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zu seinem wohlwollenden Freunde zurück, ohne erst einen Beschüßer zu suchen. Meine Gabe ist eine Dankbarkeit, und ihr Quell ist ein lebendiger, auf reinem Grunde fließender, dessen Genuss so dauernd, wie erfreulich sein wird.

Berlin, den 11. Oktober 1832.

I. D. E. Preuß.

Wir

Vorwort.

Pir fehen im preußischen Vaterlande einem höchst » seltenen hundertjährigen Jubelfeste entgegen: zum Andenken an die Throne besteigung Friedrich's des Hochherzigen *), Friedrich Wilhelms des großen Kurfürsten und Friedrichs des Zweiten Königs. Der Ges bildete weiß, was Preußen seinen - Hohenzollerschen Monarchen' schuldig ist und welche heilige Bande seinen Namen groß und glücklich gemacht haben; aber die Geschichte soll das dankbare Herz des Volkes durch gründliche Forschungen zu immer liebevolles rer Erkenntlichkeit begeistern und erheben. In dieser Absicht ere scheint die Lebensgeschichte des großen Königs. Sie ist mit Liebe und Treue erforscht und mit der einzigen Rücksicht auf Wahrheit. verfasst worden; darum rechnet sie auf einige Theilnahme: obgleich der Verfasser seinen schönsten Lohn vielleicht schon davon getragen hat aus der vieljährigen ernsten Beschäftigung mit einem erhebens den Gegenstande, - aus der Begeisterung, mit welcher eine hoffnungsvolle akademische Jugend sein Werk als Vorlesungen aufges nommen, aus der innigen Zuneigung vorzüglicher Männer, welche sein Unternehmen ihm gewonnen.

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Die Hülfsmittel zu dem Werke betreffend, so sei bloß bemerkt, daß der Verfasser allein einem hiesigen Liebhaber der Geschichte die Benutzung von 1187 auf Friedrichs Leben bezügliche Schriften, einem andern Gönner aber ein unschåßbares authentisches Köpials buch von vielen tausend Kabinetsordres verdankt. Außerdem hat uns ein verehrter Freund seine Bibliothek und seine Urkundensamme lungen aufgethan und ein hoher Militårbeamter sämmtliche Briefe des Königs an einen bedeutenden General mitgetheilt. Doch lässt der Verfasser lieber sein Werk selber sprechen; es wird aus vier Bånden bestehen welche rasch auf einander erscheinen sollen.

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Der erste Band enthält in drei Büchern Friedrichs Jugend, die beiden ersten schlesischen Kriege und fein Leben im Frieden als

P. 15.

*) Friedrich in den Mémoires pour servir à l'Histoire de Brandebourg. D'après l'Original T. 1. A Berlin chez Vofs 1767. 4. Frédéric II.. fut surnommé Dent de Fer; on auroit dût l'appeler le Magnanime."

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Mensch und als Landesvater. Darauf folgen Belåge und andere Zugaben, sammt einer Übersicht aller Druckschriften des Königs aus der Zeit bis 1756, und die vorzüglichsten Ausgaben derselben. Einen wesentlichen Anhang bildet noch das Urkundenbuch, be ftehend aus 600 bisher ganz unbekannten Kabinetsordres aus der Zeit von 1740 bis 1756, welche für sich, ohne allen Kommentar, das vollständigste Bild der Regirung gewähren, und, auf die interessanteste Weise, den ganzen Kulturzustand mit seinen Licht- und Schattenseiten offenbaren, und dem Texte selbst wie zur Probe, so auch zur Ergänzung dienen. Auf dieselbe Weise werden die übri gen Bånde ausgestattet sein, mit Text und mit Urkundenbuche,

Der siebenjährige Kriegsfüllet den ganzen zweiten Band, wird mit wichtigen Beilagen bereichert sein, den König aber immer hauptsächlich auch als Menschen und als Landesvater, und in der Stimme seines Volkes, wie in der Begeisterung der übrigen, selbst, der: feindlichen Welt darstellen.

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Der dritte Band: hat es im Großen und Ganzen mit der innern Verwaltung und mit der gesammten Kultur zu thun: wie dieselbenämlich in Kunst und Wissenschaft, in Kirche und Schule durch den König angeregt, und unter ihm zur Entwickelung, zur Blüte und zur Frucht gekommen; wobei natürlich Friedrich's eigene Überzeugungen immer voran, berücksichtiget werden.

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Der Schlussband giebt die Theilung Polens, den baierschen Erbfolgekrieg, den Fürstenbund, sammt mehreren kleinen diplomatischen Arbeiten; dann das höhere Alter und den Tod des erhabes nen Monarchen, der den leßten Augenblick des Bewusstseins noch fo wacker als Landesvater erscheint, wie ihm die Stunde der Throns besteigung gesehen. Ein statistischer Anhang und eine möglichst vollständige. Literatur. beenden die Arbeit, welche der Verfasser in einer einfachen, urkundlichen Sprache zu halten und durch eine reiche Quellennachweisung unter dem Texte zu unterstüßen beslissen gewesen; so daß diese Belåge 'an sich schon eine ziemlich vollståndige Literatur bilden und auch solchen gründlicheren Lesern willkommen sein dürften, deren Ansichten im Texte vielleicht nicht immer volle Befriedigung finden sollten.

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Erstes Buch.

Friedrichs des Großen

Jugendjahre

bis

zu seiner Thronbesteigung.

Friedr. d. Gr. I.

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"Es ist ein köstlich Ding einem Manne, daß er das Joch in seiner Jugend trage."

Klagelieder Jeremia 3, 27.

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