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,, et par consequent si l'ame des bêtes est une substance non étendue, capable de sensations, elle est capable de raisonnement; "fod fagte Friedrich zu seinem damaligen Lieblingshunde Arsinoé, den er eben auf dem Schoße hatte, Entends-tu ma mignonne ? C'est de toi qu'on parles on prétend que tu n'a point d'esprit; pourtant tu en as, ma petite mignonne."

Wie Alexander's Bukephalos, Rolands Brigliador, und#Cid's' treues Streitroff Babieca ihre Namen auf die Nachwelt gebracht; so sind auch die edlen Thiere berühmt geworden, welche den Kd, nig getragen. Er-ritt-in-der Regel nur englische Pferde, denen er selbst nach dem ersten Versuche den Namen gab und die dann tein Stallmeister mehr besteigen durfte; Leibreitknechte ritten fie bloß auf der Decke spaziren. Friedrich trug nie Spornen; wollte er das Pferd strafen; so schlug er es mit dem Stocke zwischen die Ohren. Er hatte zwischen 40 und 60 Pferde, im Jahre 1754 gar über 100, von denen er die auseriesensten mit zu Felde nahm; die übrigen ließ er nachkommen, sowie er sie brauchte. Sehr oft sind dem Könige Pferde todtgeschossen und verwundet worden1): bei Hohenfriedberg, bei Czaslau, bei Hochkirch, bei Kunersdorf, bei Liegnitz, bei Torgau. Der Vogel, ein brauner Engländer, ward während des siebenjährigen Krieges siebenmal verwundet. Zu Fries drichs schönsten Rossen gehörten: Brühl; Choiseul; Kaunitz; Pitt; der Tiger; der Springer; der Zornige; der Brillant, ́ ́ein' Schimmel; der junge Braune; der lange Fuchs; der kleine Schimmel') war seit der Schlacht von Kunersdorf in der Ars mee sehr bekannt. Die beiden Kasakenpferde, welche der General Czernischef 1762 dem Könige schenkte, ritt er oft, zur stolzen Freude

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1) Nicolai Anekdoten. Heft 4. S. 64.

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2) S. die Nachricht des Generals v. Gößen im Anhange von Archenholz' Geschichte de des siebenjährigen Krieges. Ausgabe von 1789. S. 306, wo auch von den Pferden die Rede ist, welche unter dem Könige in der Schlacht bei Kunersdorf verwundet wurden und welche unter dem Stallmeister Wehler in Reserve ftanden. Erst wurde nåmlich der Vogel verwundet; dann ein anderer Engländer, ein Fuchs; der Brilz lant war von dem vielen Schießen wild geworden und musste von Wehler zurückgebracht werden. Nun bestieg der König des Flügeladjut. Capit. v. Gdßen Pferd, den kleinen Schimmel.

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der Kasaken'); aber, ein` sehr schönes Pferd, welches des englis schen Ministers Lord Bute Namen trug, musste mit den Mauleseln Orangebäume ziehen, als England, bundbrüchig gegen Preußen, mit Frankreich 1762 Frieden schloss. In der Schlacht bei Molwih ritt Friedrich den Sternrappen, eines seiner besten Pferde, das auch, wie der lange Schimmel, mit welchem er diese Schlacht verließ, noch seinem Vater gehört hatte. Den langen Schimmel brauchte der König von da an nicht mehr und ließ ihn zu Tode füttern 2); so auch den Cerberus, einen sehr schönen Rappen. Den Caesar, einen Rothschimmel, welchen der König 1760 kaufte 3), liebte er sehr. Dieses alte Leibreitpferd stand, auf besonderen Bes fehl, unangehalftert im Stalle und durfte ungehindert, im Lustgar, ten des potsdamer Schlosses herumgehen. Es war dieses Thier auch so an den Monarchen gewöhnt, daß es immer eine große Freude åußerte, wenn derselbe von Sans - Souci zur Parade nach Potsdam kam, der nicht selten die Wachtparade eine andere Wendung machen ließ, wenn Caesar im Wege stand *).

Der Condé, ein Wallach und von Har ein Fliegenschimmel, war vom Stallmeister Wolny nebst mehreren anderen Pferden in England, zur Remontirung des Leibreitstalles des Königs gekauft worden. Da der König die jungen Pferde jedesmal zum Bereiten vertheilte; so wurde der Condé in den Beritt des Stallmeisters

1) Mylady Craven in den Cahiers de Lecture, 1789. Vol. 2. p. 55. 2) Der Molwißische Schimmel lebte noch 1762 und wurde, nach dem hinterlassenen Befehle des Königs, von den königlichen Reitknechten auf dem Hofe des königlichen Kutschenstalles in Potsdam begraben. — Den jungen Braunen hatten die Österreicher 1760 mitgenommen. 3) Zugleich mit dem Choiseul, Bute, Kaunitz, Brühl dem Könige von einem englischen Rosshåndler Namens Cassel Nov. 1760 in Meißen angeboten, von welchem Friedrich schon mehrmals, auch im Frühjahr 1756, Pferde gekauft. Geritten hat ihn der König zuerst im Mai 1762 im Hauptquartier zu Bettlern. Caesar hat die Schlachten bei Burkersdorf und Reichenbach mitgemacht; er wurde in seinem Alter forgfältig verpflegt, starb am Schlage im Luftgarten zu Potsdam in den lekten Lebensiahren des Königs, und wurde an derselben Stelle begraben, an welcher er umgefallen war. S. Haude- und Spenersche Zeis tung 1804. Nr. 61.

4) S. Naumanns Beschreibung des Condé. S. 12. Friedr. d. Gr. I.

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Wetge gegeben, welcher das schöne Thier im Frühjahr 1777 auf die Liste der zu probirenden jungen Pferde brachte. Als Friedrich den Versuch gemacht hatte, war er so sehr zufrieden, daß er dem Pferde beim Absteigen den Namen Condé gab, mit dem ausdrücklichen Befehle, dieses Thier besonders gut in Acht zu nehmen und zu pflegen. Es ward sofort nach Sans-Souci gebracht und als eines von den zehn Pferden aufgenommen, welche gewöhnlich das selbst standen. Die Neigung des Königs für dieses Pferd wurde immer größer und es wurde mit der größten Schonung behandelt. Friedrich ließ es sich fast täglich vorführen und fütterte es jedesmal mit Zucker, Melonen und Feigen. Auch der Condé kannte seinen Wohlthäter so genau, daß er, wenn man ihn frei gehen ließ, grade auf ihn zulief, um sich die gewohnten Delikatessen zu holen: ja, er verfolgte den König bis an die Zimmer. Eines Tas ges erlaubte der König dem Condé bis in den Sal von SansSouci zu kommen, wobei aber einige Tafeln des Fußbodens zertreten wurden. Der König ließ für dieses Pferd zwei Reitzeuge von blauem Sammet, sehr reich mit Silber gestickt, verfertigen; und ~bediente sich seiner bloß, nach der Stadt, oder spaziren zu reiten. Condé's einziger schwerer Dienst waren die potsdamschen Herbsts mandver; von auswärtigen Revůen blieb er verschont; auch in den baierschen Erbfolgekrieg wurde er nicht mitgenommen, vielmehr dem Oberstallmeister Grafen Schwerin zu besonderer Sorgfalt übergeben, welcher von Zeit zu Zeit über diesen Liebling Bericht abstattete. Als Friedrich aus dem Felde zurückkehrte, war seine erste Frage nach dem Condé, welcher nun, wie früher, seines Herren Gunst genoff.

Condé verdiente diese große Vorliebe im höchsten Maße: er war von schönem Körperbau, ganz tückenlos, vollkommen zugeritten, von der blühendsten Gesundheit und so frei von aller Furcht, daß er sich vor keinem Gegenstande scheuete und im heftigsten Kas nonendonner vollkommen ruhig blieb. Überdies war das edle Thier immer munter und lustigen Wesens.

Nach Friedrichs Tode wurde der Condé erst dem Friedrich Wilhelmsgestüte in Neustadt an der Dosse zur Verpfles gung übergeben; nach Stiftung der Thierarzneischule in Berlin,

1790, aber hieher zurückgebracht und der besonderen Sorgfalt ems pfohlen 1).

Wie Napoleon's erster Kammerdjener Constant3) den Hels den der neueren Zeit besonders nach seinen körperlichen Beziehuns gen geschildert hat; so giebt auch über unsern König sein letter Geheimer Kåmmerier, Schöning, eine ausführliche Beschreibung von dem Äußerlichen desselben 3). Geschmackvollere Bilder geben der Prinz von Ligne aus den spåteren Lebensjahren, und Suhm nebst dem Marquis de Valori aus dem Jahre 1740. Unsere Lebensgeschichte hat schon vielfachen Anlass gehabt, Sterbliches und Unvergångliches neben einanderzustellen und so wird sie auch unten öfters noch auf das Leibliche zurückkommen, wenn von Friedrichs Strapazen und von seinem Tode die Rede sein wird. Darum hier nur das Nothwendige. Wenn Constant seines Kaisers Maß auf genau 5 Fuß 2 Zoll 3 Linien bestimmt; so begnügt sich Schd, ning mit der ungefähren Angabe von 5 Fuß 5 Zoll. Des Kds nigs Körperstårke war dieser Mittelgröße angemessen; sein Wuchs ebenmäßig, die Brust breit und erhaben; die Nase lang und wohlgebaut; die Augen von mittler Größe, feurig; der Gang etwas nachlässig, aber rasch und stolz; der Körper nicht mager, nicht fett.

Valori's Portrait du Grand Fréderic fagt"):,,La figure de ce Prince est agréable. Il est petit et a l'air ́noble; sa taille n'est pas régulière, ses hanches sont trop hautes, et ses

1) (Naumann, Prof. bei der Thierarzneischule in Berlin) Beschreibung des Condé, eines alten Leibreitpferdes Sr. M. Friedrichs des Einzigen. Berlin 1798. 14 S. gr. 8. 4 Gr. Condé starb in der Nacht vom 17. zum 18. April 1804, 38 J. alt. Sein Knochengerippe ist in dem Ka= binette der Thierarzneischule aufgestellt, eben so der ausgeftopfte Balg, zu welchem ein Bildhauer den Kopf nach dem Leben in Holz geschnitten hat; s. Spenersche Zeitung 1804. Nr. 51; über Condé und Caesar eben da Nr. 52.

2) Mémoires de Constant, premier Valet de chambre de l'Empereur sur la vie privée de Napoleon. Paris, l'Avocat, 1830.

3) Fr. 2. K. v. Pr. über seine Person und sein Privatleben. Berlin 1808.

63 S. 8.

4) Mémoires du Marquis de Valori. T. 1. p. 262-266.

jambes trop grosses. Il a de beaux yeux bleus'), cependant un peu trop saillants, lesquels prennent facilement les, impressions de son ame, de sorte qu'ils ne se ressemblent point dans les différentes situations où elle se trouve. Ses yeux sont farouches, quand il est mécontent; mais rien de plus doux, de plus affectueux et de plus intéressant, lorsqu'il veut plaire. Il a les cheveux bien plantés; la bouche et le nez agréables; le sourire aimable et spirituel, mais souvent moqueur et amer, La douceur de son regard est capable de séduire tout le monde dans le cas où son ame est tranquille. Je ne sais qu'il n'intéresserait pas, quand il souffre, ni qu'il n'effrayerait pas quand il est en colère. Sa santé n'est pas ferme; sa constitution est bouillante; est son regime ordinaire ne contribue pas peu à enflammer son sang. Il a fait autrefois un usage immodéré da café."

Schöning sagt, Friedrich's Kopf sei in spåteren Jahren, vom Flötenblasen, ein Wenig nach der rechten Seite hangend gewesen; indess bemerkt der Marquis de Beauvau in seinem Berichte an den Kardinal Fleury schon im Dezember 1740 von dem Könige 2); Sa tete et un peu penchée sur l'épaule gauche, soit naturellement, soit par affectation; also wie Alexander 3) von Mazedonien und Peter der Große.

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1) Voltaire an den König im März 1747:,,Wenn man von Friedrich's Thaten, Gefeßen, Versen sprechen hört, so sollte man glauben, er sei ein Greis, weißen Har's, gerunzelter Stirn

,, Que l'humanité fut trompée!

Elle apperçut de blonds cheveux,

Un teint fleuri, de grands yeux bleus" etc.

2) S. Oeuvres posthumes du Roi de Prusse, servant de supplément aux différentes éditions des Oeuvres de ce Monarque. A Berlin 1789. CCV u. 287 S. gr. 8; Seite CLIV bis CCII findet man einen sehr interessanten Aufsaß: Mémoire et Reflexions sur la Prusse et sur le caractère du Roi Fréd. II., remis au Cardinal Fleury, p. le Marq. de Beauvau'), à son retour de Berlin en Decembre 1740; p. CLV die im Texte angeführte Stelle.

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3) S. Alexander's Leben von Plutarch. Kap. 4. Der Bildhauer Lyfippus

4) Diefer Name ist oben einmal falsch Beauveau gedruckt.

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