Grundnorm - Gemeinwille - Geist: der Grund des Rechts nach Kelsen, Kant und HegelMohr Siebeck, 2004 - 455 Seiten English summary: Against the backdrop of the question of whether the sovereign state is still the appropriate form for human social existence, Marco Haase addresses the basic questions posed by the philosophy of law and of the state, starting with the epistemological question of what is meant by a social structure such as the state. In answering this question, he shows that the free, autonomous will is the reason that a state's legal system is valid and effective.The study focuses on Hegel's hermeneutic theory of law and the state, delimited on the one hand by Kelsen's positivist theory of law, and on the other by Kant's philosophy of natural law. In his analysis, Haase demonstrates the intrinsic connection between political philosophy and the other branches of philosophy, and the extent to which culture and law are mutually dependent. German description: Vor dem Hintergrund der Frage, ob der souverane Staat noch die angemessene Gestalt ist, in der sich menschliches Zusammenleben organisieren kann, klart Marco Haase Grundfragen der Rechts- und Staatsphilosophie. Ausgangspunkt ist die erkenntnistheoretische Frage, was unter einem gesellschaftlichen Gebilde wie dem Staat zu begreifen sei. Dabei erweist sich, dass der Geltungs- und Wirkgrund einer staatlichen Rechtsordnung der freie, autonome Wille ist.Im Mittelpunkt der Untersuchung steht Hegels hermeneutische Rechts- und Staatstheorie, die einerseits von Kelsens positivistischer Rechtslehre, andererseits von Kants vernunftrechtlichem Ansatz abgegrenzt wird. Der Autor zeigt dabei die innere Denknotwendigkeit auf, die von Kelsen uber Kant zu Hegel fuhrt. Er weist nach, dass sich hinter Kelsens Begriff der Grundnorm das Problem des freien Willens verbirgt, und legt dar, dass die Frage, wie der freie Wille in der Welt wirken kann, zu Kants Theorie der Kunst fuhrt, die zugleich den Schlussel fur die Deutung der Kantischen Erkenntnis- und Sozialphilosophie bildet. Auf diesen Ergebnissen aufbauend lasst sich zeigen, inwiefern Hegels Begriff des freien, sich selbst bestimmenden Geistes Gestalt in der Rechtsordnung des souveranen Staates gewinnt.Die Untersuchung macht nicht nur deutlich, inwiefern Kultur und Recht sich wechselseitig bedingen, sondern auch, dass die Frage nach der Souveranitat des Staates und nach der Autonomie des Menschen zugleich die Frage danach ist, was den Sinn des Weltgefuges im ganzen begrundet. |
Inhalt
Der Grund der Ordnungen | 1 |
Der Weg von Kelsen über Kant zu Hegel | 20 |
6 | 34 |
Die Person | 44 |
Die souveränen Staaten und diecivitas maxima | 53 |
Von der civitas maxima zur civitas | 59 |
Kants Reich der Zwecke | 68 |
Die Ordnung der Vernunft | 75 |
Die Gesellschaft als Werk der Vernunft | 147 |
d Die Weltgeschichte als Stufenbau | 162 |
Kant und Kelsen | 183 |
Das Allgemeine und das Besondere | 201 |
b Die Würde des Menschen und die Wertlosigkeit seiner Erscheinung | 208 |
Pantheismus und Erkenntniskritik | 217 |
Hegels Reich des Geistes | 233 |
Der Begriff und seine Gestalten | 239 |
Das Kunstwerk als sinnliche Darstellung des Reiches der Zwecke | 88 |
57 | 90 |
Die Deutung der Welt als Kunstwerk | 109 |
Der Geist der Gesellschaft | 272 |
Der souveräne Staat | 310 |
Häufige Begriffe und Wortgruppen
allgemeine Geist allgemeinen Willen An-sich ästhetischen Idee Ausdruck äußeren Begriff begründet besondere Wollen bestimmt Betrachter bürgerlichen Gesellschaft Carl Schmitt daher Denken deshalb Deutungsmuster eigenen Einheit einzelnen Menschen erkennen Erscheinungen erst freien Spiel freien Willens Freiheit Ganzen gedachte Gegensatz Gegenstand Geltungsgrund gemäß Geschichte gesellschaftlichen Gebildes Gesetz Gestalt Glieder Grund Grundlinien der Philosophie Grundnorm Handeln Handlungen Hegel heißt hingegen Ideal indem Inhalt insofern intelligible Kelsen und Kant Kritik der Urteilskraft Kunst Kunstwerk läßt Lebewesen Lehre lichen Macht Mannigfaltige Maßstab menschlichen Metaphysik mithin möglich Monarchen muß Natur Norm Notwendigkeit noumenon Ordnung Organismus Philosophie des Rechts politischen pouvoir constituant Prinzip Rechtsordnung Rechtssatz Rechtswissenschaft Reich der Zwecke Reine Rechtslehre reinen Vernunft Repräsentanten schen schließlich Selbstgestaltung Sieyès Sinn Sinneinheit sinnlichen sittlichen sofern Sollen souveränen Souveränität Staat staatlichen Ständeversammlung tatsächliche Wollen Teilordnungen Unterschied Verfassung Verknüpfung verlangt vernünftigen Willen Vernunftwesen Verstand verwirklicht vielmehr Volkes Vorlesungen Vorstellungen Welt Weltgeschichte Werke Wesen Willensbildung Willkür Wirken Wirklichkeit Wissenschaft zugleich Zweckordnung