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schwindens der Luft wegen, zu dieser Trennung leider nicht gebrauchen kann, daher folgende Construction daraus ab, Fig. 4.

Von B fommt das Druckwasser und strömt in den Raum A; B, ist das Rohr mit der Düse F, C die Erweiterung und G das Ansagrohr. Der Apparat ist zwischen den Flanschen III und IV beliebig einschaltbar. Bei H ist ein Hahn mit dem Ausfluß x angebracht. Darunter angeordnet ist ein Cylinder Z mit Kolben K, welcher unendlich leicht beweglich sein muß. Der Kolben trägt eine dünne Kolbenstange t, welche bei q mit Spielraum in den mit Scala versehenen Glascylinder O tritt und den Stand des Kolbens zu erkennen giebt. Der Cylinder ist einerseits bei rr mit dem Behälter A verbunden und andererseits durch ein feines Saugröhrchen p mit C. Es war nun vorher durch ein zweischenkliges halb mit Quecksilber gefülltes Rohr, welches statt des Cylinders Z bei r und p communicirte, Fig. 5, constatirt, daß bei der allergeringsten Hahnöffnung x das Quecksilber in a stieg und in b fiel; je mehr man den Hahn öffnete, desto größer wurde die Differenz zwischen den Niveauhöhen in a und b.

Es mußte also auch in Fig. 4 bei der geringsten Hahnöffnung, durch Absaugen auf Seite II und Nachdrängen auf Seite I nach Seite II eine progressive Bewegung des Kolbens K eintreten und dadurch nach Maßgabe des Consums bei x, diesen darstellen. Bei R war noch ein Dreiweghahn angeordnet, um den Kolben, sobald er den ganzen Cylinder Z durchlaufen, nach Schluß von H und Wechsel der Stellung von R wieder auf Null bringen zu können. Das aus dem Hahn R ablaufende Wasser konnte dann in einem geeichten Gefäß aufgefangen werden und eine zweite Controle bilden. Außerdem konnte die Einrichtung getroffen sein, daß nach Ablauf des Kolbens der Zulauf von B überhaupt abgeschnitten wurde, wodurch dann, weil bei X kein Wasser mehr ausfloß, das Zeichen gegeben war, den Kolben zurückzubringen.

Dieser von mir auch praktisch ausgeführte Apparat war für ein halbzölliges (13mm) Rohr bei B und G hergestellt. Der Meßcylinder war 6 Zoll (210mm) lang und hatte 2 Zoll (50mm) Durchmesser. Das Saugerohr p hatte an der engsten Stelle ca. 1 mm Durchmesser. Dieser Apparat arbeitete im Ganzen gut, war aber wegen der Kolbenreibung bei sehr kleinen Hahnöffnungen nicht empfindlich genug und gab deswegen für solche unrichtige Resultate. Ferner erwies sich das Maßgefäß Z für einen irgend erheblichen Wasserconsum als viel zu klein, was jedoch durch kleinere Saugeöffnungen p bedeutend gemildert werden konnte. Allein auch der Umstand, daß der Apparat kein continuirlicher war, bewog mich zur Construction des in Fig. 6 in zwei Durchschnitten dargestellten Apparates, dessen Verständniß nach dem Vorhergehenden nicht schwer sein wird.

A ist das Cubicirgefäß (Differentialmeßbehälter), in welchem ein unten offener Gummiziehbalg P eingehängt und unten mit den Topfrändern dicht verschraubt ist. Damit der Balg nicht zusammenklappe, find, wie Fig. 9 angiebt, in die einzelnen Lamellen feine Messingdrahtringe eingelegt. Der sehr wenig Reibung veranlassende Balg P wog ca. 1 Pfd. und war oberhalb durch eine aufgeschraubte Zinkplatte r dicht geschlossen. Diese hatte ein Gewicht von ca. 2 Pfd. und trug

in der Mitte eine Messingstange, Pfd. schwer, welche in der Hülse H lose geführt wurde; von dieser Stange schlang sich, wie in der Figur etwas übertrieben dargestellt, von jedem Ende aus ein feiner Messingdraht um die Rolle R, so daß also der von 1 kommende Draht bei 2 an der Rolle befestigt war und der von 3 kommende bei 4. Es mußte auf diese Weise bei gehöriger Spannung der Drähte die Rolle R den leisesten Bewegungen der Stange s folgen, und war jeder todte Gang, wie er bei einem Zahneingriff unvermeidlich wäre, ausgeschloffen. Die Achse W der Rolle R war nach außen geführt und abgedichtet. Ein in der Zeichnung nicht angegebenes Schaltwerk mit Kneifern sollte derartig angeordnet sein, daß nur die Aufwärtsbewegungen der Stange darauf wirkten und an einem Zeigerwerf sich markirten, während die Abwärtsbewegungen ohne Einfluß blieben. Dadurch addirten sich alle Aufwärtsbewegungen des Gummibalges. Dies hatte den Zweck, den Apparat zu einem continuirlichen zu machen, ohne dem Cubicirgefäß eine bedeutende Größe geben zu müssen. Reichte dasselbe nur für einige Tage anhaltenden Consum aus, so war anzunehmen, daß nach Schluß des Hahnes bei x, der beschwerte Balg P wieder zurücksank, und die Füllung des Raumes über dem Balge wieder von selbst eintrat. Jeder noch so kurze Hahnschluß erseßte immer wieder Meßflüssigkeit; um das Erseßen schneller als den Verbrauch zu gestatten, war noch ein Rücklaufventil, E, Fig. 8, angeordnet, welches mit dem Topf und dem Raum C communicirte. Trat in C eine Druckverminderung ein, so sog sich die Ventilklappe E an, im entgegengeseßten Falle öffnete sie sich und gestattete dem Wasser nach dem Topf hin freien Zugang. B ist das Einströmrohr mit der Düse F; C die Erweiterung, G das Ansagrohr. Der Apparat ist zwischen den Flanschen II und III, wie beiläufig nochmals zu erwähnen, beliebig in einen Rohrstrang einschaltbar. Bei x schließt sich von m her die aus Glas hergestellte kleine Saugeöffnung an. Um solche vor Verstopfungen zu sichern, waren, wie in Fig. 7 angegeben, bei Kund L mit Mull überzogene Siebe angebracht. Vom Rohr B her zweigte sich endlich bei Q ein Rohr T ab, welches mit dem Topf unterhalb des Balges P communicirte und hier immer denselben Druck gab, welcher in der Leitung überhaupt vorhanden war.

Das Spiel ist nun leicht einzusehen. Strömt Wasser durch B und bei x aus, so entsteht in C eine Druckverminderung. Aus dem Raum über dem Balge P saugt sich dabei durch x stets eine dem Consum entsprechende Wassermenge ab und der Balg P steigt nach Maßgabe derselben, indem durch T Wasser nachdringt. Nach jedem Schluß bei x tritt die schon erwähnte Selbstfüllung ein. Die Hauptdimensionen waren die in der Skizze angegebenen.

Nach mehreren Versuchen ließ ich wegen nicht ganz gelungener Ausführung die ganze Rolle R nebst Haube H fort, indem ich für den Augenblick von der Selbstfüllung und der Addition der Hebungen abstrahirte, und befestigte ein einfaches Glasrohr mit Scala auf dem Topfdeckel m, in welchem die Stange s durch Markirscheibe den Stand des Balges, wie in Fig. 10 angedeutet, ablesen ließ.

Es kam mir vor der Hand auch eben nur auf directe Beobachtung an, da ich constatirt sehen, daß die Absaugung direct proportional dem Consum sei, und Aufschluß über

Größenverhältnisse des Topfes und der Saugeöffnung x gewinnen wollte. Es ergab sich nun, daß die Empfindlichkeit befriedigend war: bei den kleinsten Hahnöffnungen trat eine Bewegung des Balges P ein, die Messungen ließen aber noch Manches zu wünschen übrig, und ich gab daher, weil ich wohl einsah, daß hier noch Dunkelheiten existirten, weitere Experimente auf. Es bedürfen, ehe das Princip realisirbar ist, folgende Punkte der streng wissenschaftlichen Controle:

1) Es ergaben die Messungen, daß unverhältnißmäßig mehr Wasser abgesogen wurde, wenn der Hahn bei x, ganz offen, als wenn er theilweise geschlossen war, oder mit anderen Worten, es floß bei den verschiedenen Hahnstellungen für gleiche Hebung des Balges mehr Wasser aus, wenn die Hahnöffnung groß war, und weniger wenn sie klein war; was eigentlich nicht der Fall sein soll und die Anwendung des Princips in Frage stellt.

a) Warum findet diese ungenaue Messung Statt?
b) Ist das Princip überhaupt nicht richtig?

c) Event. welchem Gesez nach wird die abgesogene Wassermenge, troßdem in dem Rohr B und unter dem Balg P der gleiche Druck herrscht, bei größeren Hahnöffnungen so unverhältnißmäßig groß?

2) Wie weit darf man mit der Verengung der Saugeöffnung gehen?

meter.

Für den Versuchsapparat, Fig. 6, war dieselbe Milli

3) Wie groß muß für ein bestimmtes Rohrcaliber und

einen bestimmten Wasserdruck das Meßgefäß, unter Berück sichtigung von Punkt 2, werden, um wenigstens für drei Tage auszureichen, und kommt man dabei nicht auf zu große Dimensionen?

4) Wie ist das Fallen des Balges zu beschleunigen, ohne den Balg unnüß zu beschweren?

Troß des großen Rücklaufventils, Fig. 8, fand dasselbe stets sehr langsam Statt.

5) Wie theilt man endlich, wenn alle diese Umstände erläutert und beseitigt sind, die Scala des Apparates ein? Da man nämlich, um große Dimensionen von A zu vermeiden, sehr kleine Saugeöffnungen x wird wählen müssen, so würde z. B. selbst der Consum eines ganzen Tages nur einen sehr kleinen Raum der Scala angeben, und eine colossale Wassermenge dazu gehören, um die ganze Scala empirisch bestimmen zu können. Wird die Theilung eine gleichmäßige, so hat das keine Schwierigkeiten.

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Richard Peters.

Richard Peters ist dahin! Wie ein Bliz aus heiterem Himmel ereilte diese Trauerfunde den weiten Kreis derer, welche die Bedeutung seines Namens kennen. Je lebensvoller sein Wirken in dem Vereine, je anregender sein Umgang denen erschien, welche mit ihm dauernd oder auch nur vorübergehend in Verkehr traten, um so schmerzlicher das Bewußtsein des herben, ja unerseßlichen Verlustes, welcher die technische Wissenschaft und den Verein deutscher Ingenieure betroffen. Einer der Gründer des Vereines blieb er dieser seiner Schöpfung allezeit mit Herz und Mund ergeben, organisch verwachsen mit der Entwicklung und dem Gedeihen der Vereinsthätigkeit sezte er rückhaltslos die volle Arbeitskraft für diese ein, bald als Vorsigender, als Schriftsteller, als Redner und Lehrer wirkend, mit nie versiegender Kraft vorwärts treibend, entgegen einem Ziele, welches er sich immer höher und höher stellte. So ist er uns Viel gewesen und geworden, und es erscheint nur als eine Pflicht der Dankbarkeit, an dieser Stelle ein Lebensbild des Verewigten niederzulegen.

Die Kindheit.

Richard Peters war am 1. Juli 1835 in Frankfurt am Main geboren, der Sohn des Dr. jur. Ludwig Peters, welcher dort als Privatmann lebte. Sei es, daß die ersten Anschauungen des reichsstädtischen Lebens wirklich dem jugendlichen Gedächtnisse direct haften blieben, oder auch, daß ein späteres Aufnehmen der Schilderungen Goethe's fie unbewußt

in ihm gestalteten, genug, der Mann liebte es, im Freundeskreise jener glückseligen Kinderzeit zu gedenken, von seinen Straßenwanderungen zu erzählen und sich dabei als ein ächtes Frankfurter Bürgerskind vorzustellen. Für seine früher schwächliche Gesundheit und wahrscheinlich die ganze spätere Geistesrichtung wurde es wichtig, daß seine Eltern nach dem Dorfe Hamm an der Sieg zogen, weil der Vater seinem Besißthum, einem Hammerwerk nahe zu sein wünschte. Hier, inmitten einer herrlichen Natur, umgeben von den Kuppen und Wäldern des Siebengebirges, angeweht von rheinischer Luft, kräf tigte sich der Knabe sichtlich. Weniger im Zimmer, als früher, nicht mehr unmittelbar und stets unter den Augen der Mutter, tummelte er sich mit der Dorfjugend im Freien; und wenn die Fortschritte im Lernen vielleicht auch zu wünschen übrig ließen, so stärkte sich doch der Körper und wurde in den Stand gesezt, späterer geistiger Anstrengung gewachsen zu sein. Diese schöne Zeit nahm aber leider gar bald ein Ende; die Familie wandte sich nach Cöln, und dort machte das städtische Leben seine alten Ansprüche wieder geltend. Verödete Straßen, ein Klosterhof, ein alter Kreuzgang wurden der Schauplag der Spiele des Knaben, und ein geregelter Elementarunterricht griff unbarmherzig in den so liebgewordenen Müßiggang ein. Zum leßten Male wurde der glatte Verlauf der Tage unterbrochen, als die Familie nach des Vaters Tode nach Berlin übersiedelte. In schwärmerischer Hingabe an die geliebte Mutter unterzog der Sohn sich nun der Erfüllung seiner Schüler

pflichten, damit Dank zollend für die schweren Entbehrungen, welche die wackere Frau sich auferlegte, um die Erziehung der Kinder nach allen Seiten hin zu vervollständigen. Peters gehörte für die Zeit seines Berliner Jugendaufenthaltes zu den hervorragenden Schülern des Cölnischen Realgymnasiums, welches er im Herbste 1852 nach bestandener Abiturientenprüfung verließ, um das Königl. Gewerbe-Institut zu beziehen und sich dem Studium der Chemie und Hüttenfunde zu widmen.

Lehrjahre.

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Das Gewerbe-Institut, die Schöpfung Beuth's, hatte sich in jener Zeit zu neuem Leben aufgerafft, denn Druckenmüller's fräftige Hand war ernstlich bemüht, die engen Formen zu brechen, trockenen Schematismus auszurotten und die neu organisirte technische Lehranstalt allmälig der Höhe zuzuführen, welche ihr fehlte, um in Wahrheit eine technische Hochschule zu sein. Ein reger Geist und frisches Streben herrschten unter den Studirenden, und beides gipfelte sich in dem Vereine, welcher den einfachen Namen Hütte" führte. Was die studirende Jugend einst auf dem Justitut vergebens gesucht: befruchtenden Wechselverkehr zwischen Lehrer und Schüler, das wußte sie sich zu schaffen, und so stellte sich der Zögling“ heute als Lehrer dar gebend, morgen wieder als Zuhörer - empfangend, zulezt endlich, als kräftiger Disputax schwebend auf den Wogen streitvoller Verhandlungen. Peters war nicht der Mann, hier Zurückhaltung zu zeigen; er warf sich voll in die Fluth, war immer ein sehr rühriges Mitglied, im lezten Jahre seines Aufenthaltes auf dem Justitut Vorsitzender der Hütte“. An Fleiß und ernstem Willen hat es ihm nie im Leben gefehlt, so auch hier nicht. Die Durchsicht seiner Hefte und Tagebücher, Excerpte, Skizzen und Entwürfe flößt dem, der sich dieser Aufgabe unterzieht, eine gewaltige Achtung vor der Arbeitskraft des jungen Mannes ein, und wenn man bedenkt, daß die Jugend in Berlin genügend Gelegenheit findet, sich auch den geselligen Freuden hinzugeben, so erscheint jene Thätigkeit doppelter Bewunderung werth.

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Peters verdankte der „Hütte“ viel, vor Allem die Ausbildung seines Rednertalentes und die Beherrschung der Sprache in der freien Discussion, sei es, daß sich lettere auf rein wissenschaftliche oder technische, oder auf zeitgemäße Fragen lenkte. Auch darf nicht unvergessen bleiben, daß die Beurtheilung von Entwürfen, fachwissenschaftlichen Abhandlungen u. s. w., welche seitens der Vereinsgenossen rückhaltlos vorgenommen wurde, Klarheit, Sorgfalt und Schärfe hervorrief, die sich auf anderem Wege wohl faum hätten erreichen lassen. Niemals hat Peters vergessen, was er der Hütte" schuldete; nie ließ er eine Gelegenheit vorübergehen, ohne sich darüber mit freudiger Genugthuung auszusprechen.

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Die Zeit enteilt! Das Triennium ging schnell vorüber. Mit tüchtigen Kenntnissen ausgerüstet, verließ Peters das Institut im Juli 1855, und wendete seine Schritte nach Westphalen, den erwählten Beruf in Wahrheit zu ergreifen. Die Lehrjahre waren verflossen, dem „Wiffen" sollte ein „Können" entwachsen.

Wanderjahre.

Auf dem linken Ufer und an einem der schönsten Punkte der Ruhr, zwischen Blankenstein und Hattingen, liegt die da

mals dem Grafen von Stolberg-Wernigerode gehörende, unter der Direction des Dr. Roth stehende Heinrichshütte. Hier konnte man am 5. September 1855 Peters erblicken, welcher in dem stolzen Bewußtsein, Hüttenchemiker und Assistent des Hohofenmeisters zu sein, dem neuen Amte Alles entgegenbrachte, was er bieten founte. Die Werke waren im Entstehen, es fehlte nicht an intelligenter Leitung, nicht an dem Willen, das Beste auszuführen, nicht an den Mitteln, es zu erreichen. Peters, gar bald zum selbstständigen Hohofen - Ingenieur aufgerückt, erfüllte alle Pflichten seines Dienstes musterhaft und nugte die Gelegenheit, sich gründlich in seinem Fache durchzubilden, auch gehörig aus. Im Frühjahr 1857 folgte er dem Auftrage, den Bau eines Hüttenwerkes bei Obercassel am Rhein selbstständig zu entwerfen und zu leiten, nahm aber später, als sich das Unternehmen über Gebühr verzögerte, die Stelle als Director des Walzwerkes der Krämer'schen Hütte auf der Quint bei Trier an. Im Herbst 1859 siedelte er nach Altenhundem an der Lenne über, dort als Director der Actien-Hüttenwerke Lenne - Ruhr einzutreten; im Herbste 1863 vertauschte er diese Stellung mit der eines Directors der Steinhauser Hütte bei Witten, im Juni 1866 endlich übernahm er die Direction der Kohlenaufbereitungs- und Coksöfenanlage von Dupont & Dreyfus bei St. Johann-Saarbrücken, welche er bis zu seinem Tode bes kleidete. So fügte es sein Schicksal, daß er alle Zweige des Eisenhüttenwesens praktisch kennen lernen und sich einen Ueberblick in diesem großen Zweige der Technik erwerben konnte, wie sich dessen Wenige erfreuen. Die Wandlungen, welche er durchzumachen hatte, knüpften sich im gewissen Sinne an die der mercantilischen Verhältnisse Westphalens in der charakteristischen Zeit von 1855 bis 1865, die allen Betheiligten für immer unvergessen bleiben wird. Beachtungswerth mag es sein, daß die erste ruhige und gesicherte Stellung, die ihm geboten wurde, wie auch die, welche unerwartet für ihn die legte werden sollte, auf dem linken Ufer des Rheines, im Gebiete des Saarbrücker Revieres zu suchen sind. Ernst trat das Leben an ihn heran, zumal bei dem leßten Wechsel seiner Stellung, wo ein größerer Antheil kaufmännischer Weltklugheit ihn über die Klippen führen konnte, an denen er scheitern mußte, und doch verließ ihn der Muth, die ruhige Zuversicht nicht, welche in schwerer, dornenreicher Zeit Kraft zu bringen vermag. An der Wissenschaft richtete er sich auf, an voller hingebender Thätigkeit für das Allgemeine, und die Wahrheit des Goethe'schen Spruches:

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