Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

716

Dubbel: Die Dampfkessel auf der Industrie- und Gewerbeausstellung in Düsseldorf.

[blocks in formation]

deutscher Ingenieure.

gen. Eigenartig ist auch hier wieder die Art und Weise, in der sich Mathewson mithülfe von Seilen geholfen hat. Fig. 44 und 45 stellen eine Rohrputzvorrichtung von Mathewson dar, mit der 400 bis 800 m Rohre in einem Tage entzundert werden können.

Gummischlauch

zu können, ist es nötig, ihnen einmal eine fortschreitende und dann noch eine drehende Bewegung zu erteilen. Beides ist durch die Gutmannschen Transportwalzen, Fig. 43, erreicht, die im Winkel zueinander und in verschiedenen Ebenen lie

Für wesentlich gröfsere Mengen hat sich eine von der Tilghmans Patent Sand Blast Co. ausgeführte Analge bewährt, mit der in einem Tage bequem bis 30000 kg Rundeisen geputzt werden können. Die Maschine, Fig. 46 und 47, ist im wesentlichen eine rotirende Trommel, die in einem Blechgehäuse liegt. Die Trommel besteht aus 5 gusseisernen Ringen von I-förmigem Querschnitt, die durch Rundeisenanker verbunden sind und innerhalb des Gehäuses auf Tragrollen laufen, welche aus dem Gehäuse herausragen. Dieses geht nach unten spitz zu und mündet in ein von den Enden nach der Mitte zu kegelförmig erweitertes Rohr, durch das der Sand in der von Mathewson bevorzugten Weise mittels Saugwirkung in das Gebläse zurückgeführt wird. Die Stirnwände werden von gusseisernen Rahmen gehalten, und die vordere ist mit einer Schiebethür versehen, durch welche die Rundeisenstangen und Rohre eingebracht werden. Durch die Trommel führt ein Düsenrohr, das an beiden Enden aufserhalb des Gehäuses mit einem parallel zu ihm laufenden stärkeren Rohre fest verbunden ist. Das obere Rohr steckt vorn und hinten in je einer Wagenachse, deren Räder auf T-Eisen laufen, die sich an beide Trommelenden anschliefsen. Auf einer Platte über der Trommel ist ein Wendegetriebe befestigt, das zwei Kettenräder und mit ihnen eine Stotzsche Kette in hin- und hergehende Bewegung versetzt. Ein auf dem grofsen oberen Rohr festgeschraubter Daumen greift in ein Glied der Kette, und so wird der Wagen und mit ihm das Düsenrohr bald nach der einen, bald nach der andern Richtung hin mitgenommen. Die Länge des Weges kann beliebig durch Anschlagknaggen begrenzt werden, gegen die ein auf dem grofsen Rohre sitzender Daumen schlägt, und die alsdann das Riemengetriebe umsteuern. Die Tragrollen der Trommeln werden durch Kegelräder in Bewegung gesetzt.

Unzweifelhaft ist in den 30 Jahren, die verflossen sind, seitdem Tilghman die Wirkung des Sandstrahles zum erstenmal für die Technik nutzbar machte, aufserordentlich viel erreicht worden. Die dringendste Aufgabe der Sandstrahlgebläse bauenden Firmen wird es sein, ihren schlimmsten Feind, den Staub, zu bekämpfen. Gewiss sind auch hier bedeutende Erfolge bereits erzielt worden; aber vieles bleibt auf diesem Gebiete noch zu thun übrig.

[blocks in formation]

17. Mai 1902.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small]
[ocr errors][merged small]

Der von L. Koch in Sieghütte-Siegen ausgestellte Zweiflammrohrkessel, Fig. 30 bis 32, zeigt einige bemerkenswerte Einzelheiten.

Die Stirnplatte ist in Form eines nach innen gewölbten, nicht versteiften Tellerbodens ausgeführt und mit dem Mantel durch einen besonders kräftigen Winkelring, welcher nach Art der Radreifen gewalzt ist, verbunden. Zweck dieser Bauart ist, die Stirnplatte, wie früher bei den flachen Platten, die aber mit Versteifungen versehen werden mussten, hydraulisch annieten zu können und eine saubere und dichte Vernietung zu sichern. Ausserdem lassen sich die üblichen nach aufsen gewölbten Kopfplatten nur sehr schwer einnieten, besonders wenn dies, wie bei den gewöhnlichen Flammrohrversteifungen, nach dem Einziehen der Flammrohre geschehen weil im Kesselinnern bei dem geringen Zwischenraum nur wenig Platz zum Gegenhalten der starken Mantelniete vorhanden ist.

muss,

Die hintere Kopfplatte wird, ebenfalls um leichter und von aufsen genietet werden zu können, mit Aushalsung versehen, wobei die betreffende Nietreihe durch einen nach innen über sie hinweggreifenden Gussring besonders geschützt wird.

Die Flammrohre sind mittels kurzer Wellrohrschüsse mit nach innen gerichteten Wellen versteift, sodass ihr äufserer Durchmesser nicht wie bei den üblichen Versteifungen ver-

600

und die Rohranschlüsse entfernt zu werden brauchen.

Die Ueberhitzungstemperatur wird durch Einstellen auf beliebige Heizfläche geregelt. Hierzu ist der Ueberhitzer mittels Gegengewichtes ausgeglichen und durch Gelenkrohre mit dem Dampfdom verbunden. Die oft schwer beweglichen Drehklappen und Schieber werden dadurch vermieden, und der herabgezogene Ueberhitzer lässt sich wie auch die Flammrohre in bequemster Weise reinigen. Ausbesserungen lassen sich ebenfalls leicht ausführen.

Die Feuerung ist eine rauchverhütende Planrostfeuerung von J. A. Topf & Söhne, Erfurt, mit selbstthätiger Luftregelung, Fig. 33 und 34. Ueber der Feuerthür befindet sich ein an das Feuergeschränk angegossenes Luftzuführgehäuse, dessen Verschlussklappe durch einen Zahnradtrieb gleichzeitig mit der Feuerthür geöffnet wird. Beim Schliefsen der Feuerthür bleibt die Klappe geöffnet, und es strömt die Luft durch einen im oberen Teil des Flammrohres liegenden ringförmigen Kanal in die Feuerung. Die Menge der Sekundärluft wird dadurch selbstthätig geregelt, dass auf der Klappe ein mit einstellbarem Luftventil versehener Luftcylinder befestigt ist, der sie langsam schliefst.

Die vorgewärmte Luft tritt in der ganzen oberen Breite des Feuerraumes aus und mischt sich innig mit den Heizgasen, die nach oben drängen, während die Luft infolge der geringeren Temperatur nach unten strömt. Auf dem weiteren Wege über den Rost und die Feuerbrücke wird die Mischung noch vollkommener.

In Fällen, wo zeitweilige Zufuhr von Oberluft nicht vollständig ausreicht, wird die Feuerthür mit einer Einrichtung

[blocks in formation]

Fig. 35 bis 37.

Verbundkessel von J. Piedboeuf.

5780

4500 cyl. Länge

4250cyl. Länge N.W

126 Rohre 95aus.Dmr. 22 als Ankerrohre

2006

700

800

6000cyl. Länge

[ocr errors]

-2500

1000

+600+

deutscher Ingenieure.

Den von J. Piedboeuf in Düsseldorf-Oberbilk ausgestellten Verbundkessel mit doppeltem Dampfraum von rd. 268 qm Heizfläche zeigen Fig. 35 bis 37. Ober- und Unterkessel sind am hinteren Ende durch einen aus einem Stück geschweifsten Stutzen verbunden, vor welchem im Scheitel des Unterkessels an dessen Mantel eine Querwand dampfdicht angenietet ist. Der nach dem Anheizen sich im Unterkessel bildende Dampf sammelt sich, da er nach oben hin durch die Querwand am Entweichen gehindert ist, im Scheitel des Unterkessels an und drückt den Wasserspiegel so lange her unter, bis er einen Ausweg findet. Dieser wird ihm, bevor er die Unterkante der Querwand erreicht und unter dieser her durch den Stutzen aufsteigen kann, vermittels einer einfachen Vorrichtung verschafft, die aus einem sich frei bewegenden Schwimmer mit Ventil und Rohr besteht. Sobald das Wasser den festgesetzten Stand erreicht hat, hebt der Schwimmer mittels Hebels und Stange das auf letzterer sitzende Ventil unter Mitwirkung des Druckes der Wasserhöhe zwischen dem oberen und dem unteren Wasserspiegel. Der im Unterkessel erzeugte Dampf strömt nun ungehindert durch das vorn angebrachte Rohr in den Dampfsammler. Bei Bildung des unteren Dampfraumes steigt das Wasser im Oberkessel von der Marke »niedrigster Wasserstand« auf die Marke »normal<< und geht wieder auf erstere zurück, sobald die Dampfentnahme ununterbrochen erfolgt. Der Heizer hat also nur zu beachten, dass das Wasser im Oberkessel beim Anfeuern auf der Niedrig, beim Abstellen des Dampfes auf der Normal-Marke steht. Die zwischen beiden Marken liegende Wassermenge genügt zum Ausfüllen des unteren Dampfraumes.

[merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][ocr errors][merged small]

0000

0000000000

1300

0000

Es ist nur eine Speisung zu bedienen, die der Abscheidungen wegen am vorteilhaftesten in den leichter zu befahrenden unteren Dreiflammrohrkessel führt. Die Führung der Heizgase ist aus den Figuren ersichtlich.

Die Feuerrohre der drei Flammrohre sind Morrison-Rohre. Die hierauf folgenden glatten Rohre sind durch Adamsonsche Ringe versteift, und es wird jedes von einem GallowayStutzen durchsetzt. Die hinter der Querwand liegende Abteilung des Unterkessels ist stets mit Wasser gefüllt, eine Ueberhitzung der hinteren Stirnwand ist deshalb nicht möglich. Die Längsnähte des Unter- und des Oberkessels haben dreireihige Doppellaschennietung. Die Rundnähte sind zweireihig überlappt. Der Kessel ist mit einer besonderen Zugabsperrklappe, Fig. 38 bis 40, die das Einströmen kalter Luft in den Feuerraum bei geöffneter Feuerthür verhindern soll, und mit einer Luftlade zur Einführung vorgewärmter Sekundärluft hinter die Feuerbrücke versehen. Zum Oeffnen der Feuerthür muss der vorgelagerte Griffhebel umgelegt werden, dessen Bewegung sich vermittels einer unter dem Rost gelagerten Achse auf einen an deren anderem Ende angebrachten geschlitzten Hebel überträgt. Mit dem Schlitz steht ein an der Drehklappe befestigter Zapfen im Eingriff. Beim Oeffnen der Feuerthür gelangt die Drehklappe aus der ausgezogenen in die punktirte Lage und schliefst dann die Durchgangöffnung über dem Roststuhl, nur einen schmalen, ringförmigen Raum für den Abzug der beim Beschicken sich bildenden Rauchgase freilassend. Es kann also in dieser Weise jedes Flammrohr für sich vom Zug abgeschlossen werden.

[graphic]

17. Mai 1902.

Schliefslich sei noch erwähnt, dass in der Maschinenhalle Heizeffektmesser (Patent Arndt) der Feuerungstechnischen Gesellschaft Ados in Aachen ausgestellt sind. Diese in Z. 1902 S. 320 besprochenen Apparate sind an 10 Kessel angeschlossen, um deren Feuergase abwechselnd zu untersuchen. Mehrere Kessel sind mit dem Zugmesser »Phönix« der Telegraphenbauanstalt Wiesenthal & Co. in Aachen versehen. Dieselben Vorrichtungen bezw. Zugmesser von Henke in Witten finden sich ebenfalls an einigen der Kessel der Bergbaulichen Abteilung. II. Die Dampfkessel im Gebäude der Bergbaulichen Abteilung.

serkammern, Verbindungsstutzen und Feuerrohre bestehen aus Flusseisenfeuerblech. Als Vorteile der Bauart werden angegeben: Brauchbarkeit des Kessels für stark schwankende Beanspruchung infolge des grofsen Wasserraumes; Erzeugung trocknen Dampfes durch die Trennung des Wasserspiegels mit schneller von dem mit langsamer Verdampfung; Erleichterung von Ausbesserungen und geringere Abnutzung des Wasserrohrbündels wegen der niedrigeren Temperatur der Heizgase, welche 800° C nicht übersteigen soll; Anwendung der Innenfeuerung. Da ist die Frage wohl berechtigt, weshalb die Kessel statt über- bezw. hintereinander nicht nebeneinander gelegt und beide Flammrohrkessel nicht in einen einzigen zusammengefasst worden sind, wodurch infolge der hinzukommenden Mantelheizflächen der Wellrohrkessel urgefähr 45 qm Heizfläche gewonnen wären. Unübersichtlichkeit des Wasserrohrkesselbetriebes und Nichtausnutzung der MantelFig. 38 bis 40.

[graphic]

hitzer zu bespülen, der durch Umlegen der Klappe ausgeschaltet werden kann.

Der Kessel hat die meisten Vorzüge der gebräuchlichen kombinirten Kessel, nur dass auch bei ihm die Mantelfläche des Flammrohrkessels nicht als Heizfläche ausgenutzt wird, mehr Grundfläche beansprucht wird und die Dichtheit des zweckmäfsiger als Wellrohr auszuführenden unteren Verbin

Fig. 43 und 44.

deutscher Ingenieure.

dungsstutzens infolge der wechselnden Ausdehnungen sehr infrage steht. Speisung und Wartung sind hingegen des gleichstehenden Wasserspiegels wegen bedeutend erleichtert. Alle 6 Kessel sind mit der bekannten, von der Sächs. Maschinenfabrik vorm. R. Hartmann in Chemnitz gebauten selbstthätigen Rostbeschickung, Bauart Leach'), ausgerüstet. Die zugehörigen Trichter werden mittels Schnecke und BecherReichling-Kessel.

[graphic]
[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

Fig. 45.

[blocks in formation]

werkes gefüllt. Ein von derselben Firma gebautes Brechwerk befindet sich in einem seitwärts gelegenen Kohlenschuppen.

Wird Stückkohle angefahren, so wird sie aus den Eisenbahnwagen in einen Holztrichter oberhalb des Schüttelsiebes oder unmittelbar auf dieses geworfen, welches die zu grofsen Stücke dem Brecher zuführt, während die Kleinkohle durch das Sieb fällt und beide sich unterhalb des Brechers im Elevatorfufs wieder vereinigen. Durch eine im Kopf des Elevators angeordnete Klappe kann die Kohle der Rostbeschickung unmittelbar zugeführt oder auch im Lagerraume aufgestapelt werden. Das Speisewasser dieser Kessel wird in einem ebenfalls von R. Reichling & Co. ausgestellten Reiniger geklärt, Fig. 45. Es fliefst in den oberen Teil des Reinigers, den Mischraum ein, wo es einen Zusatz von Sodalauge erhält, und tritt sodann mittels Ueberlaufes in den vom Mischraume umgebenen Heizraum über. In diesen strömt der Heizdampf von unten ein und zieht durch Siebteller nach oben, sich innig mit dem Speisewasser mischend und es auf hohe Temperatur bringend. Hierauf gelangt das Wasser durch ein mittleres Rohr unter die Schlammhaube des Setzkastens, welcher den unteren Teil des Gefäfses bildet, steigt aufserhalb der Schlammhaube wieder hoch und durchfliefst noch mehrere übereinander angeordnete Nachfilter aus Holzwolle, Kies oder Sand. Die Schlammteilchen setzen sich hauptsächlich beim Durch- und Umfliefsen der Schlammhaube ab, wobei die Wassergeschwindigkeit stark veränderlich ist, den ungleichen Dadurch bildet sich unter der Querschnitten entsprechend. Haube und um diese herum ein wirksames Schlammfilter. Die Soda wird teilweise wiedergewonnen.

Der Schwimmer auf dem Wasserspiegel des Setzraumes lässt durch ein von ihm bethätigtes Ventil nur soviel Wasser in den Setzraum gelangen, wie die Speisepumpe aus diesem entnimmt.

[graphic]
[ocr errors]
« ZurückWeiter »