Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

CCLXXXVII.

Neuer Freiheitsbrief von Kaiser Karl.

(1. August 1370.)

Wir Karl von gots gnaden, römischer keiser, zu allen

zeiten merer des reichs vnd kunig zu Beheim, bekennen vnd tun kunt offenlich mit disem briefe, allen den die yn sehen oder hören lesen. Wan vormals der schultheizze, der burgermeister, der rat vnd die burger gemeinlich der stat zu Friburg in Brisgau, von dem edlen Grafen Egen, der zu dem male ir erblicher naturlicher herre waz, sich ledig vnd los gekauffet haben, vnd darnach von den hochgebornen Albrechten vnd Leupolden, Herzogen zu Osterrich, zu Steyr vnd zu Kernden, vnsern lieben suonen vnd fürsten, merkliches gelt genomen haben, ane des stewre sie soliche ir ledigunge mit nichten volbringen mochten, des haben sie angesehen soliche gnedige merkliche Hilfe, der egenanten vnserer lieben suone, vnd ouch haben sie gemerket, das sie nieman als wol befriden, beschirmen vnd sichern mag, als die egenanten vnfer lieben suone durch gelegenheit irer fürstentuome, herrscheffte vnd lande, vnd haben des die egenanten Herzogen zu Osterrich, zu rech. ten, erblichen, ordentlichen vnd naturlichen herrn empfangen, vnd haben yn gehuldet, gelobt vnd gesworen, als iren rechten herren, als wir desselben mit offenbarer kuntschaft wol vnd gentlich vnderweiset sein. Dauon durch bette willen, der egenanten vnser lieben suone irer herren, so haben wir mit wolbedachtem mute, mit rate der fürsten, grafen vnd anderer vnserer vnd des heiligen reichs vndertanen, mit keiserlicher mechtevolkomenheit, vnd mit rechter wizzen, dem schultheizzen, Schreibers Urk. Buch. II. Bd.

1

dem burgermeister, dem rate vnd den burgern gemeinlich der egenanten stat zu Friburg, iren erben vnd nachkomen, ewiclich soliche recht, freyheit vnd gnade gegeben, vnd geben ouch wizzenlich mit disem briefe, daz sie vmb dheinerleye geltschulde, in welcher mazze vnd weise die vnk her vfgelouffen vnd darkomen sei, oder hienach vflouffen vnd darkomen möchte, mit briefen oder ane briefe, die vnsere vorgenanten lieben suone vnd fürsten, die Herzogen von Ofterrich, ir eltern vnd voruardern, oder dheiner ir erben oder nachkomen, yemanne no schuldig sind oder hienach schuldig werdent, dheinen leuten in welhem wefen vnd wie die genant find vnd werdent, oder vmbe dheinerhande sachen niht pfant sein, noch an iren leiben oder gütern gepfendet, aufgehaben, verboten, noch geheftet oder in dheinen andern weg angriffen oder bekumbert werden sullen, für die egenan=" ten vnfere lieben fürsten vnd fuone, die Herzogen von Osterrich, ire eltern vnd voruardern, noch für dheine ire erben oder nachkomen. Vnd ob dheine derselben vnserer suone vnd fürsten vordern, von irem vatter, oder von irer muter oder von dheinen andern iren freunden, mannen oder dienern der herschaft an sie komen ist, oder sie selber yemanne von deheinerleye schulden oder sachen wegen, pfandunge vormals erlaubet hetten, vnd ouch ob sie selber oder dheine ir erben oder nachkomen soliche pfandung hienach in dheinen kunftigen zeiten, vber kurg oder vber lang of iren landen, leuten vnd gutern, yemanne in welhem wesen oder wie der genant were, mit iren briefen oder mit worten, heimlich oder offenlich erlaubt hetten, oder hienach erlaubende wurden, vnd ob ouch die egenanten von Friburg, in denselben briefen mit namen begriffen weren, vnder dieselben verhenknusse vnd dasselbe erlauben sullen die vorgenanten von Friburg, ire nachkomen vnd erben, wie sie doch der egenanten vnser suone vnd fürsten von Osterriche vndertennige leute sein, nicht vallen, vnd sie daz in keinen weg antreffen noch berüren. Wer fie aber daruber mit freuelicher getürstikeit wider vns, vnd das heilige reiche, vnd wider dise vorgeschriben freiheit, recht

vnd gnade, die wir in gegeben haben, anuallen oder vahen, heften oder verbieten, angreiffen vnd beschedigen wölte, oder sie in dheinen weg irren oder bekumbern, der sol darumbe zehant, nach der getat veruallen sein swerlich in vnser vnd aller vnserer nachkomen römischer kunige vnd keisere, vnd in des heiligen römischen reichs vngenade, pan vnd acht, mit leibe vnd mit guote, die er niht erledigen, nach dauon komen sol noch mag, denne mit zwiualtiger ablegunge guotes vnd habe, des den er beschediget hette, vnd darzu mit hundert pfunden lauters vnd geweges goldes, des der halbe teil in vnser, vnd vnserer nachkomen, römischer keiser oder kunigen kamer, vnd der ander halbe teil, der egenanten gemeine der stat zu Friburg geuallen sol, vnd műgen ouch die burger daselbs ewiclich, den over die, von den sie folichen schaden als vorgeschriben stet empfiengen, darumb angreiffen mit gerichte, oder an gerichte, an iren leiben vnd guotern, wa vnd wie sie mügent mit helffe der vorgenanten irer Herren von Osterrich, oder an sie mit ir selbs macht, vnd ouch mit helffe vnd gunste aller anderer leute, die sie darzu gewin nen vnd bringen mügen, vnd fullen darumbe sie vnd ir helffer, in des egenanten heiligen reichs, vnser vnd vnserer nachkomen, zorn vnd vngnade niht vallen in dheinen weg. Ob ouch yeman so freuel vnd so stark were, oder wurde, der si an den vorgenanten iren freiheiten vnd rechten, die wir mit römischer keiserlicher mechtevolkomenheit in gegeben haben, irren oder besweren wolte, wider den oder die sullen vnd wellen wir, vnd vnser nachkomen yn beholfen sein, mit gerichte vnd dem rechten, vnd geben yn ouch daruber von vnfern vnd des egenanten heiligen reichs wegen, ze helffern vnd schirmern, onser vnd des egenanten heiligen reichs fürsten vnd herren, geistlich vnd weltliche, lantuogte vnd stette, in Swaben vnd in Elsazzen, den allen gemeinlich vnd ir ieclichem besunder, vnd allen andern vnsern vnd des heiligen reichs vndertanen, wir für vns vnd alle vnser nachkomen, ewiklich gebieten by vnsern vnd des heiligen reichs hulden vesticlich, daz sie die vorgenanten von Friburg, bei den egenanten

iren freiheiten vnd rechten, halden vnd schirmen volleclich vnd genglich als vorgeschriben ist, ane alle irrunge vnd widerrede vngeuerlich. Daruber gebieten wir ouch allen vnfern vnd vnserer nachkomen hofrichter, vnd funderlich allen vnfern vnd des egenanten heiligen reichs, vnd andern desselben reichs geistlich vnd weltlich, fürsten vnd herren, lantrichtern vnd hofrichtern, doch mit namen vnserem lants richter vnd hofrichter, auf vnserm vnd des reichs lantges richte, vnd auf der dinkstat ze Rotweil in Swaben, daz sie alle gemeinlich, vnd ir ieklicher sunderlich wenne sie darumbe angeruffet werden, richten als recht ist vnuerzogenlich, den egenanten von Friburg, nach irer clag vnd nach fag dit gegenwürtigen briefes vber alle leute, in welhem wefen vnd wie die genant sein, die sie denne an den vorgeschriben iren freiheiten vnd rechten, in dheinen weg geirret, oder bekumbert hetten grozz oder kleine. Mit vrkunde dig briefs versigelt mit vnserm keiserlichen maiestat insigel, der geben ist zu Prag, nach Cristes geburt dreugehenhundert iar, vnd darnach in dem sibenzigistem iare, an sant Peterstag den man nennet ad vincula, vnfer reich des römischen in dem funf vnd zweinzigistem, des beheimischen in dem vier vnd zweinzigistem, vnd des keisertums in dem sechgenden iare.

Ad relationem Domini Cancellarii Olomucensis Episcopi. Petrus Prepositus Olomucensis.

Nach dem Originale, dessen Siegel unverfehrt ist.

CCLXXXVIII.

Bündniß des Adels zu Freiburg.

(23. August 1370.)

Wir heffe Snewli im Hof, Cuonrat Snewli schultheiff ze Friburg, Dietherich Snewli im Hof, Heinrich Turner burgermeister ze Friburg,

Heinrich von Mungingen, Johans Ruof von Biswilr, Cuonrat Snewli Bernlape, Diethrich Snewli Bernlape, Peterman Snewli, Snewli im Hof, Johans Meinwart, Cuonrat Meinwart, Paulus Kok, Otman Snewli, Hug Trösche, Ruodolf Stage rittere, Johans Meigerniesse, Wilhelm Hefenler, Cuonrat von Kippenheim, Hesse Snewli im Hofe, Heinrich Brehter, Andres Kok, Henni Atscher, Heinrich Blageben, Henni Snewli Kung, Humel von Keppenbach, Werli von Vra, Henni Meigernieffe der iunger, Heinrich Meigernieß, Henni Lupe, Frank Lupe, Ruodolf Snewli Bernlape der iunge, Gregorie Tegenli, Henni Tegenli Jöselins fun, Cuone von Wiggershein, Hanman Steinmeyer, Heinrich Ruober, Cuonrat Geben, Cuonrat Stage, Claus Stag, Burkli Stat, Heinrich von Kilchein der iunge, Thoman von Kilchein, Henni von Kilchein, Burkart von Kilchein, Peter von Fürstenberg, Hanman Turner der iunge, Heinrich Lermündeli, Herman Lermündeli, Henni Lermündeli, Henni Sigstein der iunger, Frang Sigstein, Rüdi von Tanheim, Rüdi Soler, Cuonrat von Hagenow, Burkart von Hagenow, Cuonrat von Richein, Paulus von Richein, Henni Beler, Henni Sigelman, Killi Sigelman vnd Anthonie Baldinger, tünt kunt allen den, die disen brief sehent oder hörent lesen vnd veriehent offenlichen an disem briefe. Das wir mit bedachtem guotem willen, durch wirdi, ere vnd nuße der durluhtigen, hocherbornen fürsten, vnser gnedigen herren herren Albrecht vnd herren Lüpoltes gebrüdere, von gottes gnaden Herzogen ze Oesterrich, ze Styr, ze Kernden vnd ze Crain, Grafen ze Tierol z., vnd ouch durch schirme, nuß vnd fromen vnser selbes vnd ouch vnserer gütere, einer guoten getrümen früntschaft vnd geselleschaft mitenander überein komen fint, vnd hant vns zuo enander verbunden mit den

« ZurückWeiter »