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17. Mai 1902.

feuerung von J. A. Topf & Söhne in Erfurt, während die Firma Ew. Berninghaus in Duisburg zu dem von ihr ausgestellten Kessel von 100 qm die Vorfeuerung selbst angefertigt hat. Die zur Verbrennung erforderliche Luft wird bei den Feuerungen von Berninghaus und des Kölner Eisenwerkes vor Eintritt in die Feuerung an der Längsseite des Kessels vorbeigeführt und dadurch vorgewärmt. Die Topfsche Feuerung ist im wesentlichen dieselbe, wie sie in Z. 1897 S. 1337 abgebildet ist. Als neu sind nur zu erwähnen die Vorrichtungen zur Verstellung der Rostneigung und zur Bemessung der Schichtdicke des Brennstoffes. Die Verstellvorrichtung besteht

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aus einer mit Rechts- und Linksgewinde versehenen Spindel, die das als Auflage für den Rost dienende Gasrohr stützt. Die vor dem eigentlichen Rost angebrachten Rutschplatten sind fest eingemauert und mit dem Rost durch eine bewegliche Platte verbunden, sodass in jeder Höhenlage des Rostes eine Verbindung zwischen ihm und dieser Platte besteht. Zur Regelung der Schichtdicke ist vor dem Schamottgewölbe eine gusseiserne Platte angeordnet, die durch Stange und Handrad bewegbar ist und gleichzeitig das Gewölbe vor dem Zerstofsen mit dem Schüreisen schützt. Der Kessel der A.-G. für Apparate- und Kesselbau ist überdies nach dem Topfschen Bogensystem eingemauert und weiterhin mit einem Topfschen Rauchkanalschieber mit luftdichter Führungshülse ausgerüstet. Die Heizgase werden in sämtlichen Kesseln durch zwei Unterzüge geführt. Die Feinteile sind teils seitlich, teils hinten an den Kesseln angebracht. Die Ausführung ist sonst die übliche und giebt zu weiteren Bemerkungen keinen Anlass.

Zur selbstthätigen Kohlenzufuhr und Aschenabfuhr für diese Kessel und für den von der Deutzer Gasmotorenfabrik ausgestellten Braunkohlengas-Generator dient eine von J. Pohlig A.-G. in Köln ausgeführte Huntsche Ladevorrichtung, deren Leistungsfähigkeit 25 bis 30 t/st beträgt; s. Fig. 46 bis 481). Die Becher der Kette, die durch einen 8 pferdigen Elektromotor angetrieben wird, fassen je 50 ltr. Ueber jedem der drei Kohlenbehälter befindet sich ein Anschlag zum Umkippen der Becher, sodass jeder Kohlenbehälter nach Einstellung des zugehörigen Anschlages und nach Ausschaltung der übrigen gefüllt werden kann. Die Asche wird in einen für sie vorgesehenen Behälter entleert, nachdem eine über der Wand zwischen Aschen- und Kohlenbehältern befindliche Klappe umgestellt worden ist. Zum Antrieb der Kette, deren Länge 58 m beträgt, sind bei voller Belastung ungefähr 5 PS, bei Leerlauf 2 PS erforderlich; die Hubhöhe beträgt 16 m.

1) Vergl. Buhle, Z. 1899 S 1354; 1900 S. 81, 120.

Büttnerschen Grofswasserraumkessels ausgestellt, der mit der Einmauerung in Fig. 49 und 50 wiedergegeben ist und inso fern eine Verbesserung des Mac Nicol-Kessels bedeutet, als die über dem Rost liegenden Wasserrohre in eine zweite Wasserkammer münden und nicht unmittelbar mit dem Unterkessel verbunden sind, wodurch eine freiere Ausdehnung des Rohrbündels ermöglicht ist. Das Speisewasser wird in den vorderen Verbindungsstutzen des Unterkessels eingeführt, wo es mit dem aus der Umlaufvorrichtung strömenden heifsen Wasser in Berührung kommt. Durch diese Erwärmung wird ein grofser Teil der Kesselsteinbildner abgeschieden, und diese

sammeln sich im vorderen Teil des Unterkessels an, aus dem sie während des Betriebes abgelassen werden können.

Der ausgestellte Kessel hat 200 qm Heizfäche. Die Abmessungen gehen aus den Figuren hervor. Der vordere Teil des Oberkessels ist aufgehängt. Für diesen Kessel giebt die Firma einen Wasserinhalt von 27 cbm, einen Dampfinhalt von 7,8 cbm an. Die Dampfreserve, d. h. das Produkt aus dem Wassergewicht und dem den Drücken von 10 und 5 at entsprechenden Temperaturunterschied, beträgt hierbei 1360 kg.

Fig. 49 und 50.

deutscher Ingenieure.

schraubung hergestellt ist und sich bei höchstem Druck und hoher Temperatur gut bewährt hat. Jegliches Dichtungsmittel wird dadurch vermieden, dass die scharfe Kante der Rohrschlange auf der glatt gefrästen Fläche des Nippels vollständig abdichtet.

Aufser einem kleinen, im Betrieb vorgeführten Modell eines Schnellumlaufkessels haben Büttner & Co. weiterhin das Rohrbündel eines Ueberhitzers mit unmittelbarer Feuerung von 150 qm Heizfläche und 1,94 qm Rostfläche ausgestellt. Die

Kessel von Büttner & Co.

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17. Mai 1902.

120 mm starken Schamottwand bekleidet, die durch Z-Eisen gehalten wird. Aufserdem ist der Kessel mit einer selbstthätigen und fortwährend in Bewegung befindlichen Vorrichtung zum Abschaben des Rufses ausgestattet, welche durch ein Wendegetriebe bethätigt wird und aus mehreren wagerechten Stangen mit daran befindlichen, die oberen Rohrhälften halbkreisförmig umschliefsenden Schabern besteht.

Von den sonst hier ausgestellten Kesseln sind noch zu erwähnen: ein Dreiflammrohrkessel von 120 qm der Firma J. Piedboeuf in Aachen und je ein Flammrohrkessel von 100 qm der Firmen Stahl und Eisen A.-G. in Hoerde und R. & Th. Möller in Brackwede. Stahl und Eisen A.-G. hat überdies noch fünf Röhrenkessel ausgestellt, von denen drei liegend, zwei stehend angeordnet sind. Zwei der liegenden Röhrenkessel weisen rückkehrenden Feuerzug auf.

In einem eigenen Gebäude, dessen Acufseres einem Kriegschiff nachgebildet ist, hat die Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik einen der 14 für den grofsen Kreuzer »Ersatz König Wilhelm<< bestimmten Dürr-Kessel, Fig. 52 bis 54, ausgestellt. Der Kessel weist gegenüber der durch Busleys Veröffentlichung, Z. 1896 S. 1170, bekannt gewordenen Bauart verschiedene Verbesserungen auf, während die Gesamtanordnung: Lagerung des Oberkessels parallel zur Wasserkammer und schiefwinkliger Einsatz der Wasserrohre in die senkrechte Wasserkammer, dieselbe geblieben ist. Der Betriebsdruck be trägt 14 at.

Die Rohre in den oberen Reihen haben 83 mm Dmr. bei 3 mm Wandstärke, während die Rohre der dem Feuer zunächst liegenden beiden unteren Reihen wegen der in ihnen stattfindenden stärkeren Verdampfung gröfseren Durchmesser haben. Die zum Abdichten in den Wasserkammern dienenden Bunde werden nicht aufgeschweifst, sondern angestaucht. Um das Kesselwasser in kürzester Zeit wechseln zu können, sind die früher angewandten Innenverschlüsse durch Muttern aus Manganbronze ersetzt. Zur Abdichtung für diese Muttern und zugleich zur Führung der Rohre in der Gitterwand dienen eiserne Ringe, welche auf die hinten kegelförmig eingezogenen Rohrenden geschraubt sind, Fig. 55. Die Zuspitzung bezweckt, alles in den Rohren befindliche Wasser leicht ablassen zu können.

Die bei früheren Ausführungen für das Abblasen der Wasserrohre hergestellte weite Durchbohrung der Stehbolzen fällt fort, sodass deren Durchmesser sowie die Rohrteilung verringert werden kann und eine geringe Ersparnis an Gewicht und Raum erzielt wird. Das Kesselinnere wird nunmehr in der Weise von Flugasche gereinigt, dass im geschlossenen Heizraume bei geöffneten Schornsteinklappen mittels des Gebläses ein Luftdruck von rd. 50 mm Wassersäule erzeugt wird, sodass der Rufs durch den kräftigen Luftzug ins Freie geführt wird.

Die früher verwendeten Schamottwände sind durch Abdeckbleche ersetzt, zu deren Reinigung die sie haltenden Stangen durch hohle Stehbolzen hindurch kräftig geschüttelt werden.

Sämtliche wesentlichen Teile des Kessels sind aus SiemensMartin-Flusseisen folgender Beschaffenheit angefertigt: Die

Bleche für die Wasserkammern haben 34 bis 39 kg Festigkeit bei mindestens 25 vH Dehnung; diejenigen des Oberkessels haben 41 bis 47 kg Festigkeit und 20 vH Dehnung. Der Baustoff für die Stehbolzen hat 41 bis 47 kg Festigkeit und mindestens 22% vH Dehnung, der für die Rohre längs

Fig. 52 bis 54.

Schiffskessel der Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik.

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der Achse eine Zugfestigkeit von nicht unter 34 kg bei minde. stens 20 vH Dehnung, quer zur Achse eine Festigkeit von nicht unter 34 kg bei mindestens 18 vH Dehnung.

Die Vernietung des Oberkessels geht aus Fig. 56 bis 58 hervor.

Der Ueberhitzer, der sowohl seiner Lage im letzten Feuerzug als auch seiner Heizfläche von nur 16,43 qm wegen hauptsächlich als Dampftrockner dienen soll, liegt senkrecht zum Oberkessel, und der ihm zuzuführende Dampf wird an der höchsten Stelle des Oberkessels entnommen.

Der Hauptvorteil des Dürr-Kessels, der zu den besten Schiffskesseln der Gegenwart gehört und schon grofse Verbreitung gefunden hat, ist seine Unempfindlichkeit gegen Temperaturschwankungen infolge der durch das Einkammersystem ermöglichten freien Ausdehnung der Rohre.

Weiterhin sind Modelle von Schiffskesseln in der Admiralsmesse, welche sich ebenfalls in dem genannten Pavillon befindet und in dem erwähnten Kreuzer zur Aufstellung gelangen wird, ausgestellt. Im Pavillon selbst sind noch Modelle einiger deutscher Kriegschiffe, die mit Dürr-Kesseln ausgerüstet sind, untergebracht.

Ebenfalls in einem eigenen Ausstellungsgebäude haben L. & C. Steinmüller einen ihrer bewährten Wasserrohrkessel ausgestellt, deren Bauart bekannt ist. Die Einmauerung ist seitlich offen, um die Führung der Feuerung erkennen zu lassen. Der mit dem Kessel verbundene Ueberhitzer besteht aus einer durch eine oder mehrere Scheidewände geteilten Kammer, deren Abteilungen durch U-förmig gebogene Robre miteinander verbunden sind. Damit der Dampf alle Rohre gleichmäfsig durchströmt, sind ihre Einströmöffnungen durch

deutscher Ingenieure.

hineinragende runde Plättchen derart verengt, dass nur ein ringförmiger Querschnitt freibleibt. Temperaturschwankungen werden hier durch die Wärmeaufspeicherung in dem den Ueberhitzer ganz einschliefsenden Mauerwerk sehr gemässigt. Die Summe der ringförmigen Spalten ist dem Querschnitt des Zuführrohres ungefähr gleich. Diese Verengerung soll zugleich gröfsere Betriebstörungen beim Aufreifsen eines Ueberhitzerrohres dadurch verhüten, dass in diesem Falle nur eine enge ringförmige Spalte zum Ausströmen des Dampfes frei wird und ein langsamer Druckausgleich erfolgen muss.

Bei dem täglichen An- und Abstellen und auch während des Stillstandes über Nacht ist nur das Absperrventil hinter dem Ueberhitzer wie üblich zu öffnen oder zu schliefsen. Das sich über Nacht im Ueberhitzer bildende Kondensationswasser ist nicht abzulassen.

Die Dampftemperatur wird nur durch entsprechende Einstellung der Klappen am hinteren Ende des Kessels geregelt.

Aufser diesem Kessel hat die Firma den ersten, im Jahre 1874 angefertigten Steinmüller-Kessel sowie einen nur teilweise eingemauerten Ueberhitzer ausgestellt, dessen Lage hinter einem Flammrohrkessel angenommen ist.

Die Ermittlung der Spannungen in den Ständern stehender Dampfmaschinen.

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üben, so kommt ein weiteres biegendes Moment hinzu, welches sich bei aufwärts gehendem Luftpumpenkolben zu dem von Während nun die durch N herrührenden Moment addirt.

die reinen Zug- oder Druckspannungen entstehenden Formveränderungen meist unerheblich sind, können die von N und erzeugten Durchbiegungen für den ruhigen Gang der Maschine von Belang werden.

Die nachstehende Untersuchung der Biegungsspannungen soll unter der Voraussetzung geführt werden, dass die beiden Ständer am unteren Ende auf der Lagerplatte als eingespannt und der sie oben verbindende Cylinder als starres Querstück betrachtet wird. Des weiteren möge zunächst angenommen werden, die Ständer stehen senkrecht und die Trägheits

2 JB EB

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17. Mai 1902.

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Die Durchbiegung fi berechnet sich zu

270-1603

fi:

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0,0132 cm 0,132 mm.

12.7000 1 000 000

Die gröfste Gesamtdurchbiegung beträgt demnach

f+fi= 0,205 +0,132

=

0,337 mm.

In den Figuren 4a bis 4c sind die biegenden Momente, wie sie über die Länge der Ständer auftreten, eingetragen, und zwar gelten 4a und 4b für die Normalkraft N und für die Belastung Q, während in Fig. 4c die Summe dieser Momente dargestellt ist.

Ist die Säule B durch ihre Formgebung oder Befestigungsweise nur zur Aufnahme von Zug- oder Druckkräften geeignet, wie in Fig. 5 angenommen, so folgt, wenn der Ständer A wieder als auf der Grundplatte eingespannt und mit dem Cylinder starr verbunden betrachtet wird, mit

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