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die Warenballen aus den Wasserfahrzeugen oder von den Wagen an der Landseite nach den einzelnen Böden aufgenommen werden, muß vorerst die Schlinge soweit angehoben werden, daß sie frei schwebt. Erst nach kurzer Hubunterbrechung kann die Schlinge weiter aufwärts bewegt werden. Dasselbe geschieht auch beim Absetzen der Waren aus den Speicherböden nach den Fahrzeugen. Nachdem die Warenschlinge angehoben und aus den Speicherluken herausgeschwenkt ist, muß zur Beruhigung der Schlinge erst eine kleine Pause eintreten. Da diese kurze Unterbrechung aber vielfach nicht genügt, um das Pendeln der Warenschlinge vollständig zu beseitigen, so kommt es vor, daß die Fahrt nach abwärts oder aufwärts vor dem Landen der betreffenden Warenschlinge nochmals unterbrochen wird. Auch beim Einholen der vor der Luke frei schwebenden Warenschlinge nach den Speicherböden werden nur ganz kurze Wegstrecken beim Senken des Hakens zurückgelegt, die etwa 0,5 bis 0,75 m betragen. Außerdem entstehen noch Hubunterbrechungen durch genaues Einstellen der Warenschlinge vor den Speicherluken oder kurz über den Land- und Wasserfahrzeugen, wo die Schlingen genau auf den von den Führern dieser Fahrzeuge bestimmten Stellen gelandet werden müssen. Alle diese kurzen Hubunterbrechungen werden vom Hubzähler als Hübe mitgezählt, wodurch die geringe mittlere Hubhöhe von 3,33 m zustande kommt.

Ebenso erklärt sich der ungleich größere Stromverbrauch der elektrischen Winde gegenüber den Aufzügen durch die Eigenart des Speicherbetriebes. Während die Aufzüge durch besonders angestellte Führer gesteuert werden, die für jede Vorschriftswidrige Handhabung zur Verantwortung gezogen werden können, muß die Steuerung der Winden in den Speichern in die Hände der stets wechselnden Speicherarbeiter gelegt werden, die sich um die gegebenen Bedienungsvorschriften der Winden vielfach gar nicht kümmern. Das stellt außerordentlich hohe Anforderungen an die Betriebsicherheit und Einfachheit in der Handhabung dieser Hebezeuge, und es ist nicht zu erreichen, daß die Arbeiter das Ein- und Ausschalten der Winden mit der erforderlichen Vorsicht ausführen. Hierdurch, sowie durch die vielen Unterbrechungen des Hubes und das häufige Wiederanheben

Auffahrt vom II.

nach dem I Stock (8m Hub)

Mittel: 12,0 Amp

Abfahrt vom E. Stock nach dem Keller (10,7m Hub)

Abfahrt vom IV. nach dem I Stock (8m Hub)

der Lasten

entstehen starke Stromstöße, und es entfällt deshalb auf die mittleren Wegstrekken des Hakens ein ungewöhnlich hoher Stromverbrauch. Ueber die Stromverbrauch - Diagramme bei verschiedenen Belastungen dieser Winde gibt Fig. 5 Auskunft.

Auf die Bestimmung der innerhalb der Versuchszeit bei den einzelnen Windenhüben geförderten Gewicht

mengen ist, weil zu schwierig, verzichtet worden. Hierdurch kann bei dem vorzunehmenden Vergleich der Kraftverbrauch der elektrischen Winde insofern nur im günstigsten Sinne beeinflußt werden, als im werktäglichen Betriebe die im Durchschnitt bei den einzelnen Hüben geförderten Lasten bei weitem nicht die höchste Tragfähigkeit der Winde erreichen, während die hydraulische Winde bei diesen verschiede

nen Belastungen stets die gleiche der Höchst-Tragfähigkeit entsprechende Druckwassermenge verbraucht, die nach den Wegstrecken und Hüben der elektrischen Winde berechnet werden soll.

Hydraulische Speicherwinden.

Für den Vergleich ist eine sogenannte Normalspeicherwinde, wovon eine große Zahl in den verschiedenen Lagerhäusern der Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft aufgestellt ist, Fig. 6, gewählt. Die Winde hat 185 mm Kolbendurchmesser, 10 fache Rollenübersetzung und ist, bei 47 at Druck im Schieberkasten, der elektrischen Winde bezüglich Tragfähigkeit sowie Hub- und Senkgeschwindigkeit mindestens ebenbürtig.

Diese Winde verbraucht bei 443 Hakenhüben täglich und 3,33 m mittlerem Hakenhub, wenn

Q die Druckwassermenge in ltr, i die Anzahl der Hakenhübe, F den Kolbenquerschnitt in qdm, L den Kolbenhub in dm bezeichnet, an Druckwasser

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deutscher Ingenieure.

motor und Windenwerk sehr schwer zu erfüllen sind. Nur durch Vergleich mehrerer nach verschiedenen Grundsätzen gebauter elektrischer Speicherwinden wird festgestellt werden können, ob und inwieweit diese Bedingungen ohne Aufwand von großen Anlaßstromstärken erfüllt werden können.

Fig. 6.

Hydraulische Speicherwinde für 750 kg Tragfähigkeit.

Dachboden

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2960

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Amp

Amp

Amp

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90

775 kg

90

80

80

70

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60

50

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450 kg Senken

10-Anheben Senken bis kurs! 20der Last aus über den Wagen, der Luke bezm Schute Pause Pause Senken zur Beruhigung beim Landen derLast

der Last

Die Druckdiagramme der hydraulischen Winde bei verschiedenen Belastungen zeigt Fig. 7.

Es ist wohl nicht zu bezweifeln, daß dieses für die elektrische Speicherwinde äußerst ungünstige Ergebnis bezüglich des mechanischen und elektrischen Wirkungsgrades verbessert werden kann; solange man aber die besprochene elektrische Steuerung, die in der Handhabung mit der hydraulischen übereinstimmt, beibehält, werden noch manche Schwierigkeiten zu überwinden sein, ehe die Anforderungen des Speicherbetriebes erfüllt werden.

Bei einer Regelbarkeit in weiten Grenzen soll namentlich das Anheben der Lasten je nach der Art der Waren auch bei der höchsten Belastung sanft, mit der geringsten Beschleunigung erfolgen; anderseits soll z. B. beim Hereinholen der Warenschlinge nach den Speicherböden die vor der Luke frei schwebende Last aus der Ruhelage beim Senken plötzlich in vollste Geschwindigkeit versetzt werden können. Das sind Bedingungen, die mit hydraulischen Winden spielend leicht, mit elektrischen Winden aber ohne Preisgabe der zwangläufigen Bewegung zwischen Elektro

Heben des leeren Hakens

3080

Keller

Vergleich der Strom- und Druckdiagramme der elektrischen und hydraulischen Winden.

Aus den Diagrammen der hydraulischen Winden ist ersichtlich, daß für das Anheben der ruhenden Lasten ein erheblich geringerer Kraftaufwand als bei den elektrischen Hebezeugen erforderlich ist. Hierbei ist noch zu berücksichtigen, daß dieser Mehrverbrauch an Kraft bei den hydraulischen Hebezeugen in Wirklichkeit nur eine bessere Ausnutzung des stets zur Verfügung stehenden Akkumulatordruckes, aber keinen größeren Druckwasserverbrauch darstellt. Die Folge davon ist, daß sich bei dem hydraulischen Hebezeugbetrieb das Anheben der Lasten im Kraftwerk nicht unangenehm bemerkbar machen kann, weil immer nur die normale Druckwassermenge geliefert zu werden braucht. Ganz anders ist dies aber bei dem elektrischen Hebezeugbetrieb. Hier verbrauchen die einzelnen Hebezeuge beim Anheben und Senken der Lasten aus der Ruhelage eine 3- bis 4 mal größere Kraft, als im Beharrungszustand zum Heben der Lasten nötig ist.

Da es bei einem Betriebe mit einer größeren Anzahl von Hebezeugen usw. unvermeidlich ist, daß mehrere Hebewerke gleichzeitig angelassen und in Bewegung gesetzt werden, so ist es klar, daß beim elektrischen Betrieb die Leistungsfähigkeit des Kraftwerkes erheblich größer sein muß als beim hydraulischen Betrieb.

-28560

1912

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die volle Arbeitsfähigkeit des Hebezeuges gewährleistet.<«< Unter diesen Umständen bleibt der Lauf des Hebezeuges bis zum letzten Augenblick ganz in der Gewalt des die Steuerung handhabenden Mannes, und es bietet keine Schwierigkeit, von der Ruhelage aus mit ganz beliebiger Steigerung in eine größere Geschwindigkeit überzugehen. Ebenso kann mit derselben Genauigkeit von größerer auf kleinere Geschwindigkeit übergegangen und die Last in genau bestimmter Höhe angehalten werden. Im Gegensatz hierzu bleibt beim Umsteuern von Elektromotoren die in Bewegung begriftene Last noch eine kurze Zeit sich selbst überlassen, und hr Anhalten ist mehr oder minder zweifelhaft wegen der

Dagegen bestehen die Nachteile:

1) In der größeren Raumbeanspruchung beim Unterbringen der Hebezeuge in Gebäuden.

2) In der Frostgefahr, die bei den klimatischen Verhältnissen in Europa nicht zu unterschätzen ist. Es ist deshalb nicht mehr ratsam, für alle der Witterung unmittelbar ausgesetzten Hebezeuge Druckwasser zu verwenden. Z. B. entstehen beim Betrieb von hydraulischen Kaikranen dadurch Schwierigkeiten, daß einzelne Krane über die werktägliche Zeit hinaus in Betrieb gehalten werden müssen. In solchen Fällen muß das ganze Rohrnetz oder ein großer Teil davon unter Druck stehen, und da hierbei wegen des geringen

Wasserverbrauches für einen genügenden Umlauf in allen Teilen des Rohrnetzes nicht gesorgt werden kann, so ist es schwer, das Einfrieren von toten Rohrstrecken und den Anschlußleitungen zu verhindern.

Ferner ist das Verschieben der Kaikrane auf den Gleisen bei hydraulischem Betrieb wesentlich umständlicher als bei elektrischem. Man kann allerdings statt der Anschlußrohrleitungen auch Schläuche anwenden, doch sind diese Beschädigungen durch den Kaibetrieb ausgesetzt.

Bei nicht sorgfältiger Wartung der hydraulischen Krane bleibt das Abtropfen von Druckwasser aus Stopfbüchsen usw. eine unangenehme Begleiterscheinung während der Frostzeit, das abtropfende Wasser gefriert und überzieht die Gleise und Straßen mit Eis.

Auch für die Aufzüge und sonstigen Hebeeinrichtungen in den Geschäftshäusern der Städte wird überall dort, wo es sich nur um eine geringe Anzahl solcher Hebezeuge handelt, der hydraulische Betrieb nur noch vereinzelt in Frage kommen.

Der Umstand, daß heute jede Stadt ein Elektrizitätswerk besitzt, dessen Kabel fast in allen Straßen verlegt sind, sichert den elektrischen Hebezeugen ein wachsendes Anwendungsgebiet, und da in solchen Fällen auch die Anlagekosten eines eigenen Kraftwerkes für Druckwasser vermieden, somit die Ausgaben für Erhaltung und Wartung des Werkes erspart werden, so wird der Betrieb einfacher und in den meisten Fällen auch billiger zu führen sein.

Anderseits kann überall dort, wo die hydraulischen Leitungen und Hebezeuge frostsicher verlegt werden können und wo es sich um eine größere Anzahl von Kranen und Speicherwinden handelt, deren Handhabung in die Hände stets wechselnder Arbeiter gelegt werden muß, wo also an die Betriebsicherheit die höchsten Anforderungen zu stellen

sind, ferner bei Personen- oder Lastaufzügen und Hebebühnen der hydraulische Hochdruckbetrieb immer noch mit großem Vorteil verwendet werden, da er bezüglich der besondern Anforderungen auf diesem Gebiete noch unübertroffen dasteht und in bestimmten Fällen auch wirtschaftlich dem elektrischen Betrieb überlegen ist.

Zusammenfassung.

Nach einer einleitenden Bemerkung über die Anlagekosten und Wirkungsgrade hydraulischer und elektrischer Kraftwerke und Berechnung der für die Erzeugung von 1 cbm Druckwasser und der gleichwertigen elektrischen Energie erforderlichen Kohlenmengen wird der Kraftverbrauch eines elektrischen Aufzuges und einer Speicherwinde mit einem gleichwertigen hydraulischen Aufzuge und einer gleichwertigen Winde verglichen. Dabei wird mittels der bei verschiedenen Belastungen und Hubhöhen genommenen Stromverbrauchs-Diagramme festgestellt, daß beim Durchfahren der ganzen Hubstrecke ohne Anhalten das elektrische Hebezeug dem hydraulischen überlegen ist, daß aber bei den vorliegenden Betriebsverhältnissen im werktäglichen Betriebe bei mehrfachem Anhalten innerhalb der Hubgrenze das hydraulische Hebezeug, ganz abgesehen von seinen praktischen Vorzügen, auch in wirtschaftlicher Beziehung günstigere Ergebnisse als das elektrische Hebezeug liefert.

Ferner wird durch die Darstellung der Strom- und Druckdiagramme der elektrischen und hydraulischen Hebezeuge veranschaulicht, daß ein Kraftwerk für den Betrieb einer bestimmten Zahl elektrischer Hebezeuge größer als ein solches für die gleiche Zahl hydraulischer Hebezeuge bemessen werden muß.

Schließlich werden die Vor- und Nachteile des hydraulischen Betriebes gegenüber dem elektrischen skizziert.

Die Hülfszüge der Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen.")

Von Oberbaurat Courtin in Karlsruhe.

(hierzu Textblatt 14)

Die Einrichtungen der Badischen Staatsbahnen zur Beseitigung der Folgen von Eisenbahnunfällen sind jüngstens einer durchgreifenden Erneuerung unterzogen worden, deren Mittelpunkt die im nachfolgenden beschriebenen Hülfszüge bilden. Entsprechend den bei jedem schweren Eisenbahnunfall zu bewältigenden Aufgaben: bestmögliche Behandlung der zu Schaden gekommenen Personen, rasche Wegräumung der Trümmer und Freilegung der gesperrten Gleise, besteht jeder dieser Hülfszüge aus einem Arztwagen, einem Wagen mit den Geräten und Werkzeugen zum Beseitigen und Aufgleisen der beschädigten Betriebsmittel, dem Gerätewagen, und einem dritten Fahrzeuge, das als Aufenthalts- und Ruheraum der mit der Räumung befaßten Beamten und Arbeiter dient, dem Mannschaftswagen. Fig. 1 gibt die Seitenansicht eines solchen Hülfszuges wieder. Im ganzen sind je sechs Geräte- und Mannschaftswagen und fünf Arztwagen beschafft worden und, zu Hülfszügen vereinigt, auf geeigneten Bahnhöfen des Netzes, das hierfür in bestimmte Bezirke eingeteilt ist, bereitgestellt 2).

Die allgemeine Ausarbeitung der Entwürfe für die Wagen wurde vom maschinentechnischen Bureau der Generaldirektion besorgt. Bei der Einrichtung des Arztwagens erwarb sich der Vertrauensarzt der Badischen Staatsbahnen, Hr. Medizinalrat Dr. Blume in Philippsburg, durch seinen

1) Sonderabdrücke dieses Aufsatzes (Fachgebiet: Eisenbahnbetriebsmittel) werden an Mitglieder des Vereines und Studierende bezw. Schüler technischer Lehranstalten postfrei für 45 gegen Voreinsendung des Betrages abgegeben. Andre Bezieher zahlen den doppelten Preis. Zuschlag für Auslandsporto 5. Lieferung etwa 2 Wochen nach dem Erscheinen der Nummer.

Die nahe beisammen liegenden Stationen Heidelberg und Mannheim haben nur einen gemeinsamen, in Heidelberg aufgestellten Arztwagen.

sachverständigen ärztlichen Rat und seine unermüdliche Unterstützung den lebhaften Dank der Eisenbahnverwaltung. Der leitende Gedanke bei der Aufstellung der Entwürfe war der, daß bei leichten, ohne Schädigung von Menschenleben und nahe dem Standort des Hülfszuges verlaufenen Unfällen von voraussichtlich kurzer Dauer der Räumungsarbeiten nur der Gerätewagen auszurücken braucht, während bei größeren Vorkommnissen dieser Art oder weiter vom Standort entfernten Unfällen auch der Mannschaftswagen mitgenommen wird. Der Arztwagen soll nur bei Unfällen verwendet werden, die Schädigungen von Menschenleben zur Folge hatten.

Die sämtlichen Fahrzeuge sind dreiachsig mit in besondern Gestellen verschiebbaren Mittelachsen gebaut und haben folgende Hauptabmessungen:

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6 Juli 1912.

Beim Arztwagen sind Wände, Decke und Boden, beim Mannschaftswagen nur die Wände mit doppelten Verschalungen versehen. Der Gerätewagen hat nur einfache Verschalungen. Beim Arztwagen ist der Raum zwischen den Bodenverschalungen zum Vermindern des Geräusches und zum Wärmeschutz mit Korkstein ausgefüllt.

Die Wagen sind mit Handbremse sowie selbsttätiger und nicht selbsttätiger Westinghouse-Bremse versehen, die auf sämtliche Räder wirken.

Die Fahrzeuge werden von der Lokomotive aus, oder, wenn eine solche nicht verfügbar ist, durch Kohlenöfen geheizt und durch hängendes Pintsch-Gasglühlicht beleuchtet. Außerdem sind sie mit Notbeleuchtung durch Laternen mit Lichtpatronen versehen.

Der Gerätewagen, Fig. 2 bis 10, ist durch eine Querwand in zwei ungleich große Räume von etwa 1/5 und 1/5 der Kastenlänge geteilt, die durch geräumige seitliche Schiebetüren zugänglich sind. Der größere Raum hat außerdem noch eine doppelte Flügeltür in der Stirnwand, um auch auf eingleisiger, von der Seite nicht oder schwer zugänglicher Strecke zum Inhalt des großen Raumes gelangen zu können. Zum Ausund Einladen der zum Teil recht gewichtigen Geräte dienen breite, zum Einhängen an den Türöffnungen eingerichtete Treppen (1), die im dienstbereiten Wagen zwischen den Schiebetüren auf dem Wagenboden liegend und innen an der Stirnwandtür aufrechtgestellt untergebracht sind.

Rechts von der Stirnwandtür in der Ecke des Wagens steht ein Gestell (2) für die Kompositions-Kupfer-Satz- und

halb dieser Büchsen sind in einem besondern Kasten (13) die Signalmittel für außergewöhnliche Zugdeckung (Magnesiumfackeln mit Sturm-Streichhölzern, Knallkapseln, 2 Handlaternen, rote Signalflagge) und ein Behälter mit Verbandmitteln für die erste Hülfeleistung bei Verletzungen, wie sie bei den Räumungsarbeiten vorkommen können, untergebracht. Der Kasten (14) links daneben enthält einen Storchschnabel zur Aufnahme der Querschnitte von Radreifen.

Unterhalb des Fensters hängt ein Haspel (15) mit 20 m Feuerwehrschlauch; rechts daneben auf einem Wandbrett sind das zugehörige Strahlrohr und Uebergangstücke zum Anschluß der Schlauchleitung an die Speiseleitung der Lokomotiven aufgestellt (16). Unter dem Haspel steht auf dem Boden der Kohlenkasten (17) für den daneben befindlichen Heizofen (18); dahinter an der Querwand ist ein Dampfheizkörper (19) mit Abstellvorrichtung befestigt.

Die Mitte der Querwand nimmt ein Fachgestell (20) ein (Schnitt e-f), in dem eine Anzahl Kokosmatten als Unterlagen beim Arbeiten unter Fahrzeugen auf nassem, steinigem oder schmutzigem Boden verstaut ist. Darüber befinden sich 10 Laternen (21) für die Notbeleuchtung des Wagens und daneben in einem Kästchen (22) ein Vorrat von Lichtpatronen und Glühkörpern, sowie Werkzeuge für die Gasbeleuchtung.

Auf der Decke des Fachgestelles (20) sind 4 Handlaternen und 3 große, zur Beleuchtung der Unfallstelle bestimmte Lokomotivlaternen mit Blendspiegeln, sowie die Zugschluß-Laterne aufgestellt. An dem noch freien Teil der

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Vorschlaghämmer, Schrotmeißel und Stieldurchschläge. Darunter auf dem Boden wird der Vorrat an Stielen für Aexte, Hämmer und sonstige Werkzeuge verwahrt. Darüber hängt an der Stirnwand eine Handsäge. Entlang der von der Stirnwand aus gesehen rechten Seitenwand erstreckt sich ein großes Gestell mit vier Fächern, worin folgende Geräte und Werkzeuge untergebracht sind: zunächst 15 Rutschbleche (3) zum Eingleisen von Fahrzeugen, darüber (4) eine größere Anzahl Schraubenschlüssel und 4 Stück Schraubenkupplungen, darüber (5) Feilen, Raspeln, Bohrwinkel und -ratschen nebst Bohrern, Schraubzwingen, Klammern, Schienenhaken und Lochstempel, sowie ein tragbares Kästchen mit Nägeln und Splinten (7); im obersten Fach endlich (6): Körner, Beißzangen, Reibahlen, Schraubenzieher, Kreuz- und Flachmeißel, Durchschläge, Handhämmer, Holzbohrer und Handfeger.

An der Querwand des Gestelles sind übereinander vier tragbare kleine Werkzeugkasten aufgestellt (8), die je zwei Kreuz- und drei Flachmeißel, drei Durchschläge, zwei Handhimmer und eine Beißzange enthalten. An der Oeffnung ier Schiebetür befinden sich in einem eisernen Gestell (9) eine Anzahl langer Meißel, je eine Sprenggabel und Pufferzange, sowie zwei Kehrbesen. An der Längswand hängen aber dem Fachgestell rechts und links von dem mit einem zum Aufklappen eingerichteten Schutzgitter versehenen Fenver verschiedene Beile, Sägen, englische Schraubenschlüssel, eine Meßlatte usw., Fig. 2.

Jenseits der Türöffnung stehen an der rechten Längswand auf dem Boden 2 Gasentwickler für Azetylen-Sturmfackeln (10) mit den zugehörigen Brennern und Blend-piegeln (11), darüber 10 Büchsen Kalziumkarbid (12). Ober

Querwand und der Seitenwand des Gestelles (20) hängen die Signalscheiben für den Zugdienst. Die beiden Oberwagenlaternen sind an der Querwand des Schrankes (23) aufgesteckt, in dem die Vorräte und die verschiedenen Handkannen für Schmier-, Erd- und Rapsöl und Oelspritzen untergebracht sind. In einem Verschlag (24) auf der Schrankdecke liegt der Vorrat an Putzwolle.

An dem nun folgenden Teil der andern Seitenwand, Fig. 3, befindet sich zunächst ein großes Fachgestell mit sechs Geschossen, in dessen drei unteren Abteilungen (25) Spannschlingen für die Schienen zum Aufgleisen entgleister Fahrzeuge liegen. Die folgende Abteilung (26) enthält die Klauenkupplungen zum Hochheben entgleister Drehgestelle und zwei Drahtseile sowie eine Anzahl Bindestricke. In den beiden obersten Fächern (27) befinden sich verschiedene kräftige Hanftaue und Seilschlingen.

In der Ecke an der Schiebetür sind in einem eisernen Gestell (28) mehrere Hebeisen untergebracht.

Jenseits der Schiebetür steht auf dem Boden der eiserne Kettenkasten (29) für 12 Ketten verschiedener Gliedstärke, Länge und Ausrüstung mit Haken und Spannschlössern. Daneben steht eine tragbare Werkbank (30) mit Schraubstock und Rohrklammern, darüber eine Gießkanne. An der Wandfläche zwischen dem Fenster und dem Notbremshahn (31) hängen zwei Schienenzangen und ein Sägebock. In der Ecke an der Stirnwand endlich stehen übereinander zwei eiserne Wassereimer, daneben ein zweiter Dampfheizkörper (32) mit Abstellvorrichtung, Schnitt l-m.

Im freien Mittelraum steht, Fig. 4, nahe der Stirnwandtür eine hölzerne Tragbahre für Werkzeuge (33); dann ein Gestell (34) mit vier Stockwinden sowie sechs Teleskopwin

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