zweilf hundirt ahzig vnde zwei jar an dem famesdage nah Barnabe apostoli.

Weder des Grafen noch der Stadt Siegel hängen an, oder wa ren je angefügt. Das einzige runde Siegel zeigt Christus am Kreuze zwischen Maria und Johannes, unten ein Betender. Umschrift : + S. COMMENDATORIS. DE. ALSATIA. ET. BVRGVNDIA.

XXXII.

Umgeld von Wein und Korn.

(1. November 1282.)

Allen den die disen brief an sehint oder hörint lesin, den

künde ich Graue Egin von Vriburg, daf min burger ze Vriburg mit mime willen, vnd mit miner volge, heint ein vngelt of gesezzit, über wine vnd über korne, vnd han ich daz erlovpte jnen ze neminne, von nv sant martins mes über zehin jar, vnd svn ovch daz minren vnd meren ́alse si went, vnd alse si wänint daz es inen reht kome, vnd sol ovch daz selbe vngelt übir korne sin ze würi vnd allenthalben vmbe die stat swas ze der stat hörit, reht alse in der stat, vnd sol ovch div alt maze über den wine beliben ze wűri, wan sol abir enheinne win da düro scheinkin denne in der stat, vnd han ich ovch daz gelopt daz ich inen sol helfin bi miner trüme, an eins eidis stat dis allis hovpton, vnd fürdirne mit allim vlize, ane alfreflaht gevärde, vnd en sol ovch sú niemir geierrin an disem vngelt, vmbe enheinre slaht mishelli, die ich iemir mit jnen gewunni. Vnd har über ze eime vrs künde, so han ich min ingesigel an disen brief geheinkit, vnde wart der gegebin, do man zalt von gottis gebürte, zweilfhundirt jar, vnd zwei vnd ahzig jar, ze alre heiligen mes.

Die gehörig besiegelte Urkunde ist schon ziemlich beschädigt.

XXXIII.

Freiburg erhält die Freiheiten und Rechte einer Reichsstadt.

(10. Nov. 1282.)

Rudolfus dei gratia Romanorum Rex semper Augustus. Vniuersis sacri Imperii Romani fidelibus presentes litteras inspecturis, gratiam suam et omne bonum. In regie dignitatis specula diuino munere constituti, libenter ad fidelium subditorum utilitates et commoda procuranda, solite benignitatis inclinamus intuitum, ut ceteri ex eo ad nos et sacrum Imperium deuotionis et fidei suscipiant incentiuum. Nouerint igitur tam presentis etatis homines quam future, quod nos, venerabilis Heinrici Basiliensis Episcopi ordinis minorum, principis et secretarii nostri dilecti, grata multum et placita pure deuotionis insignia, in quibus nobis non infima delectatione complacuit benignius intuentes, ad ipsius instantiam, prudentibus viris civibus Friburgensibus in Briscowia, tam presentibus quam futuris, et ipsorum ciuitati, omnes gratias libertates et jura, quibus ciuitas Columbariensis, et alie nostre ac Imperii civitates gaudere noscuntur, de regali clementia concedimus et de nouo donamus perpetuo possidendas. Insuper in gratie amplioris augmentum, predictis ciuibus et ipsorum ciuitati, omnia jura consuetudines libertates et gratias, quas usque ad hec tempora iuste ac rationabiliter habuerunt, de plenitudine potestatis regie confirmamus et presentis scripti patrocinio communimus. Testes huius sunt venerabilis H. Basiliensis Episcopus predictus, Illustris L. Comes palatinus Reni Dux Bavarie, principes nostri. Nobiles viri E. Schreibers Urk. Buch. 7

de Catzennellenbogen, Jo. de Spanheim, P. de Naf fowe, Comites, H. de Bapheim Marscalcus noster et alii quamplures. In cuius rei testimonium presens scriptum Majestatis nostre sigillo iussimus communiri. Datum Wormatie. IV. Idus Novembris. Indictione XI. anno Domini. M. CC. LXXXII. Regni vero nostri x.

anno

Siegel unversehrt. Abdruck bei Schöpflin No. CLXVI.

XXXIV. und XXXV.

Ordnung und Sühne zwischen dem Grafen und der Stadt.

(April 1283.)

Auen den die disen brief an fehint oder hörint lefin, den

künden wir Graue Egin von Vriburg vnde die burger gemeinlich von Vriburg, daz wir mit einandir einre ordinunge vnd einre suon sin übir ein komin, als an den brieven stat, die wir en andir han gegebin vnd mit vnsiren ingisigilne besigilt, vnd vahint die an alsus. In gottis namin amen. Wande daz lebin der lüte kurze ist. So endint sü alsus. Vnd wart der gegebin, do man zalt von gottis geburt, zwelfhundirt jar vnd drü vnd ahzig ze angendim abrellin. Vnde hein ovch en andir gesworne bedint halben, dis ordinunge vnd dise suon stäte ze haltinne ane alle gevärde, vnde sol man das verstan für üns vnd alle ünfir nahkomen. Vnd harübir ze eime vrkünde, so hein wir ünsirne herrin bischoven Cvonratin von Strazpurg gebettin, wande er ze gegini was dierre ordinunge vnd dierre fvon, daz er fin ingesigil het zuoze ünfiren ingisigilne geheinkit an disen brief. Wir Cvonrat von gottif gnadin bischöf ze Strazpurg dur bette Grauin Eginne vnd der

burger von Vriburg heinken ünsir ingifigel an disen brief. Ich Graue Egin gelbbon an disem brief stät ze haltinne dis ordinunge vnd dise svon vnd vergih ovch des, daz es ist, als da vor stat geschriben, vnd dar vmbe ze eime vrkünde, so han ich min ingisigil gehenkit an disen brief. Wir die bur ger von Vriborg verjähen ovch des, als da vör stat geschris ben, vnd geloben ovch dis ordinunge vnd dise soon stät ze haltinne ane alle gevärde, vnd dar vmbe ze eim vrkünde so hein wir vnfirre stette ingisigil gehenkit an disen brief. Vnd wart dierre brief gegebin, do man zalt von gottif geburt zwelfhundirt jar, vnd drű, vnd ahzig, ze angendim Abrellin.

Die Siegel sind sehr wohl erhalten. Das bischöfliche hat die umschrift: CONRADVS. DEI. GRA. EPISCOPVS. ARGENTINENSIS.

Wir Ruodolf von Gottis genaden Römische

koninch, des rich is ein merer, kunden allen die disen brief ansehent oder hörent lesen, daz Graue Egene von Briburch, vnde die Burgere von Vriburch einre ordenunge vnde einer svone fint vber ein komen, als an dem brieue stat, den er in het mit simë insigel besigilt vnd ouch an dem brief, den fü ime heint mit irme insigel besigilt. Vnd vahent ouch dise brieue beide an, alsus. In gottis namen Amen. Wande daz leben der liute kurz ist, so endint sü also, vnd wart der gegeben do man zalte von gottis geburt zweilf hondert jar vnde drű vnd ahzich iar, zuo angendem abrille. Vnd hant beidenthalp gesworen ein ander dise ordenunge vnd diese suone stete ze haltene, ane alreslaht geverde, vnde swa man nempte Grauen Egenen, da sol man in verstan, vnd alle fin nahkömin, swa man ouch die Burger nempte, da sol man verstan sü vnd alle ir nahkomin. Vnd har vbir zuo eime vr konde durch bette Grauen Egenen vnd der Burger, so han wir vnser konclich ingesigil gehenkit an disen brief, vnde

wart der gegeben ze Burnetrut des iares do man zalte von gottis geburt, zwelf hvndert iar, vnd driv und ahzich iar, zuo angendim abrillen, an dem zehendem iare da wir erwelt wurden.

Siegel unversehrt.

XXXVI.

Ablaß für die Kirche des Siechenhauses.

(12. März 1284.)

Nos frater Johannes miseratione divina ecclesie Lethoviensis episcopus ordinis fratrum domus teutonice universis Christi fidelibus quibus presens scriptum exhibitum fuerit cupimus et volumus esse notum, quod nos ad fidelium Christianorum excitandam devotionem et ob meritum fidei crebrius augmentandum, infirmis et pauperibus leprosis in Vriburgo Prisaugie omnibus Christi fidelibus corde tamen contritis et confessis, qui ad domus sue ecclesiam causa devotionis accesserint in festivitatibus precipuis s. paschatis, ascensionis, pentecostes, nativitatis domini, et in quatuor sollempnitatibus virginis gloriose, et in anniversario sue dedicationis et in die sancti Jacobi ibidem existentis patroni, et per omnes octavas festorum predictorum, quadraginta dies criminalium de injuncta ipsis penitentia misericorditer in Domino relaxamus, dum modo hec nostra indulgentia de dyocesani consensus et assensus processerit voluntate. Datum anno Domini MCCLXXXIIII. in festo sancti Cregorii.

Das Siegel zeigt einen stehenden Bischof, in der linken Hand din Stab, die rechte zum Segen emporgehoben. umschrift: † S. F..........IONIS. DEI. GRA. LETTOVIEN. EPI.