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und das Wasser wird durch Ventil g und durch den oberen Arm des Saugrohres eingesaugt, während das unter dem Kolben befindliche Wasser durch Ventil d, den unteren Teil des Handkraftcylinders und Ventil h in den Druckwindkessel und die Schläuche befördert wird. Bei Handbetrieb bleibt der Dampfpumpenkolben still stehen. Sobald der Kolben i hinaufgeht, saugt er durch die Ventile d und b zugleich aus der

Fig. 25.

Beduwe: Dampfspritze mit 2 Pumpwerken.

angebracht ist. Der mit querliegenden Siederohren versehene Kessel ist aus Siemens-Martin-Flusseisen hergestellt, das in den Längsnähten geschweifst ist. Der Arbeitsdruck beträgt 10 at. Das Pumpwerk besteht aus einem stehenden Dampfcylinder von 105 mm Dmr. und 165 mm Hub und einem Dampfpumpen cylinder von 85 mm Dmr., neben welchem sich der Handpumpencylinder von 125 Dmr. befindet, der mittels der gewöhnlichen Schwinghebel bedient wird. Der Pumpenkörper ist aus Bronze hergestellt, Dampfcylinder und Schieberkasten bestehen aus Gusseisen, Saug- und Druckwindkessel aus Kupferblech. Das Eigenartige der Spritze beruht in der Anordnung eines gemeinschaftlichen Ventilkastens, wodurch es möglich ist, ohne Umstellung von Ventilen usw. sofort vom Handbetrieb zum Dampfbetrieb und umgekehrt überzugehen. Aus den schematischen Skizzen, Fig. 30 und 31, ist diese Konstruktion ersichtlich. Zwischen den beiden Wassercylindern befindet sich ein zweikammeriges Ventilgehäuse, das 4 Kugelventile enthält und unten einen seitlichen Ansatz mit Saugrohr und Saugwindkessel trägt. Am Cylinder für Handbetrieb ist rechtwinklig zur Achse der beiden Cylinder ein zweites Ventilgehäuse mit 2 Kugelventilen angebracht, an welches sich seitlich der Druckwindkessel schliefst. Bei Dampfbetrieb saugt der aufwärts gehende Kolben a durch das Ventil b und die Einströmöffnung c das Wasser ein, während Ventil d geschlossen bleibt. Das oberhalb des Kolbens befindliche Wasser wird durch Ventil e, den oberen Teil des Handkraftcylinders und weiter durch Ventil fin den Druckwindkessel und in die Schläuche gedrückt. Beim Heruntergehen des Kolbens bleibt Ventil f geschlossen,

Fig. 27 bis 29. Flader: Sprühkopf für Schläuche.

Fig. 27.

Fig. 26.

Flader: Dampfspritze.

Fig. 30.

Kernreuter: Ventilanordnung

für Dampf- und Handbetrieb.

Saugleitung, wobei Ventil h geschlossen bleibt. Gleichzeitig wird das über dem Kolben befindliche Wasser durch Ventil f in den Druckwindkessel und in die Schläuche gedrückt, während Ventil e die Saugseite abschliefst. Beim Heruntergehen des Kolbens wird das Wasser durch die Ventile e und g und durch den oberen Arm des Saugrohres angesaugt. Ventilf bleibt geschlossen, und das unter dem Kolben befindliche Wasser wird durch Ventil h in den Windkessel und in die Schläuche befördert. Ventil d schliefst die Saugseite ab. Sämtliche Ventile sind leicht zugänglich, ebenso die Cylinder, nachdem die unteren Verschlussdeckel entfernt sind.

Die Kesselspeisepumpe ist links am Pumpencylinder für Dampfbetrieb angebracht. Sie saugt einfachwirkend und drückt doppeltwirkend, wodurch ein gleichmässiger Gang erzielt werden soll. Das Gewicht der vollständigen Spritze beträgt rd. 1300 kg.

Von der Bremer Feuerwehr war ein Modell nebst Zeichnungen eines im Bremer Hafen verwendeten Spritzendampfers ausgestellt. Das von der Schiffswerft des Bremer Vulkan in Vegesack gebaute, in Fig. 32 und 33 dargestellte Schiff hat 18,1 m äufserste Länge bei 4,5 m Breite über Hauptspant. Der Tiefgang beträgt vorn 1 m, hinten 1,35 m. Der Schiffskörper ist

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Fig. 31.

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11. Januar 1902.

ganz aus deutschem Stahl gebaut und durch 4 Querschotte in 5 wasserdichte Abteilungen geteilt. Zum Betriebe des Dampfers dient eine stehende Zwillingsmaschine von 45 PS, welche die mit einer vierflügeligen Schraube versehene Schraubenwelle treibt.

behälter angebracht, von dem Saugrohre zu den Speisevorrichtungen des Kessels führen und der einen als Kutschbock ausgebildeten Werkzeugkasten trägt. Die eincylindrige doppeltwirkende Dampfpumpe ist vor dem Kessel stehend angeordnet und mit ihm verschraubt. Die Windkessel bestehen

aus blankem Kupfer, die Pumpencylinder und -kolben aus Bronze.

Der obere Teil des Kessels, Fig. 35, ist mit dem unteren verschraubt und leicht abnehmbar, sodass die winkelförmig in der Feuerbüchse sitzenden Siederohre gut zugänglich sind. Der Kessel hat aufser mehreren Probirhähnen eine einfache Armatur und als Speisevorrichtungen eine Maschinenspeisepumpe und eine Strahlpumpe. Die Anheizdauer bis auf 7 at Dampfüberdruck beträgt 10 bis 12 min. Die

Fig. 32 und 33.

Spritzendampfer der Bremer Feuerwehr.

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Der Hauptkessel ist ein stehender Siederohrkessel für 8 at Dampfdruck von 17,2 qm Heizfläche und 1,04 qm Rostfläche, der ähnlich wie die Kessel der Dampfspritzen für schnelles Dampfaufmachen geeignet ist. Aufserdem ist ein kleiner stehender Hülfskessel für 3 at vorhanden, der beständig unter Dampf gehalten wird. Im Maschinenraum befindet sich eine stehende dreicylindrige Dampfspritze von 220 mm Dampfcylinderdurchmesser und 160 mm Wassercylinderdurchmesser bei 160 mm Hub. Die Pumpe saugt von aufsenbords durch 2 Saugöffnungen und drückt in einen an Deck vor dem Schornstein angebrachten Verteilkasten, der acht Druckstutzen von je 75 mm Dmr. und einen von 100 mm Dmr. hat. In der Mitte des Kastens ist ein durch Schnecken- und Zahnradgetriebe bewegliches Gelenkrohr angebracht, durch das nach jeder Richtung gespritzt werden kann. Bei Anwendung dieses Spritzenrohres werden, um einen desto kräftigeren Strahl zu erzielen, die übrigen Druckleitungen abgestellt. Auf der Ankerwinde des Dampfers ist aufserdem eine drehbare Lafette befestigt, in die das Mundstück eines Druckschlauches zur leichteren Bedienung eingespannt werden kann. Die Feuerspritze leistet bei 200 Uml./min und bei 8 at Dampfdruck 3,8 cbm/min, welche durch 10 Druckrohre in Strahlen von je 20 mm Dmr. oder durch das Gelenkrohr in einem Strahl von 50 mm Dmr. gespritzt werden können. Bei vollem Druck der Kessel reicht der erzeugte Dampf zum vollen Betriebe der Hauptmaschine und zugleich zum halben Betriebe der Feuerspritze oder umgekehrt aus. Hierauf ist besonders Bedacht genommen worden, weil der Dampfer bei Feuersbrünsten im Hafen auch zugleich zum Schleppen der gefährdeten Schiffe dienen soll.

Die schwedische Industrie war durch vier Dampfspritzen der Ludwigsbergs Werkstads Aktiebolag, Stockholm, vertreten. Als besondere Eigenart dieser Firma erwähnen wir zunächst die zwei

rädrige Spritze, Fig. 34, die

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Ludwigsbergs Werkstads Aktiebolag: Dampfspritze für 500 ltr/min.

Zum

für Handzug oder Pferdebespannung eingerichtet ist. Ziehen sind 3 Mann oder ein Pferd nötig. Bei derartigen Maschinen ist neben thunlichst geringem Gewicht in diesem Falle nur 850 kg erforderlich, dass der Schwerpunkt bei gefülltem Kessel genau über der Radachse liegt.

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Vorn am Rahmen der Spritze sitzen drehbar zwei fest miteinander verbundene und mit einem Querholz versehene Stützen a aus Flacheisen, die beim Arbeiten durch die kurzen Schenkel b und durch Bolzen am Rahmen festgestellt werden. Beim Fahren mit Mannschaften werden die Stützen um 90° nach vorn gedreht. Soll die Spritze von einem Pferde gezogen werden, so dreht man die Stützen nach hin

ten und verbolzt sie mit den Augen c.

Auf dem Rahmen ist vorn ein kupferner heizbarer Wasser

Spritze liefert 500 ltr/min Wasser in einem Strahle von 35 bis 40 m Länge bei 22 mm Mundstückweite und 30 m langer Druckleitung. Sie hat 3200 mm Länge, 1500 mm Breite und 2000 mm Höhe.

gegenstände

Fig. 35.

Ludwigsbergs Werkstads Aktiebolag: Kessel der Zweirädrigen Dampfspritze.

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An vierrädrigen Dampfspritzen hatte die schwedische Fabrik zwei ausgestellt, von denen die gröfsere in Fig. 36 abgebildet ist. Auf dem leichten Wagenrahmen ist hinter dem Kutschersitz mit Werkzeugkasten der mit Heizvorrichtung ausgerüstete Speisewasserbehälter angebracht. Maschine und Kessel sind für sich im Rahmen gelagert. Der Heizerstand hinter dem Kessel

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deutscher Ingenieure.

nur eine eincylindrige Maschine hat, 1250 kg wiegt und 300 mm kürzer und 100 mm niedriger als die 1000 Itr-Spritze ist. Die leistungsfähigste Dampfspritze, Fig. 37, der Firma

Fig. 37.

Ludwigsbergs Werkstads Aktiebolag: Dampfspritze für 1500 ltr/min.

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11. Januar 1902.

Die Spritze

125 mm

neuer Art für Handbetrieb Beachtung. Sie steht in Fig. 41 links oben und ist genauer in Fig. 42 und 43 dargestellt. Die mit zwei schräg stehenden Cylindern von Dmr. versehene Spritze leistet bei Bedienung durch 16 Mann 340 ltr/min und spritzt einen Wasserstrom von 16 mm Dmr. und 35 m Wurfhöhe. Eigenartig ist der Saugkessel a, Fig. 42 und 43, von rd. 350 ltr Fassungsvermögen. Dieser Saugkessel ist auf der Feuerwache immer gefüllt, sodass

Fig. 41.

Ausstellung von Troetzer & Co.

Figuren 38 bis 40 dargestellte Dampfspritze. ruht auf 2 starken Achsen, deren Federn mit Abstellvorrichtungen versehen sind. Speichen und Felgen der Räder bestehen aus Holz, die Naben aus Metall. Das vordere Wagengestell enthält einen Kutschersitz für 2 Personen, darunter einen Gerätekasten und hieran anschliefsend einen Behälter für Kesselspeisewasser. Der über der hinteren Wagenachse angeordnete Siederöhrenkessel ist aus Flusseisen geschweifst. Seine Arbeitspannung beträgt 8 at. Hinten und vorn am Kessel ist je eine Feuerung angebracht, von denen die erstere von einer Plattform hauptsächlich während der Fahrt, die zweite während der Thätigkeit der Spritze an der Brandstelle bedient wird. In zwei Kasten unter dem Wagengestell wird der Brennstoff mitgeführt. Zum Speisen des Kessels dienen zwei Vorrichtungen: eine hinter dem Kessel am Hauptpumpwerk angebrachte kleine Dampfpumpe und eine am Kesselmantel befestigte Strahlpumpe. Hinter dem Kessel ist auf den beiden Längsträgern des Wagenrahmens die stehende zweicylindrige Worthington-Pumpe be

man bei Ausbruch eines Feuers an der Brandstelle gleich mit dem Spritzen beginnen kann. Besonders auf dem Lande, wo oft Wasser nicht gleich zur Stelle ist, bietet diese Konstruktion einen bedeutenden Vorteil. Da der Saugkessel während der Fahrt völlig gefüllt ist, braucht nicht befürchtet zu werden, dass die Zugkraft des Gespannes durch die Bewegung des Wasserspiegels beein

trächtigt wird. Kessel und Pumpe ruben auf einem zweiachsigen Wagengestell, dessen Federn während der Thätigkeit der Spritze durch Stellschrauben wirkungslos gemacht werden können. Auf dem Saugkessel ist ein gusseiserner Ventilkasten befestigt, der acht

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festigt. Die Dampfcylinder haben 203 mm, die Wassercylinder Die Leistung der Spritze beträgt bei 120 Doppelhüben 1450 ltr/min, wobei der Strahl durch ein Mundstück von, 28,5 mm Dmr. 64 m weit geschleudert wird. Die Pumpe saugt aus einem Stutzen von 102 mm Dmr. und drückt durch 2 Stutzen von 70 mm Dmr.

178 mm Dmr. bei 127 mm Hub.

Die Dampfspritze von W. Knaust in Wien wird später im Zusammenhange mit dem von der Wiener Feuerwehr ausgestellten vollständigen Löschzuge beschrieben werden. Handspritzen.

Fig. 41 zeigt die Ausstellung von Troetzer & Co. vorm. Adolf Troetzer in Warschau. Von den Erzeugnissen dieser Firma verdient besonders eine Saugkesselspritze

Ventilkammern mit Kugelventilen enthält.

Die seitlichen Flansche tragen die bronzenen Pumpencylinder, deren Kolbenkörper ebenfalls aus Bronze bestehen. Der aus Kupfer getriebene Druckwindkessel ist über dem Ventilkasten angeordnet, während der Kessel a die Rolle des Saugwindkessels vertritt. Soll letzterer gefüllt werden, so wird der Hahn b geöffnet und durch Pumpen eine Luftleere erzeugt, welche das Wasser durch die Oeffnung c ansaugt. Spritzen saugt die Pumpe dann durch das Rohr d und drückt durch 2 auf jeder Seite angebrachte Stutzen e in die Schläuche, Da die Schläuche während einer Feuersbrunst infolge des Gewichtes des darin enthaltenen Wassers nur mit Mühe umgelegt werden können, so ist der Hahn f angeordnet, der nur

Beim

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