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fecerit. gratiam domini amisit. cetera iudicia sunt cansidici. Si duo ciues se inuicem capillauerint. qui auctor fuisse testibus conuincitur. alter uero non. Si burgensis extraneum percusserit. uel depilauerit. LX. sol. emendabit. Si duo burgenses amici ciuitatem exierint. et inter se altercati alter alterum capillauerit. uulnerauerit. uel occiderit. auctor pro satisfactione. III. solidos causidico dabit. si uero inimici urbem exierint. et se inuicem capillauerint. uel percusserint. uel alter alterum occiderit. si conuinci potest idoneis testibus. eadem pena ac si in ciuitate contigisset. puniatur. Si duo burgenses amici ciuitatem exierint. et inter se altercati sine concordia separati fuerint. si postmodum antequam in ciuitatem reuersi fuerint. alter in alterum

Huld verloren. Die übrigen Gerichte sind (nach Erläuterung späterer Urkunden) des Schultheißen. 47.) Wenn zwei Bürger sich untereinander raufen, welcher der Anfänger zu seyn mit Zeugen überwiesen würde, der andere aber nicht; ferner, wenn ein Bürger einen Auswärtigen schlägt oder rauft; - der soll es mit sechzig

Schilling bessern.

48) Wenn zwei Bürger als Freunde aus der Stadt gehen, mit einander in Streit gerathen, und einer den andern raufte, verwundete oder erschlüge; so soll der Schuldige dem Schultheißen drei Schilling zahlen. 49) Wenn sie aber als Feinde vor die Stadt hinausgegangen wären, und einander gerauft oder geschlagen, oder einer den andern getödtet hätte; so soll der mit tüchtigen Zeugen überführte Thäter dermaßen gestraft werden, als wenn es in der Stadt geschehen wäre.

50) Wenn zwei Bürger als Freunde die Stadt verlassen, mit einander in Streit gerathen, und ohne Vereinigung von einander getrennt werden; und hierauf einer, ehe fie in die Stadt kommen, auf den andern boshafterweise

maligne insultum fecerit. eadem pena ac si in ciuitate fuerit puniatur. Omnis qui uenit ad hunc locum. libere sedebit. nisi fuerit proprius alicuius. et confessus fuerit dominum. tunc dominus relinquet aut deducet eum. si uero dominum negauerit. dominus septem proximis cognatis suis probabit eum esse eius. et tunc habebit eum. Quicumque in hac ciuitate diem et annum nullo reclamante permanserit. secura de cetero gaudebit libertate. Orta seditione. si quis tumultum audierit. et armatus illuc uenerit. penam non subibit. si autem audito tumultu non armatus uenerit. et postea domum rediens. rursum cum armis uenerit. et de hoc conuictus fuerit. gratiam domini amisit. Si ciuis conciuem suum in extraneo iudicio persequitur. ea que

einen Angriff machte; so soll ein solcher dieselbe Strafe, als wenn er in der Stadt gewesen wäre, leiden. 51.) Jeder, der in diese Stadt kommt, soll frei sigen, er sei denn eines Herrn Eigener, und bekenne sich als solchen; diesen kann der Herr alsdann ledig lassen, oder wieder hinweg führen. Läugnet er aber den Herrn, so soll der Herr mit sieben der nächsten Anverwandten bewähren, daß er sein sei, und ihn dann erhalten.

52.) Wer in dieser Stadt Jahr und Tag unangesprochen verharrt, mag sich fernerhin sicherer Freiheit erfreuen. 53.) Entsteht ein Aufruhr in der Stadt, und lauft Jemand, welcher den Lärm gehört, gewaffnet hinzu, so soll er nicht gestraft werden. Käme er aber, nachdem er den Lärm vernommen, ungerüstet, gienge sodann nach Hause, kehrte mit Waffen wieder zurück, und würde dessen überwiesen; so hat er des Herrn Huld verloren.

54.) Verfolgt ein Bürger seinen Mitbürger in auswärtigem Gerichte; so soll jener diefem, was er bei dem auswärti Schreibers urk. Buch.

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amittit apud extraheum iudicem. ipse sibi reddere tenetur. et postea iudici suo tribus solidis emendabit. sed si fecerit eum capi. gratiam, domini amisit. Si extraneus ciuem fugauerit. uel uulnerauerit. si ciuis prius notificauerit iudici. et si postea extraneus in ciuitatem uenerit. quicquid ei mali ciuis intulerit. nullam apud iudicem super hoc penam sustinebit. Si ciuis extraneum in iudicio pro debito conuenerit. iudex eum sex septimanis in expensa sua reseruabit. si expensam per se non habeat. et hoc dico si debitum non negauerit. post quos dies iudex creditorem datis sibi tribus solidis reddet. accepta competenti ab eo cautione. quod nullum inferat malum debitori. Si quis res alterius dat uel uendit uel obligat. eo presente

gen Richter verliert, wieder zurück zu geben schuldig seyn, und hernach seinem Richter mit drei Schilling bessern; hat er ihn aber fangen lassen, so hát er des Herrn Huld verloren.

55.) Wenn ein Ausmann einen Bürger jagt oder verwundet, der Bürger solches seinem Richter anzeigt, und der Ausmann hernach in die Stadt kommit; so hat der Bür ger wegen all' des übels, so er diesem zufügt, nichts zu büßen.

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56.) Wenn ein Bürger einen Ausmann wegen einer Schuld vor Gericht ladet; so soll der Richter den Schuldner sechs Wochen lang auf seine Kosten verwahren; so dieser die Kosten nicht im Vermögen hat, und nämlich seine Schulden bekennt. Nach dieser Zeit mag ihn der Richter dem Gläubiger gegen Bezahlung von drei Schilling übergeben; von diesem aber eine genugsame Gewährleistung abnehmen, daß er dem Schuldner kein Übel zufügen wolle.

57.) Wenn Jemand des Andern Güter hingiebt, verkauft oder versest, in desselben Gegenwart und ohne dessen

nec contradicente. si postea contradicit. nichil ei ualebit. Nemo rem sibi quoquo modo sublatam repetere uel sibi uendicare audeat. nisi iuramento probauerit eam sibi furto uel preda fuisse sublatam. si autem is in cuius potestate inuenitur dixerit. se in publico foro non pro furato nec pro predato ab ignoto emisse. cuius etiam domum ignoret, et hoc iuramento probauerit. nullam penam subibit. si uero a noto sibi se emisse confessus fuerit. XIIII. diebus eum querere sibi licebit. quem si non inuenerit et werandum suum non attulerit. penam latrocinii sustinebit. Qvicumque siue iudex siue ciuis aliquis quempiam sine sententia in ciuitate ceperit. nisi aut furtum uel falsam monetam apud eum inuenerit. gratiam domini amisit.

Widerspruch; ob dieser hernach gleichwohl widerspricht, mag es ihm nicht helfen.

58.) Es kann auch Niemand sein Gut, wie es ihm immer

entzögen worden, wieder zurückfordern, oder an sich ziehen; er bewähre denn mit einem Eidè, daß ihm solches gestohlen oder geraubt worden.

59.) Wenn aber derjenige, in deffen Gewalt das Gut gefunden wird, versicherte, sölches auf offenem Markte, und nicht für Diebstahl oder Raub, von einem Unbekannten, dessen Haus er auch nicht wüßte, gekauft zu haben, und so er dieses mit dem Eide bekräftigte; fo soll er ungestraft bleiben. Bekennt er aber, solches von einem Bekannten erkauft zu haben; so soll er vierzehn Tage Frist haben, denselben zu suchen. Findet er ihn dann nicht, und bringt er nicht einen Bürgen bei; so soll er die Strafe des Diebstahls bestehen.

60.) Wer immer, er sei Richter oder Bürger, einen Andern ohne Urtheil in der Stadt fängt, und nicht Diebstahl oder falsche Münze bei ihm findet; der hat des Herrn Huld verloren.

Burgensis habens dominum cuius fatetur esse proprius. cum moritur. uxor eius predicto domino nichil dabit. Si quis gratiam domini amiserit. sex septimanis rerum et corporis infra uillam et extra pacem habebit. et de bonis suis extra ciuitatem pro uoluntate sua disponet. Res autem mobiles uel immobiles et domum suam infra ciuitatem non licet ei uendere uel obligare. ut si infra dictum terminum gratiam domini non meruerit. per domum propriam et alia in ciuitate reperta cogat eum gratie sue reformari. si uero dominus ultra montana transierit. usque ad reditum eius pacem habebit. Burgenses non tenentur ire cum domino in expeditione. nisi iter unius diei. ita tamen ut unusquisque sequenti nocte possit ad propria remeare. si quis autem alterum in cadem expe

61.) Stirbt ein Bürger, welcher einen Herrn hat, dessen er eigen zu seyn bekennet; so hat dessen Frau dem erwähnten Herrn nichts zu geben.

62.) Wer die Huld des Herrn verloren hat, der soll sechs Wochen in und außer der Stadt seines Gutes und Leibes Friede haben, und mit seinen Gütern außerhalb der Stadt nach seinem Willen verfügen. Die Güter aber in der Stadt, sie seien fahrend oder liegend, auch sein Haus in der Stadt kann er weder verkaufen noch verfegen; damit, wenn er in gemeldeter Frist die Huld des Herrn nicht wieder verdient, der Herr ihn durch das eigene Haus und andere Güter in der Stadt zwingen kann, sich nach seiner Huld zu fügen. Wenn aber der Herr über das Gebirg gezogen wäre, so soll er bis zu dessen Rückkunft Friede haben.

63.) Die Bürger find nicht schuldig, mit dem Herrn weiter in den Krieg zu ziehen, als eine Tagreise; so zwar, daß jeder die folgende Nacht wieder nach Hause kommen möge. 64.) Wenn Einer den Andern in diesem Kriegszuge auf ir

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