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5. April 1902.

eine 30 KW-Erregerdynamo, die von je einer Turbine angetrieben werden. Die Spannung für die Fernleitung wird durch drei 400 KWTransformatoren in Dreieckschaltung auf 22000 V erhöht.

The transmission system of the Compania Explodadora de San Ildefonso of the City of Mexico. Von Hayes. (Engng. 15. März 02 S. 465/71*) Eingehende Darstellung der in Zeitschriftenschau v. 2. Nov. 01 unter »Transport électriques d'énergie de la Compagnie usw. erwähnten Werke.

Theorie der Aequipotential-Verbindungen der Anker von Gleichstrommaschinen. Von Arnold. Schluss. (Elektrot. Z. 20. März 02 S. 233/35*) Die Stromstärke und der Wattverlust von Aequipotential-Verbindungen. Anker mit Parallel- und Reihenparallelschaltung. Berechnung des durch unsymmetrische Gegenschaltung und des durch eine überzählige Spule verursachten Ausgleichstromes. Ueber Gleichstrommotoren mit veränderlicher Um drehungszahl. Von Hundt. (Elektrot. Z. 20. März 02 S. 235/36*) Die Umlaufgeschwindigkeit der Motoren wird durch Verändern des Luftraumes geregelt, indem die Pole mittels eines durch Rollen geführten Kurvenringes in Richtung ihrer Achse verschoben werden. Aufserdem wird die Geschwindigkeit noch durch Schwächen der Erregerstromstärke erhöht. Bei dem dargestellten 6 pferdigen Motor wird die Geschwindigkeit von 350 auf 1500 Uml./min erhöht bei einer Vergröfserung des Luftraumes um 16 mm und einer Verminderung des Erregerstromes von 0,4 auf 0,28 Amp.

Untersuchung eines Drehstrommotors der Berliner Maschinenbau-A.-G. vormals L. Schwartzkopff. Von Ziehl. (Elektrot. Z. 20. März 02 S. 236/39*) Darstellung des mechanischen und elektrischen Aufbaues des untersuchten 10 pferdigen 4 poligen Induktionsmotors von 190 V Spannung und 50 Per./sk. Durch Schaulinien erläuterte Ergebnisse der Versuche über das Verhalten des Motors bei verschiedenen Belastungen, bei Leerlauf, Kurzschluss und über seine Erwärmung bei offenem und geschlossenem Gehäuse.

Single-phase permutator with revolving brushes. Von Letheule. (El. World 15. März 02 S. 471/72*) Darstellung eines von Rouge und Fazet konstruirten Umformers von Einphasenstrom in Gleichstrom, der zum Speisen von Akkumulatoren dient. Der Umformer besteht aus einem festen Anker, der einen umlaufenden Magnetkörper umschliefst. An diesem sind die auf dem Kommutator schleifenden Stromabnehmerbürsten befestigt.

Static strains on high-tension circuits and the protection of apparatus. (El. World 22. Febr. 02 S. 343/44*) Auszug aus einem Vortrag von Thomas vor dem American Institute of Electrical Engineers über die elektrostatischen Erscheinungen in Strom. kreisen von hoher Spannung, insbesondere über die durch Blitzschläge, durch Unterbrechen und Schliefsen eines Stromkreises, durch Erden der Leiter usw. entstehenden Störungen. Darstellung einer neuen Schutzvorrichtung, des sogenannten statischen Unterbrechers.

Erd- und Wasserbau.

The new subway in New York City. Von Prelini. Forts. (Engng. 21. März 02 S. 364/65*) Der Tunnel der Endstrecke im Westen bis zur 230. Strafse. Forts. folgt.

The dam and power station of the Hudson River Water Power Co. (Eng. Rec. 8. März 02 S. 219/21*) Durch Aufstauen des Hudsons bei Spier Falls sollen 20 000 PS nutzbar gemacht werden, die zur Beleuchtung und Kraftversorgung der Städte Glens Falls, Saratoga, Ballston, Schenectady und möglicherweise Troy und Albany bestimmt sind.

Eingehende Beschreibung des Dammbaues, kurze Angaben über die Ausrüstung des elektrischen Kraftwerkes.

Concerning the design of earth dams and reservoir embankments. (Eng. News 20. Febr. 02 S. 153/54*) Kritische Besprechung verschiedener Verfahren, um Dämme undurchlässig zu machen.

The high earth dam forming Druid Lake, Baltimore water works. Von Quick. (Eng. News 20. Febr. 02 S. 158/59*) Der an der höchsten Stelle 36 m hohe Damm schliefst einen Staubehälter von 1630 000 cbm ein. Am Fufse ist der Damm 195 m, in der Hochwasserlinie 18 m breit. Bericht über den Bauvorgang.

A new automatic movable dam. (Eng. Rec. 8. März 02 S. 222/23*) Darstellung eines selbstthätigen Klappen wehres, dessen einzelne Klappen aus nebeneinander gelegten Holzbalken bestehen, die unten mit einem Schutzblech versehen sind. Die Drehachse der Klappen liegt etwas unterhalb der wagerechten Mittellinie.

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Von

Ein elektrisch betriebener Lokomotivgusskran. Machacek. (Oesterr. Z. Berg u. Hüttenw. 15. März 02 S. 139/44 mit 2 Taf.) Der Kran besteht aus dem Pfannenwagen und dem Motorwagen. Dieser trägt den Führerstand und alle zur Bedienung des Kranes erforderlichen Geräte und Schalter, den Fahrmotor sowie eine 3 cylindrige Druckwasserpumpe mit Elektromotor; jener den Druckwassercylinder zum Heben des Auslegers mit Pfanne, sowie die Elektromotoren zum Drehen des Auslegers, zum Verschieben der Pfanne auf dem Ausleger und zum Kippen der Pfanne.

A 30-ton steel derrick car for bridge erection. (Eng. News 13. März 02 S. 208/09*) Der von der Illinois Steel Co. gebaute Kran hat einen 12 m langen Ausleger zum Heben der Last. Zum Verschieben des Kranes dient eine 30 pferdige Dampfmaschine.

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Gruppirung der bekanntesten Selbstschlussventile aufgrund ihrer Eigenschaften. Von Haedicke. (Dingler 22. März 02 S. 186/90*) Anforderungen, die an Selbstschlussventile zu stellen sind. Zwei Selbstschlussventilkonstruktionen von Lethuillet & Pinel und von Schumann & Co. Selbstschlussventil von Matthias Stinnes, von Mac Farlane & Bryant, von Groignard, von Hübner & Mayer und von Farcot. Drei Konstruktionen von Koch. Schluss folgt.

The Merwarth metallic packing. (Engng. 21. März 02 S. 375*) Die zur Dichtung von Rohrflanschen bestimmte Packung besteht aus einem Ring aus weichem Metall, der von einem dünneren Ring aus Kupferdraht umgeben ist. An den Kupferring sind nach aufsen Kupferdrähte angelötet, die zum Ausrichten und Festhalten der Packung. um die Schrauben bolzen der Flansche geschlungen

werden.

Materialkunde.

A new method of testing fire resisting qualities of fireproofed wood. Von Woolson. (Eng. News 20. Febr. 02 S. 148/51*) Kritische Besprechung der in Amerika allgemein angewen deten Prüfverfahren. Bei dem vom Verfasser angewendeten Verfahren werden von dem zu prüfenden Holz länglich-viereckige Stücke geschnitten und diese der Flamme ausgesetzt.

Programme d'expériences relatives aux méthodes d'essai des pouzzolanes. Von Feret. Schluss. (Baumaterialienk. 02 Heft 3/4 S. 52/63) Wassergehalt des Mörtels von normaler Bildsamkeit. Prüfung des Abbindens. Festigkeitsprüfungen. Hülfsversuche. Prüfungen des Puzzolanmörtels unter wirklich vorliegenden Bedingungen auf Beschaffenheit des Kornes, Dichtigkeit, Festigkeit, Abbindezeit, natürliche Formveränderung und auf Adhäsion. Zusammenstellung der Vorschriften für die Prüfungen. Anhang, enthaltend Ergebnisse von Prüfungen, die in der beschriebenen Weise ausgeführt worden sind.

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Camming automatic screw machines. Von Goodrich (Iron Age 20. Febr. 02 S. 16/18*) Das Auslegen der Führungsleisten auf den Leistentrommeln für die Bewegung des Spannfutters und des Revolverkopfes selbstthätiger Schraubenmaschinen wird kurz erläutert. Electrically-driven hexagon lathe. (Engineer 21. März 02 S. 292*) Revolverdrehbank von Alfred Herbert, Coventry, mit einge. kapseltem Getriebe.

The Bilgram bevel gear planer. (Engng. 21. März 02 S. 369/73*) Eingehende Darstellung aller Einzelheiten der bekannten Kegelrad-Hobelmaschine in der Ausführung von J. E. Reinecker. Anweisungen für die Verwendung der Wechselräder. Beispiele aus der Praxis.

Mit

The Heald motor and friction driven grinders. (Iron Age 20. Febr. 02 S. 1*) Schaubilder eines äufserst gedrängt gebauten Schleifgerätes, das in Verbindung mit einem unmittelbar angebauten Elektromotor zum Anschleifen der Drehbankspitzen benutzt wird. angebautem Reibrade, das von der Stufenscheibe einer Drehbank angetrieben wird, kann das Gerät zum Schleifen von Fräsern auf einem Drehdorn gebraucht werden.

The Thomson method of making tubes electrically. (Iron Age 6. März 02 S. 24/25*) Ein Metallstreifen wird über einem Dorn durch 3 unter 1200 gegeneinander angeordnete entsprechend proIn die Naht filirte Walzen zu einem Hohlcylinder zusammengebogen. wird dann ein Draht eingewalzt und durch den elektrischen Strom eingeschweifst.

An escape wheel cutting engine. Von Cleaves. (Am. Mach. 22. März 02 S. 331*) Durch ausführliche Zeichnungen erläuterte Beschreibung einer Maschine zur Herstellung der Steigräder für Ankeruhren.

Von

Two fixtures for finishing cast iron segments. (Am. Mach. 22. März 02 S. 334*) Beschreibung zweier Mac Carthy. Aufspannvorrichtungen zur Bearbeitung gusseiserner Ringsegmente mit

radialen Schraubenlöchern.

A quadruplicate, automatic-slide die for piercing conical shells. Von Doran. (Am. Mach. 22. März 02 S. 332/33*) Stempel und Matrizen zur Anfertigung mehrfach durchbrochener kegeliger Blechhülsen. (Am. Mach. 22. März A magnetic drill jig. Von de Leeuw. 02 S. 324/25*) Darstellung einer sinnreichen magnetischen Bohrerführung zum genauen Bohren von Löchern in ebene Elsenplatten. Heating in red hot lead for hardening. (Am. Mach. 22. März 02 S. 321/22) Ratschläge für die Bereitung von zu härtender StahlgegenBleibädern zum gleichmässigen Anwärmen stände.

Von Markham.

Combined oil and water hardening of taps, milling Von Bacon. (Am. Mach. 22. März 02 S. 325 26*) cutters, etc. Beschreibung eines im Lewis Institute mit grofsem Erfolge angewandten Die Gegenstände werden erst Härteverfahrens für Kleinwerkzeuge. aufserlich in Wasser und dann in Schmalz gehärtet.

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deutscher Ingenieure.

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La marine militaire. Von Pouleur. (Rev. univ. Mines Febr. 02 S. 129/99* mit 2 Taf.) Theorie des Schiffes. Stabilitätsmoment. Metazentrische Höhen. Bedingungen der Stabilität. Verhältniszahl der Stabilität. Hinzufügen von Gewichten. Widerstand des eingetauchten Schiffskörpers. Schlingern und Stampfen. Verschieben von Gewichten. Konstruktion des Schiffkörpers. Kennzeichen des Kriegsschiffes. Schiffsklassen der Kriegsflotte. Einige neuere Schiffsklassen der Handelsflotte.

Torpedo boat destroyers. Von Barnaby. (Engineer 21. März 02 S. 298/99) Allgemeine Erörterungen über Geschwindigkeit, Seetüchtigkeit und Materialstärken von Torpedo boot-Zerstörern.

Repairs to the battleship »Oregon at the Puget Sound Navy Yard. (Eng. News 13. März 02 S. 206/07*) Durch Auflaufen auf eine felsige Klippe wurde der Kiel und ein Teil der Aufsenhautbeplattung des Schiffes schwer beschädigt. Eingehende Schilderung des Dockens des Schiffes und der Reparaturarbeiten.

The repair of the torpedo boat destroyer »Salmon. (Eng. 21. März 02 S. 368/69* mit 1 Taf.) Das Torpedoboot hat 264 t Wasserverdrängung und läuft 27 Knoten. Der vordere Teil des Schiffskörpers war bei einem Zusammenstofs mit einem Personendampfer umgebogen und verdreht worden. Angaben über die Konstruktion des Schiffes und die Wiederherstellung auf der SheernessWerft. Ergebnisse von Festigkeitsprüfungen der Baustoffe.

Stresses on ships' plates. Von Boobonoff. (Engng. 21. März 02 S. 390/92*) Ermittlung der Belastungsgrenzen von Blechen mit gegebenen Abmessungen und Anwendung der gewonnenen Ergebnisse auf die Konstruktion von Schiffen.

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Die Trinkwasserversorgung der Stadt Paris aus den bei Fontainebleau. Von Quellen des Loing und Lunain Keppler. (Journ. Gasb. Wasserv. 22. März 02 S. 209 12*) Die neuen Anlagen bestehen aus einem Stauweiher von 200 000 cbm Inhalt, einem Pumpwerk bei Sorques, einer 73 km langen Hauptrohrleitung und ver schiedenen Nebenleitungen. Kurze Angaben über das Pumpwerk und die Leitungen.

Construction of the Forbes Hill reservoir and stand pipe at Quincy, Mass. Von Saville. (Eng. News 13. März 02 S. 217/20* mit 1 Taf.) Der Stauweiher besteht aus einem ausge schachteten Behälter von 19000 ebm Inhalt, der mit Zement ausge kleidet ist. Der Hochbehälter ist aus Eisenblech hergestellt und fasst 1140 cbm. Einzelheiten der Bauausführung, Baukosten und Bau

stoffe.

1.5. April 1902.

Rundschau.

Theodor Otto +

Am 5. März ist in Schkeuditz ein Mann aus dem Leben geschieden, der als Pionier auf dem Gebiete des Transportwesens, namentlich des Baues von Drahtseilbahnen, Hervorragendes geleistet hat. Theodor Otto, geboren am 21. Januar 1843 in Naumburg a. d. Saale, besuchte das Gymnasium daselbst, sodann die Höhere Gewerbeschule in Chemnitz und schliesslich die Technische Hochschule in Berlin. Kurz vor Beendigung seiner Studien wurde er im Jahre 1866 zu den Fahnen gerufen. Nach seiner Heimkehr aus dem Feldzuge zunächst als Volontär in der Maschinenfabrik von C. Hoppe in Berlin beschäftigt, fand er 1867 in der Maschinenfabrik von Martin & Peter, Bitterfeld, seine erste Anstellung als Ingenieur, die er bis zum Kriege 1870 bekleidete. Nach diesem Feldzuge, den er wiederum mitmachte, war Otto zwei Jahre hindurch als Ingenieur im Gru sonwerk zu Buckau und von 1872 bis 1874 als Betriebsingenieur der ehemaligen Halle-Leipziger Eisengiefserei und Maschinenfabrik in Schkeuditz thätig. Hier traf er seinen früheren Studiengenossen Adolf Bleichert als Kollegen wieder, mit dem er sich gegen Ende 1874 verband, um unter der Firma Bleichert & Otto in Schkeuditz ein Bureau für den Bau von Drahtseilbahnen zu eröffnen. Die beiden Männer machten sich zur Aufgabe, das bereits in den 60er Jahren von Bergrat Franz von Duecker ge

schaffene Transportmittel zu verbessern und für die Praxis verwendbar zu machen, und schon ihre ersten Schöpfungen

lieferten den Beweis, dass sie die Bedeutung der Drahtseilbahnen als bestes Beförderungsmittel für die Bergwerkindustrie richtig erfasst hatten. Gegen Ende 1876 trennten sich beide, Otto trat aus der Firma Bleichert & Otto aus und betrieb unter der neuen Firma Th. Otto, Schkeuditz, den Bau von Drahtseilbahnen für sich weiter, bis er nach 16 jähriger rastloser und erspriefslicher Thätigkeit 1892 durch ein schweres Nervenleiden genötigt wurde, sich vom Geschäft zurückzuziehen. Sein Gesundheitszustand besserte sich jedoch bald derart, dass er sich einer weniger anstrengenden Thätigkeit, der Bewirtschaftung seines in Plotha bei Prittitz gelegenen Landgutes sowie der Verwaltung einer gröfseren Zuckerfabrik, deren Teilhaber er war, widmen konnte. Weiter bethätigte sich Otto in mehreren ständischen und städtischen Ehrenämtern, und nicht zum letzten schenkte er der Hauptarbeit seines Lebens fortdauernde Teilnahme, indem er als Mitglied des Aufsichtsrates der Firma J. Pohlig, A.-G. in Köln, die sich unter der Leitung seines langjährigen Mitarbeiters Pohlig aus seinem eigenen Unternehmen entwickelt hatte, bis zu seinem Tode thätig war. Sein biederer Sinn und sein edler Charakter sichern ihm bei allen, die ihn kennen lernten, ein treues Andenken.

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auch aufserlich nicht unähnlich, wie ja auch ihre Arbeitsweise das Verbrennen einer Ladung bei jedem Hin- und Hergang des Kolbens der einer Dampfmaschine durchaus entspricht. Die Maschine hat 635 mm Dmr., 1100 mm Hub und vermag bis zu 600 PS. zu leisten. Das Gas hat 800 bis 900 WE/cbm. Der auf die Kolbenstange der Gasmaschine gesetzte Gebläsekolben hat 1600 mm Dmr. Die normale Umlaufzahl, für welche die Maschine gebaut ist, beträgt 100 i. d. Min.; doch lässt der Regulator eine beliebige Verminderung bis unter die Hälfte und gebotenenfalls auch eine kleine Erhöhung zu. Zur Beurteilung der angegebenen Mafse sei bemerkt, dass eine gleich starke eincylindrige Viertakt-Gasmaschine 1300 mm Dmr. bei 1400 mm Hub besitzt.

Die Inbetriebsetzung ging anstandslos mithülfe von Pressluft von rd. 10 at vor sich. Die Maschine hat zum Anlassen mit Pressluft eine Kolbensteuerung, welche wie bei einer Dampfmaschine angeordnet ist und die Pressluft links und rechts im Cylinder verteilt. Es bedurfte übrigens nur zweier Luftfüllungen des Cylinders, bis die Maschine mit dem Gas allein arbeitete. Sie konnte sofort auf den Hochofen geschaltet werden, arbeitete also gleich mit voller Belastung, und zwar mit ungefähr 550 PS, wobei die Umlaufzahl 100 betrug. Das Diagramm, Fig. 2, wurde während dieser Zeit genommen. Aus der Planimetrirung ergiebt sich, dass der mittlere Druck im Gascylinder rd. 5 at betrug. Das Aussehen des Diagrammes weist auf eine vollkommen gleichmässige Verbrennung hin.

Fig. 2.

Die Hochofengase werden abweichend von den sonst üblichen Verfahren in sehr einfacher Weise mithülfe von Dampfstrahl-Exhaustoren gereinigt, die besonders für diesen Zweck gebaut sind. Auch dieser Teil der Anlage ist vortrefflich gelungen; denn das Gas ist schon fast vollständig rein, ehe es in die eigentlichen Reiniger, Skrubber und Sägemehlreiniger gelangt. Dabei ist die Anlage sehr einfach und nimmt nicht viel Platz in Anspruch. Genauere Mitteilungen über den Grad der erlangten Reinheit des Gases sind uns in Aussicht gestellt.

In der Sitzung des Hauses der Abgeordneten vom 17. März d. J. ist die Frage, ob den Bergakademien das Recht zustehen soll, den Dr. Ing.-Titel zu verleihen, Gegenstand lebhafter Erörterung gewesen. Abgeordneter Macco teilte mit, dass zwar der Technischen Hochschule zu Aachen dieses Recht gewährt sei, dass aber die Studirenden der bergmännischen Abteilung dieser Hochschule davon ausgeschlossen Er erblickte darin eine ungerechtfertigte werden sollten. Unterscheidung zu ungunsten der Studirenden des Bergfaches, an welche ebenso hohe Anforderungen wie an die übrigen Studirenden gestellt würden, und hob hervor, wie sehr von jeher gerade die deutschen Bergakademien das Ansehen der deutschen technischen Wissenschaft im Auslande erhöht hätten.

Regierungskommissar Ministerialdirektor Althoff entgegnete, dass die Frage, auf welche Fächer der Dr. Ing. ausgedehnt werden solle, Gegenstand ernster Erwägung sei; denn aufser den Bergleuten kämen an einigen Hochschulen auch die Forstleute und die Pharmazeuten inbetracht, und da für diese Fächer ebenso wie für die Bergleute auch noch besondere Akademien und Fachlehranstalten beständen, müsste man dann auch diese berücksichtigen.

Hierauf trat Abgeordneter Schmeifser, Direktor der kgl. Bergakademie in Berlin, lebhaft für die Bergleute und die Bergakademien ein, welch letztere den techuischen Hochschulen durchaus ebenbürtig seien. Er schilderte die ruhmreiche Vergangenheit der deutschen Anstalten in Freiberg, Clausthal und Berlin, und welchen segensreichen Einfluss auf die Entwicklung des Bergbaues sie allezeit gehabt hätten. Die Bergakademien seien als selbständige Abteilungen der technischen Hochschulen zu betrachten, etwa wie die Akademie

deutscher Ingenieure.

in Münster stets als eine, wenn auch nicht vollständige, Universität gegolten habe. Der Vergleich mit den Anstalten für Forstleute und Pharmazeuten sei keineswegs zutreffend. Der Bergmann müsse in seinem Beruf mit dem Maschineningenieur und dem Elektrotechniker fortwährend Hand in Hand gehen; seine Ausbildung stehe auf derselben Höhe der Wissenschaft, und deshalb gebühre ihm auch hinsichtlich des Dr. Ing.-Titels volle Gleichstellung.

Hr. Althoff hob nochmals hervor, dass dann auch noch die landwirtschaftlichen Hochschulen, die Tier- und Zahnärzte usw. inbetracht kämen, und dass in dieser weiten Ausdehnung des Promotionsrechtes die grofse Schwierigkeit der Frage liege.

Wir sind mit den Abgeordneten Macco und Schmeifser der Ansicht, dass man den Dr. Ing.-Titel, nachdem er den Maschineningenieuren und Elektrotechnikern, den Chemikern und Hüttenleuten, den Architekten, Bauingenieuren und Schiffbauern, also allen Abteilungen unserer technischen Hochschulen verliehen worden ist, allein den Studirenden des Bergfaches nicht versagen kann. Die Bergakademien sind als ebenbürtige Geschwister der technischen Hochschulen zu betrachten, mit denen sie nur deshalb nicht räumlich und in ihrer Verwaltung verbunden sind, weil sie viel älter sind als jene und schon zu selbständiger ruhmreicher Stellung gelangt waren, als die technischen Hochschulen erst entstanden.

Bei derselben Gelegenheit teilte Hr. Althoff mit, dass auch die in jüngster Zeit so lebhaft erörterte Frage der Zulassung der Regierungsbauführer und Regierungsbaumeister zur Dr. Ing.-Prüfung voraussichtlich bald zu befriedigender Lösung gelangen werde. Es sei in Aussicht genommen, die Bauführer-Prüfung mit der Diplomingenieur-Prüfung so zu verschmelzen, dass letztere an die Stelle der ersteren trete, womit dann der Weg zur Dr. Ing.-Prüfung eröffnet sein würde.

Das Kriegsministerium und das Ministerium für Landwirt. schaft, Domänen und Forsten setzen für die besten in Deutschland hergestellten Vorspannmaschinen mit Spiritusmotor, die den unten stehenden Bedingungen entsprechen, drei Preise von 10000, 5000 und 2000 M aus. Das Gesamtgewicht der Vorspannmaschine einschliesslich Bemannung, Betriebstoff, Zubehör an Werkzeug und Gerät, Ersatzstücke und Mannschaftsgepäck darf 7000 kg nicht überschreiten. Die Vorspannmaschine soll auf guten Strafsen, deren Steigungen 1:10 nicht überschreiten, imstande sein, eine angehängte Bruttolast von 15000 kg mit einer mittleren Geschwindigkeit von 5 km/st täglich 70 km weit zu schleppen, und muss sowohl vorwärts wie rückwärts mit entsprechend angehängter Last fahren können. Die Bedienung muss zeitweise durch einen Mann allein erfolgen können; mehr als zwei Mann sollen für die Maschine nicht erforderlich sein. Die Treibräder sollen nicht unter 1,6 m und nicht über 2 m Dmr. haben bei einer Reifenbreite von nicht unter 400, möglichst etwa 500 mm. Der Motor soll in erster Linie mit Spiritus und zwar möglichst ohne fremde Beimischungen gleichmäfsig und wirtschaftlich arbeiten. Zum Anlassen kann Benzin oder dergl. in kleinen Mengen mitgeführt werden. Die Prüfungen der zum Wettbewerbe gestellten Fahrzeuge werden von der Versuchsabteilung der Verkehrstruppen unter Zuziehung eines Vertreters des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten geleitet; sie sollen sich auf etwa drei Wochen ausdehnen. Ein allgemeiner Plan über den in Aussicht genommenen Gang der einzelnen Prüfungen wird aus gearbeitet und allen denjenigen Bewerbern mitgeteilt werden, die ihre Teilnahme am Wettbewerbe spätestens am 15. Januar 1903 durch Einsendung der von der Versuchsabteilung der Verkehrstruppen, Berlin S.W., Wilhelmstr. 101, zu erbittenden Anmeldelisten erklärt haben. Als aufserster Termin für die Bereitstellung der Fahrzeuge zur Prüfung wird vorläufig der 1. Februar 1903 bestimmt.

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Vom kgl. preufsischen Ministerium für Handel und Gewerbe sind die Stellen eines Lehrers und eines Lehrheizers zum Abhalten von Wanderlehrkursen für Heizer ausgeschrieben (s. die Ausschreibung in den Anzeigen dieses Heftes). Diese Mafsregel schliefst sich an den Erlass desselben Ministeriums an, über den wir in Z. 1901 S. 464 berichtet haben. Augenscheinlich ist das Ministerium eifrig bemüht, die Frage der Rauchverhütung durch eigene Veranstaltungen zu studiren.

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Kl. 24. Nr. 126104. Brenner für Kohlenwasserstoffe. Ch. A. Rosier, Levallois-Perret. Der besonders für Schiffskesselfeuerungen bestimmte Brenner besteht einem auf die Wand p das aufzubringenden Rohr a, durch die Scheidewand b mit Oeffnung r in zwei Räume c, d geteilt ist, durch die der von 7 aus eingeführte Brennstoff (Rohpetroleum usw.) zieht. Auf

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