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tern, hern Otte von Wingarten, hern Eberhart von Müsbach, ritter Johan von Venningen, Eke von Nuprehtspurg, Otte Prötlin, Egen von Engassen, Heinzen von Ingenheim, Heing Hals und Gerhart von Talheim, und vil ander finer burgman und man, die dez selben mals engagen waren, und begert ze ervarn, waz sins rehten wer' umb sin seshaft burgman, uf ze varn und ze sigen.

Da wart im gesprochen und erteilt, daz die selben [seshaften 1] burgman ze sant Martins tag (11. Nov.) jerlichen uf solten varn und da solten sigen ung ze sant Johans tag ze sünwenden (24. Juni) [ungeverlichen]. Swelher-aber burgman dez selben nit entet, der het daz burglehen daz selb jar verlorn, also, daz man im kein sin gült solt lazzen volgen in dem selben jar.

Anderwarb ward erteilt umb die ledig burgman, swanne einen herren [und den stift] not angienge, daz si danne uf sollent varn und dem herren sin vesten sullent helfen wern und behüten [mit irre eigen kost.] Welher aber daz vor libes not niht getün möht, der folt einen erbern edeln kneht mit ganzem wapen an sin stat senden und stellen, der in da verwesen solt, gelicher wise als er selber da wer'.

[Her Heilman Snitdelauch der sprach an, daz es von alter her uff in fomen were und gehalten.]

Nach dieser Schlußbemerkung waren die Manngerichte zur Vertheidigung der festen Pläge eine herkömmliche Einrichtung, die am Rhein in ein hohes Alter zurück geht. Die jährliche Dienstzeit auf der Burg zu Kirweiler erstreckie sich auf 8 Monate, worauf ein Urlaub von 4 Monaten eintrat, der in jene Jahreszeit fiel, wo die Aernte- und Herbstgeschäfte die Anwesenheit des Lehensmanns zu Hause nothwendig machten. Er konnte daher die drei Aernten (Heu, Frucht und Wein) und die Wintersaat unter seiner Aufsicht besorgen und dann wieder in sein Standquartier als Besagungsmann zurück kehren; zwei Drittel des Jahres mußte er dienen und bekam dafür seinen Sold, der in Lehenseinkünften bestand, und ein Drittel des Jahres blieb ihm für die Besorgung seiner eigenen Geschäfte.

Im 15. Jahrh, war die Anzahl der Burgmänner zu Landau zwischen 20 und 26. Jedes Lehen hatte seine fest bestimmten Einkünfte und die Belehnung geschah nach dem Weisthum der Burgmänner. Diese bestanden wie im 13. Jahrh. aus Edeln und Bürgern von Landau, deren Wittwen und Kinder im Besige des Lehens blieben,

↑ Was in [.] steht, ist von anderer, aber gleichalter Hand.

wenn sie bis zur Volljährigkeit einen tauglichen Stellvertreter oder Lehensträger stellten. Nicht alle Burglehen waren auf die Judensteuer angewiesen, weil sie wahrscheinlich nicht mehr dazu hinreichte, sondern auch auf andere Güter des Bischofs, namentlich auf seine Mahlmühle zu Landau und andere Grundstücke in der Umgegend. Es konnte ein Vasall zwei Burglehen zu Landau besigen, wofür derselbe auch die doppelte Mannschaft zu stellen hatte. Ob die Burglehen, welche nicht auf der Judensteuer beruhten, eine hinzugefügte Vermehrung des Bischofs waren, kann ich nicht sagen.

Sifrit v.

Rudolf

Stand der Burgmannschaft unter Bischof Reinhart II von 1439 bis 1456. Aus dem Liber feudor. Reinh. episc. 1, 1. zu Karlsruhe. Burgmanne zu Landauwe. Diebolt von Bilnstein. Hans von Helmstat, Reinharts seligen son. Diether v. Veningen. Veningen. Jacob v. Helmstad. Hans v. Engasß, treger. v. Mulhoven. Gerhart v. Niperg. Martin v. Helmstad. Peter v. Bühel. (Folgende waren meist Bürger von Landau). Friederich Zöller v. Lutern. Hensel Liechtenstein scheffener. Hans Hartliep schultheiß. Hans Smalcz. Concz zum barte. Volmar zum barte. Bechtolt zum barte. Claus Wenner. Adam Schaffe. Thoman Heynschberg. Die witwe zum barte. Hans Hartliep. Stand der Burgmannschaft unter Bischof Matthias von 1464 bis 1478. Aus dem Liber feudor. ejusd. zu Karlsruhe.

Juden-burglehen und ander burglehen zu Landauwe. her Martin v. Helmstat ritter, Juden burglehen. Derselbe uff der malemúlen zu Landauwe. Hans Ramung ritter, uff der malmülen. Hans v. Helmstat, Hansen seligen sone, Judenlehen. Derselbe burglehen uff der malemülen. Hans v. Helmstat, Reinharts sel. sone, Judenlehen. Derselbe uf der malmülen. Jacob v. Helmstat, Thammen sel. sone, etlich ecker und wiesen zu Ingenheim, burglehen zu Landauwe. Bernhart Kalb v. Rinheim, treger Elsen v. Hornberg, Juden-burglehen zu Landawe. Rudolf v. Mulhoven uff der malmulen. Hans v. Engaß der jung uff der malmülen. Hans v. Thalheim, Diethers sel. sone, Juden-burglehen. Hans v. Stettenberg, Juden-burglehen. Conrat Winheymer, Judenlehen. Ulrich Steinhüser, treger frowe Zollers sel. witwe, uff der malmülen. Conz Schmalz, Juden-burglehen. Adam Hartliep, Judenlehen. Jacob Walsporn, Judenlehen. Johanns Wissemburg, Juden-burglehen. Jacob Lichtenstein, Juden-burglehen in gemeinschafft mit Caspar Blümen. Volmar zum Barte, uff der malmülen und uff den Juden. Gog von der Dysteln, Juden-burglehen. Sifrit v. Veningen zu Kirwiller. Mathis

Ramung uff der malemülen. Heinchen Schiverstein v. Erpolgheym. Cosen Cleusels Hensel als treger finer swester kinde Bechtels züm bart sel. witwe.

Diese Listen geben genug Belege zu den oben angeführten Verhältnissen, es sind daher keine weiteren nöthig. Die Juden-Burglehen zu Landau ertrugen gewönlich zwischen 7 und 10 Pfd. Heller. Unter Bischof Matthias waren 15 Juden-Burglehen zu Landau, wonach man die dortige Judensteuer im Durchschnitt zu 120 Pfd. Heller anschlagen kann. Sie wurden theils lebenslänglich, theils erblich verliehen, und es geschah nach Maßgabe der Lehenbriefe und des Zeugnisses der Burgmänner, wie schon folgende Stelle aus dem Lehenbuch des Bischofs Raban fol. 6. beweist:

Item anno quo supra (1397) feria tercia post dominicam Letare in oppido Landauwe enpfing Hensel Smalcz, burger zů Landauwe von mym herren sin burglehen zu Landauwe, das er hat off den Juden daselbs, mit namen 7 lib. heller gelth, nach lute der burgmanne zů Landauwe versiegelte briefe, den sie daruber haben, und leyhe ime myn herre, waz er ime von rechte daran lihen solte.

Wenn man die späteren Verzeichnisse der Burgmänner mit den Genossen der Ritterzunft in Landau vergleicht, so wird man wahrscheinlich finden, daß die Mitglieder der Ritterzunft zu bürgerlichen Familien gehörten, die Burglehen besaßen.

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Zur Ergänzung des Auffages über das Münzwesen (Bd. 2, 385) folgen hier einige Beiträge, die ich oben (Bd. 3, 150) versprochen, wegen Mangel an Raum müssen aber dießmal weitere Münzurkunden wegbleiben. Um die alten Preisverhältnisse richtig zu würdigen, sind dergleichen Untersuchungen nüglich und die zerstreuten Angaben darüber sammelnswerth.

I. Rechnungsgeld im 13. und 14. Jahrhundert.

Da für den täglichen Verkehr die Mark als Einheit des Münzgewichtes zu groß und die Theil- oder Scheidemünzen für den größe

ren Handel zu klein sind, so war die Annahme eines Rechnungsgeldes nothwendig, dessen Einheit in der festgesegten Summe der Scheidemünzen bestand und dessen Werth von der Mischung der Mark abhieng. Die Einheit des Rechnungsgeldes wurde auch manchmal durch ein Münzstück dargestellt, wie noch jezt durch die Gulden- und Tha lerstücke; bei der Vielheit der Scheidemünzen und Münzstätten blieb jedoch das Rechnungsgeld eine festgesette Summe verschiedener Geldsorten. Diese Summe war kleiner als der Werth der Münzmark und größer als der Stückwerth der Theil- oder Scheidemünzen, denn nur durch eine solche Mittelsumme entsprach das Rechnungsgeld den Bedürfnissen des großen und kleinen Verkehrs.

Das älteste und gewönlichste Rechnungsgeld war das Pfund, welches niemals an einem Stück ausgeprägt wurde, weil man keine Prägstöcke für so große Münzsorten hatte. Die unbeholfene Prägung der Theilstücke, die keine bestimmte Größe und keinen scharfen Rand hatten, machte es nöthig, dieselben auf das Pfund abzuwägen, während man sich jezt mit dem Abzählen der Theilstücke auf die Rechnungseinheit begnügt, weil die Scheidemünzen genauer geprägt sind. Das Abwägen der Stücke blieb auch bei anderem Rechnungsgeld als dem Pfund im Gebrauch, weil die unbeholfene Prägung derselben es ebenso nothwendig machte.

Neben dem Pfunde kamen zwei andere Einheiten als Rechnungsgeld auf, für das Gold der Gulden, für das Silber die Mark. Denn auch das Pfund war bei seinem Münzfuße eine zu große und daher für den täglichen Verkehr unbequeme Einheit, besonders bei Goldmünzen; es blieb aber bei dem Silber bis in das vorige Jahrhundert bestehen, weil durch die fortschreitende Verringerung des Münzfußes der Werth des Pfundes nicht viel von jenem des Guldens verschieden war.

Die Mark am Oberrhein hatte im Mittelalter eine dreifache Bedeutung, nämlich als Münzgewicht, Rechnungsgeld und Stück- oder Zählgeld. Als Münzgewicht ist sie noch allgemein im Gebrauch, wobei jedoch zu bemerken, daß im 15. und 16. Jahrh. unter Mark ein doppeltes Münzgewicht verstanden wurde. Das eine hieß man das Loth- oder Markgewicht, worin das Loth zu 16 Pfenning, die Mark zu 16 Loth oder 256 & eingetheilt war; das andere hieß Pfenninggewicht, worin die Mark 12 A, und der Pfenning 24 Grän hatte. Nach diesem Gewichte wurde die Feinheit oder Mischung des Münzmetalls bestimmt, nach jenem die Schwere. Man gebrauchte diesen Unterschied bei kleinen Sorten Scheidemünze, deren Gewicht nach

dem Loth, deren Feinheit nach dem Pfenning angegeben wurde; z. B. in dem Münzverein von 1488 (Würdtwein diplom. Mog. 2, 394) heißt es: „die heller halten 4 K feyns filbers und derselben wegen 59 ein loth." Die Mark dieser Heller war also nach dem Pfenninggewicht 1⁄2 fein, d. i. nach dem Lothgewicht 5-löthig, und es gingen auf das rauhe Loth 59 Heller, oder auf die rauhe Mark 945 Heller. Da diese aber nur 1⁄2 fein waren, so giengen auf die feine Mark 2835 Heller, die einen Werth von 1620 jezigen Kreuzern hatten; mithin war jener alte Heller gleich 41⁄2 jezigen Hellern, oder etwas über einen halben Kreuzer werth.

Als Rechnungs- und Zählgeld ist die Mark nur in den Hansestädten gebräuchlich, wo es noch ganze und halbe Markstücke gibt, und die Mark zu 42 Kreuzern oder 10 Gulden gerechnet wird. Wie die Mark im Verhältniß zum Gulden eine kleinere Rechnungseinheit ist, so war auch die alte Mark zum Pfunde eine geringere Einheit, und ist es der Gulden zum Thaler. Unter Mark als Rechnungsgeld verstand man im 13. Jahrhundert am Rhein die Summe von 12 Schilling Pfenning, niemals Schilling Heller. Die Rechnungsmark war also 10 des Pfundes, oder 10 Mark machten 6 Pfund 1. Dieses Verhältniß blieb unverändert, dadurch aber war der Werth der Rechnungsmark nicht immer und nicht überall derselbe. Der Unterschied des Werthes rührte her von dem verschiedenen Münzgewicht, von dem reinen oder gemünzten Silber. War also z. B. die Mark Troygewicht (pondus Trecense), so muß man diese nach Schrot und Korn erst auf die Kölner reduciren, um den Werth nach dieser Mark zu finden; waren es Achener oder Haller Pfenninge, so muß man dieselbe Reduction machen 2. Ebenso hatte die Mark nach den cursirenden Kölner Münzen einen andern Werth als die Mark reines Silber 3.

Im Kanton Zürich hatte die Mark als Rechnungsgeld einen andern Werth, sie wurde nämlich vom Jahr 1356 an bis gegen Ende des vorigen Jahrhunderts im Gerichtsgebrauche zu 5 Pfund Heller gerechnet und wechselte daher in ihrem Werthe nach der Hellerwährung, so daß sie zulegt noch 2 fl. 30 kr. galt *.

Auch zu Freiburg i. B. hatte die Mark einen andern Werth als am Mittelrhein. Im Jahr 1353 war zu Freiburg der Zinsfuß 10 Procent, auf welcher Höhe er auch an andern Orten in jener unruhigen Zeit lange blieb. Im Jahr 1358 wurden daselbst 200 Pfd. z als Zins von 1000 Mark gerechnet, nach obigem Zinsfuß war also die Mark 2 Pfd. d. Früher im Jahr 1347 schwankte der Zinsfuß

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