Johann Friedrich Herbart's sämmtliche Werke: bd. Schriften zur einleitung in die philosophie

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 196 - Wenn die Anschauung sich nach der Beschaffenheit der Gegenstände richten müßte, so sehe ich nicht ein, wie man a priori von ihr etwas wissen könne; richtet sich aber der Gegenstand (als Objekt der Sinne) nach der Beschaffenheit unseres Anschauungsvermögens, so kann ich mir diese Möglichkeit ganz wohl vorstellen.
Seite 177 - Wahrnehmung (wie im § 20 bemerkt ist) sondern bestimmen sie dergestalt, daß offenbar die Dinge diese Eigenschaften ohne diese zufälligen Umstände gar nicht haben würden. Ein Körper hat Farbe; aber nicht ohne Licht; was ist nun diese Eigenschaft im Dunkeln? Er klingt; aber nicht ohne Luft: was ist diese Eigenschaft im luftleeren Raume?
Seite 147 - Zwangsmaschinen machen, im Namen des Rechts, ohne Rücksicht auf die Billigkeit, noch auf wohlwollende und bildende Einrichtungen, ein vierter verwechselt das Recht mit der Billigkeit und will, ohne Rücksicht auf vorhandene rechtskräftig gewordene Anordnungen und Urkunden, die gesellschaftlichen...
Seite 168 - Colorit, und der kühne Wurf in der Zeichnung; dem heitern, lachenden Gedanken schmiegt sich an die Helligkeit der Tinten, die zierliche Ausarbeitung aller Theile, vielleicht selbst die niedliche Kleinheit des Formats. Allein dies Schickliche ist dennoch, ästhetisch betrachtet, etwas Untergeordnetes, und welches vielmehr an der Beschaffenheit des Stoffes hängt, als an irgend einer Gattung des in ihm dargestellten mannigfaltigen Schönen.
Seite 168 - Der Stoff und das ihm eigene Interesse dient in der Regel zum Verbindungsmittel (gleichsam- zum Gerüste) für ein sehr mannigfaltiges, daran gefügtes Schönes. Die Einheit eines Kunstwerks ist nur selten eine ästhetische Einheit; und man würde in sehr falsche Speculationen gerathen, wenn man sie allgemein dafür halten wollte.
Seite 7 - Verderben zu sichern. Das Bedürfnis der Religion liegt am Tage; der Mensch kann sich selbst nicht helfen; er braucht höhere Hülfe!
Seite 143 - Verhältnis ist ganz und gar ein inneres und eingeschlossen in der Gesinnung einer einzelnen Person. Es ist unter allen sittlichen Verhältnissen dasjenige, welches am unmittelbarsten und bestimmtesten den Wert oder Unwert der Gesinnung angibt.
Seite 141 - Bestimmtheit zustande komme: muß aus dem Begriff des Wollens alles Schwankende, also aller Unterschied des flüchtigen und launenhaften Begehrens von dem entschlossenen Wollen, fürs erste weggelassen werden.
Seite 132 - Schönen selbst scheidet sich das Sittliche heraus, als dasjenige, was nicht blofs als eine Sache von Werth besessen wird, sondern den Werth 2 der Personen selbst bestimmt. Endlich aus dem Sittlichen sondert das Rechtliche sich ab, als dasjenige, worauf die gegenseitigen Forderungen der Menschen dringen, und ohne dessen Beachtung die unentbehrliche gesellschaftliche Einrichtung nicht bestehen könne.
Seite 264 - Reales zurückführe; dafs man, wo irgend etwas nicht das ist, was es scheint, es als Andeutung des ihm zum Grunde liegenden Realen betrachte. Endlich sind die einfachen Vorstellungen (der einzelnen Töne, Farben, usf) gerade so einfach und innerlich beziehungslos, wie die Selbsterhaltungen eines einfachen Wesens es seyn müssen, so lange sie noch keine weitere Modification erlitten haben.

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