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Gruppe sind der Verein der Steinkohlenwerke des Aachener Bezirkes und die kgl. Bergwerksdirektion Saarbrücken.

den

In der Gruppe »Metallindustrie sind 264 Aussteller vertreten. Ausgestellt sind Rohmetalle in Blöcken und Halbfabrikaten, ferner auch Legirungen und die daraus gefertigten Erzeugnisse. Unter letztere fallen die Fabrikate für Schiffbau, wie Steven, Kolbenstangen, Schiffsschrauben auf. Hier ist auch die Beleuchtungsindustrie, ferner eine Vorführung der Fabrikation von Kupferrohren aller Abmessungen auf elektrolytischem Wege, endlich die Waffenindustrie des Solinger, die Geräteindustrie des Hagener und die Werkzeugindustrie des Remscheider Bezirkes zu finden.

In der Gruppe »Bau- und Ingenieurwesen sind der Wasserbau und der Hochbau mit einer Fülle von Gegenständen vertreten. Als hervorragendste Aussteller sind die kgl. Rheinstrombauverwaltung, die kgl. Eisenbahndirektion Elberfeld, die einen besonderen Pavillon errichtet hat, und die in Gemeinschaft mit der Portlandzement Industrie auftretenden Betonbaufirmen zu nennen. Das von letzteren am Rhein errichtete imposante Bauwerk deckt 3500 qm Fläche. Das grofse Becken seiner Wasserkunst wird durch eine 30 m weite BetonBogenbrücke überspannt..

Wir müssen uns versagen, hier auch auf die übrigen Gruppenes sind deren insgesamt 22- einzugehen. Reicher Stoff findet sich in manchen derselben, die in den westlichen Industriebezirken in Blüte stehen, so insbesondere in den Ausstellungen der Papierindustrie, der Tuch- und Seidenweberei und der weltberühmten chemischen Industrie.

Einer der Hauptanziehungspunkte für den weiteren Besucherkreis ist die grofse Springbrunnenanlage, die eine Fläche von 7000 qm bedeckt, für Pumpenbetrieb 300 PS und für Beleuchtung der Wassermassen rd. 250 KW erfordert. Alle Vervollkommnungen, welche die Gegenwart in diesem Zweige der Technik kennt, sind hier zur Anwendung gebracht.

Die Wassermassen werden von einem Verteilstück aus durch 30 Rohrleitungen von 80 bis 100 mm Weite auf 180 Beckmannsche Wassersprungstücke verteilt, die einen Haupt

und zwei Seitenspringbrunnen in einem oberen Becken bilden. Diese Sprungstücke sind cylindrische Hohlkörper, die wie Strahlapparate wirken, sodass der aus der Düse austretende Strahl Wasser und Luft aus dem Becken mitreifst. Durch die mitgerissene Luft erscheint das Wasser weifs, von Luftbläschen durchsetzt, wodurch das Licht reflektirt wird, während Wasser ohne Luft den gröfsten Teil des Lichtes absorbirt. Bei der gewählten Anordnung wird die Wassermasse weiter dadurch belebt, dass auf den Verteilkörpern Schnellschlussventile angeordnet sind, die beim plötzlichen Ausschalten eines Teiles den Wasserdruck im andern Teil der Leitung steigern. Es entstehen dann drei verschiedene Wasserbilder, nämlich drei Fontänenpyramiden, oder Tulpenformen, oder Durchschneidungen der Strahlen der einzelnen Springbrunnen.

Sinnreich wie der wassertechnische Teil ist auch der elektrotechnische, der von dem Schaltraum aus wie jener bedient wird. In wasserdicht geschlossenen Kesseln sind am Boden Scheinwerfer angeordnet, über denen Farbenscheiben mittels Zahnradgetriebes durch einen Motor gedreht werden. Diese Farbenscheiben sind weifs, blau, rot, grün und gelb und gestatten demnach ein fünffaches Farbenbild. Zu jeder Zeit können die Farbenscheiben der 44 Scheinwerfer nach Belieben verstellt werden.

Das abfliefsende Wasser wird nach einem unteren Becken geleitet, und es werden auch hier die abfliefsenden Wasserstrahlen, die in 20 cm Breite austreten, unten aber 60 bis 70 cm breit sind, farbig beleuchtet. Im unteren Becken sind noch 13 kleine Springbrunnen vorgesehen.

Im Gegensatz zu gleichen Unternehmungen an anderen Orten haben hier jahrmarktmäfsige Schaustellungen keinen Raum gefunden. Wohlerwogen sind die Darbietungen, welche die Düsseldorfer Ausstellung zeigt, und es kann den Männern, die das grofse Werk der Ausstellung geschaffen haben, kein besserer Lohn zuteil werden, als dass die weitesten Kreise, insbesondere auch unserer Fachgenossen, dem Rufe folgen:

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Ausschnitt des die Cylinder verbindenden Zwischenstückes erfolgen muss.

Träfen die durch die bezeichnete Anordnung zu beseitigenden Befürchtungen inbezug auf die Erwärmung der Geradführung wirklich zu, so würde der Bau von Eincylinderund Zweicylindermaschinen und vor allem von stehenden Maschinen grofse Schwierigkeiten im Gefolge haben müssen besonders bei den letzteren, deren Geradführung schon bei gesättigtem Dampf schwer kalt zu halten ist. Man beachte aber nun die vier liegenden, von Dingler ausgestellten allerdings kleineren Eincylindermaschinen, die mit hoch überhitztem Dampf tadellos arbeiten, während die stehende Maschine der Gutehoffnungshütte für den Betrieb mit Dampf von 250° bestimmt ist, ohne hierfür besondere Einrichtungen zu zeigen. Was die als weiterer Vorteil angeführte ErmögFig. 1.

deutscher Ingenieure.

In Fig. 1 ist eine Konstruktion angegeben, bei welcher mittels einer durch verschraubbaren Einsatz regelbaren Feder das Cylindergewicht in genau vorher berechenbarer Weise getragen wird. Zeigte ein derartig gelagerter Cylinder im Betriebe Bewegungen in senkrechter oder wagerechter Richtung, so wären erstere auf mangelhafte Unterstützung der Rundführung, letztere auf zu schwache Bemessung des Hauptlager und Rundführung verbindenden Armes oder auf unrichtige Verbindung von Rahmen und Fundament zurückzuführen.

Fig. 2 und 3 zeigen weiterhin die dem Betrieb mit überhitztem Dampf angepasste Ausführung eines Ventilcylinders, der zur Vermeidung von Spannungen zwischen den Ventilgehäusen rohrförmig gestaltet ist, was sich bei der Form des erwähnten Cylinderfulses besonders leicht machen lässt. Dampfzu- und

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Fig. 5.

lichung freier Cylinderausdehnung in der Senkrechten betrifft, so ist daran zu erinnern, dass der Cylinderfufs ausschliesslich die Aufgabe hat, das Cylindergewicht, und nicht etwa die durch Rahmen und Fundament nicht bezwungenen Kräfte, aufzunehmen. Geht man von dieser Ansicht aus, so erkennt man leicht, dass die Konstruktion der Cylinderfüfse trotz gleitbarer Anordnung verfehlt ist. Abgesehen davon, dass die an einem Hebelarm gleich Entfernung Cylindermitte bis Unterkante Fufs angreifende Reibung in der Gleitführung durch ein in dieser auftretendes Kräftepaar aufgehoben werden muss, welches bei geringer Länge des Fufses dessen Bewegung unmöglich macht, bleiben bei der gewöhnlichen Ausführung zwei Fälle übrig. Entweder liegt der Cylinderfuls im kalten Zustande der Maschine auf und biegt den Cylinder bei nachheriger Erwärmung nach oben durch, oder er unterstützt den warmen Cylinder in richtiger Weise, welcher dann im kalten Zustand zum gröfsten Teil vom Rahmenflansch getragen werden muss. Die Verhältnisse liegen also ähnlich wie bei der von Bach besprochenen nachträglichen Unterstützung federnder Rahmen, nur dass sie hier infolge der höheren Temperaturen krasser sind.

-abführung erfolgen getrennt durch besondere Rohrleitungen zu jedem einzelnen Ventil. Während zur Verdeckung der meistens seitlich angeschlossenen Rohre äusserst grofse Flanschdurchmesser erforderlich sind, werden solche in der vorliegen. den Ausführung dadurch umgangen, dass die Rohrflansche in dem oben auf dem Cylinder ant geordneten Kasten untergebrachsind. Die Konsollager der Steuerwelle werden an Stutzen angebracht, die nicht an der Cylinderwand, sondern am Flansch angegossen sind. Zur Verringerung der schädlichen Oberflächen ist der Spielraum zwischen Cylinderwand und Deckel nach dem Cylinderinnern hin durch eine schmale ringförmige Leiste abgeschlossen. Die Stopfbüchse ist in der Weise angeordnet, dass die Brille aus einem Stück mit dem Deckel besteht, sodass die Temperatur des hochüberhitzten Dampfes der Grundbüchse und der Packung möglichst fern gehalten wird 1). Die schmiedeisernen Indikatorstutzen werden besonders angeschraubt. Die noch einfachere Art der Ausbildung zuvon gleichem Zweck dienenden Corliss-Cylindern zeigen Fig. 4 und 5. Durch Lagerung der Corliss-Schieber im Deckel erhält man besonders einfache Cylinderformen. Auch Cylinder mit eingesetzten Büchsen, die zudem leichtes Anwärmen gestatten, würden für Betrieb mit überhitztem Dampf wohl geeignet sein.

Die Einführung der Ueberhitzung scheint im übrigen die bei uns überhaupt etwas stark beliebte Unterschätzung des schädlichen Raumes bezw. der schädlichen Oberflächen zur Folge zu haben, deren Wirkung doch nur durch die geringere Dichte des überhitzten Dampfes abgeschwächt wird. Wenn auch die Vermeidung der Eintrittkondensation der Hauptvor

1) Vergl. Stahl und Eisen 1899 S. 417.

teil der Ueberhitzung ist, so ist es doch anderseits selbstverständlich, dass die Ueberhitzung bei gegebener Dampftemperatur so lange wie möglich im Cylinder andauern soll, was aber durch den schädlichen Raum wirksam vereitelt wird. Anders ausgedrückt: eine Maschine mit 3 vH schädlichem Raum hat vielleicht Ueberhitzung bis Mitte Expansion, während eine solche mit 10 vH schädlichem Raum bei gleicher Temperatur nur Ueberhitzung bis Ende Füllung aufweist.

Was die Steuerungen betrifft, so herrschen an den stehenden Maschinen die Schiebersteuerungen vor, wobei die Dampfverteilung am Hochdruckcylinder meistens durch Kolbenschieber erfolgt. Die liegenden Maschinen sind fast sämtlich sowohl am Hoch- wie am Niederdruckcylinder mit Ventilsteuerungen versehen, unter denen die kraftschlüssigen vorwiegen. Letztere führen sich infolge der hohen Anforderungen der Elektrotechnik an die Regulirfähigkeit wieder mehr ein, da sie durch den Regulator leichter beherrscht werden. Das ist aber im Grunde genommen lediglich von der Regulatorgröfse abhängig, und die neueren Federregulatoren mit Beharrungswirkung 1) lassen sich mit so bedeutenden Verstellkräften versehen, dass ebenso vorzügliche Wirkung durch zwangläufige Steuerungen erreicht werden kann. Letztere ermöglichen zudem gleichmässigeren Leerlauf als die meisten kraftschlüssigen Steuerungen, bei denen zwischen Null-Füllung und der durch noch so geringes Einschnappen der Klinke entstehenden gröfseren Füllung keine Zwischenstufen vorhanden sind.

Die durch Proell zuerst eingeführte Bewegung und Regulirung der Einlassventile mittels Exzenterregulators kommt wieder mehr in Aufnahme und ist auf der Ausstellung durch die Konstruktionen von Doerfel, Lentz und Stumpf vertreten. Hierbei ist der Regulator als Beharrungsregler ausgebildet, der nicht nur Erzielung grofser Energien, sondern auch fast astatische Regelung gestattet.

Aufser dem bekannten Oelpuffer von Collmann 2) sind diejenigen von Wiegleb, Kaufhold, Stumpf auf der Ausstellung an Maschinen angebracht.

Im übrigen scheint die Behauptung, dass das Ventil sich besonders für überhitzten Dampf eigne, leichter aufgestellt als bewiesen zu sein. So schreibt Prof. Josse in den >>Mitteilungen aus dem Maschinen-Laboratorium der kgl. Techn. Hochschule zu Berlin« Heft 3 u. a.:

Da

>> Bei diesen Versuchen arbeitete die Dampfmaschine etwas ungünstiger wie früher. Nach den Versuchen vorgenommene Dichtigkeitsproben am Hoch- und Mitteldruckcylinder ergaben, dass die Ventile derselben nicht mehr ganz dicht waren. die Maschine in der den letzteren Versuchen vorhergehenden Betriebsperiode mit überhitztem Dampf betrieben worden war, um gleichzeitig Erfahrungen über das Verhalten der Dampfmaschine beim Dauerbetrieb mit hoher Ueberhitzung zu gewinnen, so dürften die später festgestellten Undichtigkeiten der Ventile auf die Verwendung des überhitzten Dampfes zurückzuführen sein.

maschinen noch immer wegen der leichten Auswechselbarkeit seiner Einzelteile und der guten Zugänglichkeit der Cylinderstopfbüchse beliebte flache Grundrahmen ist nicht vertreten. Die Sundwiger Eisenhütte und die Maschinenfabrik Hohenzollern haben die Geradführungen ihrer ausgestellten Maschinen als Doppelarmkonstruktion ausgeführt, als deren Vorteile anzugeben sind: zwei freie Wellenenden, erleichterte Ausführung verschiedener Steuerungen an beiden Cylindern, Vermeidung des einseitigen Biegungsmomentes der gewöhnlichen Anordnung und leichtere Beherrschung der Abnutzungsverhältnisse im Wellenzapfen. Exzenter, Kurbel- und Kreuzkopfzapfenlager sowie Hauptlager sind in den meisten Fällen mit Weifsmetall ausgegossen. Einige freistehende Wellenlager liegender Maschinen sind als Ringschmierlager ausgeführt, jedenfalls um diese infolge Vorlagerung des Schwungrades in vielen Fällen schwerer zugänglichen Lager von der Beachtung seitens des Maschinisten unabhängiger zu machen. Auch die Steuerwellenlager haben einzelne Firmen mit Ringschmierung ausgestattet.

Die Ventilhauben sind vielfach der schönen, von Sulzer stammenden Form nachgebildet, die zudem Stopfbüchse und Steuerungsbolzen leicht zugänglich macht.

Als Pleuelstangenkopf wird der Pennsche Marinekopf am meisten zu finden sein, mit Recht bevorzugt wegen der breiten Auflage der Lagerschalen; hingegen scheint Gabelung des Kreuzkopfes der des Stangenkopfes neuerdings vorgezogen zu werden. Betriebsmaschinen haben folgende Firmen ausgestellt:

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Aehnliche Erfahrungen sind auch bei den grofsen Maschinen der Berliner Elektrizitätswerke mit hoch überhitztem Dampf gemacht worden.<<

Corliss-Steuerung findet sich nur an den Niederdruckseiten einiger weniger Verbundmaschinen. Die Bevorzugung der Tandemanordnung bringt es mit sich, dass die Niederdruck-Corliss-Steuerungen wegen des konstruktiv unbequemen Antriebes seltener ausgeführt werden.

Interesse bietet der Schieberantrieb durch die Steuerwelle an der Maschine der Union, Essen. Auch der rotirende Hahn ist in einer Ausführung zu finden. Wenn dieses Steuerorgan, welches grundsätzlich als das vollkommenste erscheint, immer wieder und trotz vieler Misserfolge von selbständigen Konstrukteuren bevorzugt wird, so liegt der Grund wohl darin, dass die dem rotirenden Hahn nachgesagten Unvollkommenheiten namentlich gegenüber dem Erfolg des ihm verwandten Kolbenschiebers nicht recht begründen lassen.

Was die sonstigen Maschinenteile anlangt, so sind sie im allgemeinen hinsichtlich Entwurfs und Ausführung nur zu loben. Als Geradführung ist überall der Corliss-Balken gewählt, welcher, vielfach auf seiner ganzen Länge aufliegend, durchweg in aufserst kräftigen Formen gehalten ist. Der im Ausstellungsgebiet namentlich bei Ausführungen von Förder

1) s. Z. 1899 S. 506.

2) Z. 1896 S. 1140.

Bielefeld

Barmen

Dampfturbine Eincylinder

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So vereinfachend für den Ausstellungsbetrieb die von Balcke & Co. in Bochum sowie von Sack & Kiefselbach in Rath ausgeführten Zentralkondensationsanlagen auch sein mögen, so bedauerlich ist es, dass die wenigsten Firmen sich zur Ausstellung leerlaufender Kondensatoren verstanden haben.

Fig. 6.

deutscher Ingenieure.

Die von der Abteilung Sterkrade der Gutehoffnungshütte gebaute Dreifach- Expansionsmaschine, Taf. XIV und Textfigur 6, hat drei nebeneinander liegende Cylinder von 830, 1400 und 2050 mm Dmr. bei 1200 mm Hub und ist für 12 at Eintrittspannung und 94 Uml./min gebaut. Auf der

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