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C (R, + H) (L — x) d x;

x) •

- • d =

+ √2 (L − x) H

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x

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dx = f(L — x) (R, — H) dx +

R-H —

3 L

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H

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Kennt man nun für irgend eine beliebige Leitung zwei zusammengehörige Werthe von U (Druckvermehrung beim Rückschlage am Ausfluß) und H (Druck in geschlossener Leitung), so kann man für diese Leitung den. Werth C berechnen und mit Hülfe dieses Werthes für jedes beliebige H das zugehörige U finden.

Für die in Rede stehende Leitung ergeben die Beobachtungen verschiedene Werthe von U, bei Constructionsfragen kommt es jedoch nur auf die Ermittelung des Maximums von U an, und zu diesem Zwecke eignen sich jedenfalls die in Tabelle II verzeichneten Beobachtungen, weil die denselben zu Grunde liegenden Anordnungen so getroffen waren, daß sie die Ausbildung des Rückschlages am meisten begünstigten.

---100

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falls einen Theil der lebendigen Kraft absorbiren und den Rückschlagsdruck, welcher sich im Manometer Nr. I zeigte, mildern.

Der lettere kann deshalb nicht den nachfolgenden Bestimmungen zu Grunde gelegt werden. Es eignet sich hierzu auch nicht der im Manometer Nr. 11 beobachtete Druck, da dieselbe lebendige Kraft in einem zölligen Bleirohre einen anderen Druck ausüben muß, als in einem 3 zölligen (105mm) gußeisernen Rohre; aus diesen Gründen ist man darauf angewiesen, die im Manometer Nr. III gemachten Beobachtungen für die Bestimmung des Maximalrückschlagsdruckes in vorliegendem Falle zu gebrauchen und aus denselben, mit Hülfe der Formel L = 38 VH, den Druck R am Ausfluß zu berechnen.

In den Pos. 1 bis 8 der Tabelle II ist H = 21 Pfd. (1,53 Kilogrm.) und in den Pos. 9 bis 18 gleich 20 Pfd. (1,46 Kilogrm.) angegeben, danach berechnet sich L zu 174 resp. 170 Fuß (54,6 resp. 53,4).

Das Manometer Nr. III befand sich in 100 Fuß (31) Entfernung von den Hähnen. Seßt man die Differenz zwischen dem Druck beim Rückschlage und dem bei geschlossener Leitung an dieser Stelle gleich u, dieselbe Differenz am Hahne gleich U, so verhält sich, wie früher bewiesen, U: u 174: 174 100 resp. 170 170 100. Das Maximum von u findet sich in Pos. 13 und 14 und ist gleich 68 — 20=48, U folglich gleich ca. 116; es ist U120 angenommen.

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Zu der berühmten Brücke, welche Roebling im Jahre 1855 über den Niagarafluß gebaut, hat sich im lezten Frühjahr eine zweite gesellt, welche sowohl durch ihre beträchtliche Spannweite, als auch durch einige neue Detailconstructionen ausgezeichnet ist. Wie der Situationsplan Fig. 1, Taf. V, zeigt, ist diese neue Brücke in nächster Nähe der weltberühmten Wasserfälle gelegen, während die von Roebling fast eine Stunde Wegs unterhalb derselben sich befindet, wodurch der Verkehr von einem Ufer zum anderen mit großem Umweg verbunden war. Diesem Uebel ist nun, wenigstens für die so zahlreichen Lustwandelnden, durch die am 4. Januar 1869 eröffnete Brücke abgeholfen. Dieselbe ist unter rechtem Winkel über den Fluß gelegt und hat eine Spannweite von 1268 Fuß engl. (386,5) von Mitte zu Mitte der Thürme gemessen. Die Durchbiegung der Seile variirt zwischen 89 Fuß (27,18) und 92 Fuß (28), welche Verschiedenheit der Ausdehnung der Seile durch die Wärme zuzuschreiben ist. Die Bahn ist auf der amerikanischen Seite 188 Fuß (57,7), auf der canadischen Seite 183 Fuß (56") über dem 200 Fuß (61) tiefen Fluß gelegen, während sich die Mitte derselben 190 Fuß (58) resp. 193 Fuß (59) über den Wasserspiegel erhebt. Die Thürme haben eine Höhe von 105 Fuß (31TM,9) auf der canadischen und 100 Fuß (30m,4) auf der amerikanischen Seite, so daß die Auflager der Seile in einer horizontalen Ebene liegen.

Die Tragfeile, welche eine Länge von 1286 Fuß (392TM) zwischen den Thürmen und 1828 Fuß (557,1) zwischen den Verankerungen besigen, sind zusammengesezt zu sieben Drahtseilen, welche wieder aus sieben Lißen zu je 19 Drähten von 0,155 Zoll (3mm,9) Durchmesser bestehen. Die einzelnen Seile haben 23 Zoll (58) Durchmesser und wiegen 9 Pfd. engl. pro Fuß (13,5 Kilogrm. pro Meter); ihre mittlere Lize ist aus weicherem Material hergestellt als die übrigen, um durch die größere Elasticität derselben eine möglichst gleichmäßige Anstrengung aller Theile zu erzielen. Die Entfernung der Seile beträgt 42 Fuß (12,18) auf den Thürmen und 12 Fuß (3,7) in der Mitte der Bahn gemessen. Die Enden, welche von den Thürmen nach den Anfern führen, find tangential zu dem Grundriß der Seilcurven geführt. Zur Versteifung der Tragseile sind dieselben über der Bahn mit vier Querfeilen und mit vier seitswärts nach den Felsen gehenden Seilen verbunden. Die Hauptkabel sowohl, wie die noch anzuführenden Versteifungsseile ruhen auf den Thürmen in guß

eisernen Sätteln, Fig. 8 und 9, welche von Rollen unterstüßt der Bewegung derselben folgen können.

Die Befestigung der Seile an die Ankerketten ist hier in einer neuen Weise bewerkstelligt worden. Man hatte nämlich die Erfahrung gemacht, daß die ältere Art der Befestigung nicht ausreichend war, da das Seit immer durch die Desen gezogen wurde, ehe es zerriß. Aus Fig. 4, welche die neue Befestigungsart darstellt, ersehen wir, daß, nachdem das Seil durch die conische Dese gezogen, die Drähte zurückgebogen, die Zwischenräume mit Stahlfeilen und einem Bleieinguß versehen wurden, um so die ganze Oeffnung auszufüllen. Dieses Verfahren hat man auch hier beibehalten, dazu aber die Seile noch erst um gußeiserne Joche geführt, wodurch die Befestigung bei weitem dauerhafter wurde, so daß bei Versuchen das Seil effectiv zerriß, ehe an den Jochen irgend ein Nachgeben zu bemerken war. Die Detailconstruction derselben ist aus Fig. 5 ersichtlich; sie sind excentrisch angeordnet, um die Seile so wenig wie möglich aus der Kraftrichtung zu bringen. Die Desen sind durch umgelegte schmiedeeiserne Ringe wesentlich verstärkt, und bei den angebrachten Schlißen ist es möglich, die Seile nachträglich noch durch Einschlagen von Keilen genau zu reguliren. Fig. 6 zeigt uns die Befestigung eines Tragseiles; die eingeschriebenen Nummern geben an, wie die Joche hintereinander liegen.

Die Ankerketten bestehen aus Laschen und sind an gußeiserne Ankerplatten von 3 × 5 Fuß (1,07 × 1,5) befestigt, welch lettere auf der amerikanischen Seite eingemauert, auf der canadischen in den gewachsenen Felsen eingelassen find.

Außer dem Hauptkabel besigt die Brücke noch 48 Versteifungsseile, welche von den Thürmen nach der Bahn führen. Dieselben sind in je 25 Fuß (7,6) Entfernung an der leßteren befestigt, so daß die längsten bis zu ungefähr ein Viertel der Bahn reichen. Der Umfang der drei längsten Seile ist 4 3oll (108mm), der der sechs nächsten 31 Zoll (83mm) und der der übrigen 3 Zoll (76mm). Fig. 7 zeigt ihre Verbindung mit der Brückenbahn sowie den Angriff der später erwähnten Windseile. Die zwölf Seile eines jeden Viertels sind mit den sieben Seilen, welche von den Thürmen nach den Veranferungen führen, verbunden und zwar sind die drei stärksten Seile in einem Stück von der Verankerung nach der Brückenbahn geführt, während die folgenden sechs an drei Landseile und die drei legten zusammen an ein Landseil gekuppelt find

Alle diese Seile sind mit Jochen befestigt und an der Bahn durch Schrauben regulirt worden.

Zur weiteren Versteifung der Bahn sind 54 Windseile von Zoll (16mm) Durchmesser angebracht, welche einerseits an die Querhölzer der Bahn, wie Fig. 7 zeigt, andererseits an die umliegenden Felsen befestigt sind. Die Aufhängeseile haben ebenfalls Zoll (16mm) Durchmesser, sind in je 5 Fuß (1,52) Entfernung von einander angebracht und mit den Querhölzern der Bahn verschraubt, Fig. 7.

Die Construction der Holzthürme ist hinlänglich aus der Zeichnung Fig. 2 und 3 zu entnehmen. Die Eckständer, aus Tannenholz angefertigt, sind aus vierfachen 12zölligen (305mm) Balken zusammengesezt und zwar so, daß jedes einzelne Stück leicht ausgewechselt werden kann. Die gußeisernen Schuhe, welche die unteren Enden eines jeden Ständers verbinden, sind in gewachsenen Felsen eingelassen, ebenso die oberen Enden der vier Ständer eines jeden Thurmes durch ein solides Gußstück verbunden, auf welchem die Rollen und Sättel ruhen. Sämmtliche Thürme sollen in furzer Zeit eine Umhüllung von Eisenblech erhalten, um sie so vor Feuer und den Einflüssen der Witterung zu schüßen.

Was nun die eigentliche Bahn angeht, so ist diese nur 10 Fuß (3m) breit, da die Brücke nur für leichte Fuhrwerke und für Personen gebaut ist. Diese Breite hat sich jedoch jezt schon als unzulänglich ergeben und man beabsichtigt deshalb eine breitere Bahn an die Seile zu hängen. Unter die aufgehängten Querhölzer find die Längsträger geschraubt, welche aus zwei nebeneinander liegenden je 6 × 8 Zoll (152 x 203mm) starken Stämmen und einem darunter gelegten

Eisen bestehen, wie Fig. 11 zeigt, welche einen Querschnitt der Brücke in der Mitte der Spannweite darstellt. Auf diese Längsträger ist ein 6 Fuß (1,8) hohes kräftiges Geländer, Fig. 10, gesezt, welches wesentlich zur Versteifung der ganzen Bahn beiträgt.

Zur Aufstellung der Brücke hat man provisorische Seile benußt, welche im Winter 1867 bis 1868, während der Fluß mit Eis bedeckt war, über die bereits fertig gestellten Thürme gebracht wurden. Mit Hülfe dieser und daran hängender

hin und her beweglicher Kasten hat man die Hauptseile sowohl, wie die Aufhängeseile an Ort und Stelle gebracht und dann die Bahn eingehängt.

Das Eigengewicht der Brücke nebst dem vertical abwärts gerichteten Zug der Windseile 2c. hat sich zu 263 Tons engl. (267 metrische Tonnen) ergeben. Das Gewicht der Versteifungsseile ist 18 Tons (18,5 Tonnen), welche wir bei der Berechnung in Abzug bringen wollen. Die größte zufällige Belastung der Bahn ist 255 Tons (259 Tonnen), so daß die Kabel 500 Tons (508 Tonnen) zu tragen haben, welche folgende Spannung in denselben hervorbringen.

Betrachtet man die Seilcurve als Parabel, so ist:

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S =

1,793,478 Pfd. (814,238 Kilogrm.)

Der solide Querschnitt der Seile ist 35 Quadratzoll (220 Quadratentmtr.), folglich sind dieselben mit 51,242 Pfd. pro Quadratzoll (3700 Kilogrm. pro Quadratcentimeter) angestrengt, ungefähr die Hälfte der Bruchbelastung, welche durch Versuche mit 103,000 Pfd. pro Quadratzoll (7210 Kilogrm. pro Quadratcentimeter) festgestellt worden ist.

Dieses Resultat wird nun wesentlich durch die 48 Versteifungsseile, deren Wirkungsweise in Gemeinschaft mit der Kabel sich wohl der Rechnung entzieht, beeinflußt.

Die Kosten der Brücke sollen sich nach Vollendung der selben auf ca. 150,000 Dollar Papier belaufen.

Die angeführten Daten sind dem Bericht des Ingenieur Samuel Keefer, welcher die Brücke entworfen und gebaut hat, entnommen. Die beigefügten Zeichnungen auf Taf. V sind zum größten Theil Skizzen, welche ich bei meinem Aufenthalte an den Niagarafällen genommen habe. Taunton, Mass.

H. Mohr.

Mischgasanstalt für 300 Flammen.

Von Herm. Liebau.

(Hierzu Tafel IV.)

Vermischtes.

Obwohl ich die Vortheile der Oelgasfabrication, die Verkleinerung des Gasquantums, die Vereinfachung des Betriebes und die billigere Herstellung der Anlage stets vollkommen und gern anerkannt habe, fand ich doch, daß man viel besser thue, anstatt reinen Delgases, dasselbe gemischt mit Steinkohlengas zu verwenden, weil eine solche Mischung viel billiger herstellbar war und auf die Dauer empfehlenswerth blieb.

Nachdem nun drei Jahre seit der Einführung der verschiedenen Surrogate für Steinkohlengas verflossen sind, ist die Krise ziemlich vorüber, der Weizen ist von der Spreu gesondert, das Publicum hat probirt, und die anfänglichen Anpreisungen des Oelgases sind verstummt, denn Delgas ohne Zusatz von Steinkohlengas stellt sich bei einigermaßen erheblichem Betriebe jezt schon so theuer

heraus, daß auch der größte Enthusiast nicht mehr recht an die gepriesene Billigkeit glaubt. Wer überhaupt bei Delgas noch Nußen finden will, mischt es mit Steinkohlengas, wie es vor drei Jahren von mir vorgeschlagen wurde.

Meinerseits sind inzwischen eine große Anzahl solcher Mischgasanlagen gebaut, und die Nachfrage ist immer größer geworden. So einfach nun auch an und für sich. die Sache ist, so sind im Laufe der Zeit von mir vielfache Versuche gemacht, die zweckmäßigsten Formen und Einrichtungen für solche Anstalten zu treffen, und lasse ich hier eine Zeichnung und Beschreibung einer Mischgasanstalt neuester Construction folgen, und hoffe das allerdings etwas räthselhafte Wort „Mischgasanlage" damit zu be leuchten und klar zu machen.

Das Mischgas, aus 1 Theil Oelgas und 2 Theilen Steinkohlengas bestehend, behält entschieden den Charakter des Delgases, d. h. man brennt es vortheilhaft mit kleinen Brennern. Die Dimensionen und die Kosten der Anlage sind unwesentlich größer als bei Delgas, das Licht ist ebenso intensiv, die Betriebskosten sind aber stets um 30 bis 50 pCt. geringer.

Die Zeichnung auf Taf. IV zeigt im Grundriß und Querschnitt eine solche Gasanlage.

In dem kleinen Gebäude von 10 Fuß (3,14) Breite und 20 Fuß 4 Zoll (6,38) lichter Länge befinden sich im vorderen Raume die Oefen a, a. Jeder derselben enthält zwei Stück Doppelretorten von 5 Fuß 9 Zoll (1,80) Länge, mit 9 Zoll (235"") und 6 Zoll (155) Durchmesser. Die 9zöllige (235) Retorte dient zur Erzeugung des Steinkohlengases, die 6zöllige (155"") zur Erzeugung des Delgases. Beide Retorten liegen in einem Feuer und sind in einer Weise geschüßt, daß sie stets ein Jahr lang aushalten. Einer der beiden Oefen dient zur Reserve. Der Ofen ist für Braunkohlenfeuerung eingerichtet, und gebraucht in 24 Stunden 24 Tonne (5,5 Hektoliter) Brennmaterial; er producirt in je 3 Stunden 300 Cbkfß. (9300 Liter) Mischgas aus 45 Pfd. Steinkohle und 14 Pfd. Oel. Das Gas wird aus der Retorte in den auf dem Ofen liegenden kleinen Theercylinder geführt und geht von da aus in den Condensator und Wäscher b, welcher hinter den Oefen in dem kleinen abgeschlossenen Raume steht. Derselbe hat 20 Zoll (525) Durchmesser und ist 7 Fuß (2,20) hoch, aus Eisenblech gefertigt, mit Coks gefüllt, welche von Wasser überrieselt werden und zur Condensation des Gases dienen, durch die Mitte des Condensators geht ein starkes Blechrohr, welches den Abfluß des Theeres in die darunter befindliche Grube c vermittelt.

Das condensirte Gas wird von hier aus in den neben dem Condensator stehenden Kalkkasten d geführt, welcher 3 Fuß (0,94) lang, 2 Fuß (0,63) breit, 2 Fuß (0,63) hoch und mit sechs Horden versehen ist. Diese sind mit je 2 3oll (52TM") hoch Kalkhydratpulver belegt. Der Kalk dieses Gefäßes reinigt das Gas (2400 Cbffß. = ca. 75,000 Liter) täglich vollkommen und wird, je nach der Stärke des Betriebes, von Zeit zu Zeit herausgebracht und durch frischen Kalk erseyt, eine Arbeit, welche etwa eine halbe Stunde in Anspruch nimmt. Von hier aus geht das Gas in einer Erdrohrleitung nach dem Gasometer e. Zwischen dem Gashause und dem Gasometer befindet sich die Cysterne f für die Syphons, Wassertöpfe, wie auf der Zeichnung angegeben.

Der Gasometer, aus Eisenblech gefertigt, von 1000 Cbkfß. (31,000 Liter) Inhalt und 24 Ctr. schwer, wird durch eine Mittelführung gerade geführt, kann in ein besonderes Haus eingebaut sein, wie hier in der Zeichnung, oder auch freistehend zur Anwendung kommen. Die Einrichtung des Gasbehälters selbst, des Bassins und der Garnitur dazu ist ganz dieselbe, wie bei jeder anderen Gasanstalt, und kann ich dieselbe als hinlänglich bekannt hier voraussetzen.

Das Gas wird durch den einen Rohrstrang in den Gasometer hinein und durch den zweiten in den Apparatraum geführt, wo der Druckregulator steht. Von hier aus geht das Gas in die Leitung nach den Flammen. Zur Erkennung des Gasdruckes find drei Manometer an den Apparaten passend vertheilt.

Die Bedienung solcher Gasanstalt ist sehr einfach und sehr leicht; ein Mann hat reichlich Zeit, alle Arbeit bequem auszu= führen, häufig läßt man ihn noch andere Beschäftigung nebenher verrichten. Eine Anlage wie die dargestellte kann ohne Benuzung des Reserveofens täglich 300 Flammen zu 14 Cbffß. (39 Liter) Consum pro Stunde und mit 6 Stunden Brennzeit unterhalten, während die Flamme 7 bis 8 Lichtstärken zeigt; der Betrieb er= fordert dann etwa 1 Ctr. Theeröl und 1 Tonne (2,2 Hektoliter) Steinkohle, von welcher 1 Tonne (2,9 Hektoliter) Cofs zurückgewonnen werden.

In Bezug auf Vergleiche zwischen Mischgas und Steinkohlengas und Mischgas und Delgas bezüglich der Betriebs- und Anlagekosten verweise ich auf meine früheren Auslassungen hierüber, Bd. XIII, S. 642 d. 3. und auf eine Broschüre von mir über Braunkohlenfette zur Gasfabrication.

Magdeburg, Januar 1870.

Einführung eines einheitlichen Ziegelformates.

Der Architektenverein zu Berlin hat in seiner Sizung vom 13. November 1869 die nachstehenden Resolutionen in Betreff eines einheitlichen auf Metermaß begründeten Ziegelformates angenommen:

1) Es ist nothwendig, daß die bisher gebräuchlichen Ziegelmaße mit dem neu einzuführenden Metermaße in Einklang ge= bracht werden.

2) Es liegt sowohl im Interesse des bauenden Publicums, als auch der Fabricanten, ein einziges gleiches Ziegelformat einzuführen.

3) Als solches wird für das zweckmäßigste das den bisherigen mittleren Ziegelgrößen sehr nahestehende Format 25 x 12 x 6 Centimeter erachtet.

4) Dieses vorstehende Normalformat ist fortan allen Massen= berechnungen zu Grunde zu legen.

5) Klinker machen hiervon eine Ausnahme.

Für diese Resolutionen hatte die mit der Angelegenheit be= traute Commission folgende Motive aufgestellt, welche von dem Vereine gutgeheißen wurden.

Nur eine einzige Normalgröße der Ziegelsteine anzunehmen, ist aus folgenden Gründen geboten:

Der Bauausführende ist im Stande, seinen Bedarf an Ziegeln aus den weitesten Kreisen zu beziehen. Hierdurch findet der Fa= bricant das ausgedehnteste Absaßgebiet.

Es erscheint unzweckmäßig und ist auch von dem Hrn. Handelsminister abgelehnt worden, von den Fabricanten die Herstellung der Ziegel nach dem neuen Formate durch Polizeivorschriften zu erwirken; es bleibt nur der Weg der freien Vereinbarung übrig. Das neue Format muß zunächst als Rechnungsgröße in alle Anschläge eingeführt werden, dann ist von dem persönlichen Einflusse und dem festen Willen der Baumeister und der bauenden Behörden die allmälige Einführung dieser Maße in die Praris zu erwarten.

Zwei Formate zu statuiren, erscheint besonders deshalb gefährlich, weil dadurch die Gelegenheiten zur Abweichung sich vermehren, und sehr bald Zwischengrößen sich einschleichen würden. Nur mit Hülfe eines einzigen einheitlichen Formates ist es möglich, Hintermauerungssteine und Verblender aus verschiedenen Ziegeleien an demselben Gebäude zu verwenden. Mit Rücksicht hierauf vermag die Commisston nicht, den vom Hamburger architektonischen Vereine für die Einführung zweier Normalformate aufgestellten Gründen beizutreten.

Bezüglich der Länge und Breite des zu wählenden Normalformates herrscht keine Meinungsverschiedenheit, da alle Vereine den Maßen von 25 und 12 Centimeter zustimmten. Dagegen gehen die Ansichten über die Dicke der Ziegel auseinander, indem von einer Seite das Maß von 54, von der anderen Seite das Maß von 64 Centimeter als zweckmäßiger erachtet wird. Die Vertheidiger geringerer Dicke führen an, daß leichtere Ziegel bequemer zu vermauern seien, daß demgemäß das daraus hergestellte Mauerwerk besser werden müsse; ferner daß dünnere Ziegel schneller trocknen und leichter gar brennen, daher in besserer Qualität schneller und billiger herzustellen sind.

Dem gegenüber ist die Commission der Ansicht, daß an der Stärke von 64 Centimeter festzuhalten sei, und zwar aus folgenden Gründen:

Es ist als unzweifelhaft anzusehen, daß dickere Ziegel ein festeres Mauerwerk geben, als dünnere Steine von gleich gutem Brande. Mauern aus stärkeren Steinen haben weniger Fugen, sind bei Verwendung von Kalkmörtel fester, in Cementmörtel hergestellt wesentlich billiger. Es liegt, wie allgemein anerkannt, im Interesse der Rohbauausführungen, möglichst starke Ziegel anzu= fertigen, damit die Gliederungen nicht zu oft durch Fugen unterbrochen werden.

Die Praris hat die Möglichkeit dargethan, auch bei 64 Gentimeter Dicke gut durchgebrannte Ziegel herzustellen, und der Verein für Fabrication von Ziegeln 2c. hat dies anerkannt. Es liegt daher kein Grund vor, bei Bestimmung des Normalformates unter das Maß von 64 Centimeter Stärke herabzugehen, um so weniger, als jede Verbesserung der Ofeneinrichtungen das Brennen dickerer Steine erleichtern muß.

Die übrigen für das schwächere Maß geltend gemachten Gründe sprechen größtentheils im Interesse der Fabricanten.

Die Möglichkeit, mit Hülfe von nur 54 Centimeter starken Steinen das Meter in 15 Schichten einzutheilen, erscheint nicht wichtig genug, um die größere Dicke zu verlassen.

Das Beispiel früherer Zeiten und anderer Staaten zeigt vielfach stärkere Steine, wie denn Proben aus England mit 7,3 bis 7,8, aus Desterreich (Wien) mit 6,4 und 7,2, aus Mähren mit 7,5, aus Böhmen mit 6,5 Centimeter vorliegen.

Der Berliner Architektenverein ersucht schließlich die übrigen technischen Vereine um Mittheilung ihrer Zustimmung zu den

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Im Novemberheft des vorigen Jahrganges dieser Zeitschrift, S. 673, ist ein Vortrag des Hrn. H. Minssen über die Motoren des Breslauer Maschinenmarktes abgedruckt, welcher gewiß innerhalb und außerhalb unseres Vereines mit Interesse gelesen ist. Eine kritische Beschreibung der Maschinen dieses Marktes von der Feder eines Sachkenners muß um so mehr willkommen sein, als bekanntlich eine Prüfung und Beurtheilung derselben seitens einer Sachverständigen- und Preisrichter-Commission daselbst nicht stattfindet.

Es liegt jedoch auf der Hand, wie schwierig und doch wie undankbar in mancher Beziehung die Lösung dieser Aufgabe ist. Schwierig, weil die Studien, welche man während der Dauer einer Ausstellung über die ausgestellten Maschinen machen kann, wenn man nicht in der Lage ist, dieselben prüfen zu dürfen, ge= wöhnlich nicht eingehend genug sein können, um daraus allein genügendes Material zu einer Kritik und eingehenden Beschreibung schöpfen zu können, daher Jeder, welcher eine solche Kritik schreiben will, sich schon vorher mit dem betreffenden Gegenstande eingehend beschäftigt haben muß. Undankbar, weil es nicht ausbleiben kann, daß man dieser oder jener Maschine ein Wort mehr widmet als anderen, welche nach Ansicht der betreffenden Constructeure oder Fabricanten nicht minder Anspruch darauf hatten, daß daher unvermeidlich Mancher sich durch eine solche Kritik verlegt und beeinträchtigt fühlen wird. Eine Erwiderung oder Vertheidigung gegen eine zurückseßende Kritik seitens des Fabricanten, so sehr eine solche auch im Interesse der Sache erwünscht ist, wird selten erfolgen, weil dergleichen leicht einen Beigeschmack nach Reclame erhält; so kommt es dann, daß ein nicht ganz richtiges Urtheil unwiderlegt bleibt, und der Fabricant darunter leidet.

In Bezug hierauf bedarf es kaum der Erwähnung, daß der Vortrag des Hrn. Minssen sich sowohl durch Sachkenntniß, als auch Unparteilichkeit auszeichnet, doch sind nach meiner Ansicht einige Härten darin enthalten, in Rücksicht auf welche einige kurze Bemerkungen erlaubt sein mögen.

"

Hr. Minssen sagt: „Nach englischem Muster getreu nachgeahmt kamen auf den Plaz Locomobilen auf Rädern von Göze, Bergmann & Co. in Reudnig bei Leipzig, von Januschek in Schweidniß und R. Wolf in Buckau bei Magdeburg, welche sich insgesammt durch saubere, eracte deutsche Arbeit auszeichneten. Nun läßt sich gewiß darüber streiten, ob die getreue Nachahmung" von englischen Maschinen ein Vorwurf ist, wenigstens werden diejenigen Fabricanten, welche Solches thun, es sich nicht zum Vorwurf anrechnen lassen, und sie sind auf dem Gebiete des Locomobilenbaucs und überhaupt des landwirthschaftlichen Maschinenbaues kaum in der Minorität; es soll daher keinesweges behauptet werden, daß in diesen Worten ein geflissentlicher Tadel liege, aber in diesem Falle liegt ein Irrthum darin, wenigstens soweit es die Locomobile von R. Wolf betrifft; die Maschinen der beiden anderen Fabriken sind dem Unterzeichneten nicht näher bekannt.

Was zunächst die Construction des Dampffessels der Wolf'= schen Locomobile betrifft, so giebt es bekanntlich nur eine eng= lische Firma, welche einen Theil ihrer Kessel nach dieser unter dem Namen des Biddel-Balk'schen Systemes *) bekannten Form baut, nämlich Ransomes, Sims & Head in Ipswich. Wer aber die Construction der Ransomes'schen Locomobile im Uebrigen kennt, der wird zugeben müssen, daß von einer Aehnlichkeit, geschweige. denn einer getreuen Nachahmung derselben seitens der Fabrik von R. Wolf nicht die Rede sein kann. Die Anordnung des Dampfdomes, der für Dampfkessel des beregten Systemes wegen des niedrigen Dampfraumes Bedürfniß ist, welcher zugleich für den Dampfcylinder den Dampfmantel bildet; die Anordnung des Centrifugalregulators, nach welcher derselbe durch Zahnräder, statt wie bei den englischen Locomobilen durch Riemen betrieben wird; der Verbindungssteg zwischen Cylinderdom und Sattel, auf welchem

*) Vergl. Bd. VI, S. 614 und Bd. X, S. 738 d. 3.

D. Red. (R. 3.)

Geradführung und Speisepumpe montirt sind; die Einrichtung, Speisepumpe und Dampfschieber von einem Ercentrik zu bewegen, wodurch nicht allein ein Ercentrik gespart wird, sondern auch die Schieberstangenstopfbuchse von dem beim Betriebe so sehr schädlichen Seitendruck befreit wird; die völlig freie Zugänglichkeit des Dampfabsperrschiebers und der Drosselklappe, welche man bei faft allen, selbst den berühmtesten englischen Locomobilen vermißt: das Alles sind Eigenschaften der Wolf'schen Locomobile (Bd. X, S. 738), welche dem Sachkenner zeigen, daß hier nicht getreu nachgeahmt, sondern selbstständig construirt ist.

Eine längere Besprechung erfährt in dem Aufsaß die Maschine von Köbner & Kanty. Die eine Maschine zeichnete sich, nach dem Verfasser, „dadurch aus, daß sie, troz des stehenden Keffels mit Field'schen Röhren, auf Räder gebracht war, so daß man fte ebenso, wie die englischen Locomobilen, benugen kann“ u. s. w.

Es liegt mir die Photographie einer von der Firma M. Webers in Berlin gebauten Locomobile dieser Anordnung vor, sowie auch die Zeitschrift „Engineering" vom 17. Juli 1868 die Illustration einer solchen Locomobilenanordnung als von der Fabrik von Thomas Wilkins in Ipswich herrührend bringt, welche wiederum namentlich ein ungemein große Aehnlichkeit mit der auf Tafel XXIV, Figur 10 abgebildeten Locomobile von Pauksch) & Freund zeigt, mit dem einzigen in die Augen springenden Unterschiede, daß der Frame der Maschine dort nicht von Guß-, sondern von Schmiedeeisen ist. Es würde gewiß mindestens von historischem Werth sein, zu erfahren, wem denn nun eigent= lich die Originalität dieser Erfindung, ganz abgesehen von ihrem Werth, zuzuschreiben sei.

"

Weiter heißt es auf S. 678: Der angewendete Porter'sche Regulator ist so construirt, daß die vier Kugelarme in jeder Stellung einen Rhombus bilden, also stets je zwei und zwei Arme einander parallel bleiben, wodurch die Empfindlichkeit durch die in jeder Stellung gleichmäßig auf die Hülse wirkende Centrifugalkraft bedeutend erhöht wird.“ Hr. H. Minssen wird es gewiß anerkennen, daß durch gegenseitigen Meinungsaustausch jede Sache gefördert wird, und die Bemerkung erlauben, daß mir diese Erklärung für die Empfindlichkeit des Porter'schen Regulators einerseits ganz neu, andererseits nicht ganz klar ist. Namentlich in wiefern die Centrifugalkraft in jeder Stellung gleichmäßig auf die Hülse wirken soll, weil zwei und zwei der Stangen einander stets parallel bleiben, ferner wie, wenn dies der Fall ist, durch die gleichmäßige Wirkung der Centrifugalkraft die Empfindlichkeit des Regulators erhöht wird, ist schwer zu sagen. Man kann unter der Empfindlichkeit eines Regulators offenbar zweierlei verstehen. Es kommt nicht allein darauf an, ob ein Regulator bei einer größeren oder kleineren Ueberschreitung der normalen Ge= schwindigkeit zu heben anfängt, sondern auch, ob derselbe, nachdem er angefangen hat zu heben, viel oder wenig hebt, bevor wieder Gleichgewicht eintritt. Lezteres ist abhängig von der Art, wie sich die Höhe seines Pendels in den verschiedenen Stellungen der Kugeln ändert, Ersteres von der Centrifugalkraft der Kugeln, bei dem Porter'schen Regulator auch von der Schwere des Gegengewichts, sowie von dem Neigungswinkel, oder, was meistens dasselbe sagt, der Länge der Zugstangen, welche die Centrifugalkraft der Kugeln auf die Hülse übertragen. Je mehr beim Ausschlag der Kugeln die Höhe des Pendels abnimmt, desto weniger empfindlich ist der Regulator, d. h. eine desto größere Geschwindigfeitsänderung der Maschine läßt derselbe zu, bevor er in seine höchste Stellung gelangt. Wenn die Kugelarme in der Hauptachse befestigt sind, so vermindert sich die Höhe des Pendels beim Ausschlag der Kugeln; noch mehr, wenn dieselben auf der Seite der zugehörigen Kugel von der Hauptachse entfernt, weniger jedoch, wenn sie an der der zugehörigen Kugel entgegengesezten Seite aufgehängt sind. Constant bleibt die Höhe des Pendels be= kanntlich, wenn die Kugeln auf irgend eine Weise in einer Parabel geführt werden. Die Anordnung mit gekreuzten Stangen zeigt der von Hrn. Minssen besprochene Regulator (Taf. XXIII, Fig. 5), deshalb ist derselbe empfindlicher, als wenn die Aufhängung anders geschehen wäre, aber nicht, weil die Stangen einen Rhombus bilden. Schließlich aber kann es gar nicht unter allen Umständen als Lob für einen Centrifugalregulator gelten, daß derselbe eine hohe Empfindlichkeit besigt. Ein Regulator kann auch leicht zu empfindlich sein, und stehen die Fälle in der Braris kaum vereinzelt da, wo die zu große Empfindlichkeit eines Regulators durch Anziehen der Drosselklappenstopfbuchse corrigirt werden mußte. Ungleichförmigkeiten, wie das Schwungrad fle

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