Die Landessprachen der Schweiz, oder, Schweizerische Dialektologie mit kritischen Sprachbemerkungen beleuchtet ; nebst der Gleichnissrede von dem verlorenen Sohne in allen Schweizermundarten

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Heinrich Remigius Sauerländer, 1819 - 424 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 7 - Man muß den Schweizern wirklich das Recht lassen, daß sie den Kern der deutschen Sprache mehr unter sich erhalten haben. So wie überhaupt in ihrem Lande sich die alten Moden und Gebräuche länger erhalten, da sie durch die Alpen und den helvetischen Nationalstolz von den Fremden getrennet sind, so ist ihre Sprache auch der alten deutschen Einfalt treuer geblieben.
Seite 267 - Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündiget in den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, daß ich dein Sohn heiße.
Seite 11 - Forschfieiß vervollkommnet , äußert auch in der Umgangssprache mit einem Deutschen gemeiniglich die Merkmale der allgemein schweizerischen Mundart, ich meine hauptsächlich die Lebendigkeit der krachenden Gurgeltöne g, k, ch sowohl, als der voll...
Seite 11 - Mundart des Gebildeten von der Mundart des Volkes absticht, so waltet doch bei uns, dh in den Städten sowohl als in den Dörfern, eine und dieselbe Sprache, nämlich die Volkssprache, so daß zwischen der Sprechart des höchsten Staatsbeamten und geringsten Taglöhners selten ein merklicher Unterschied verspüret wird.
Seite 118 - Chind/ was für ein Mann/ was für eine Frau/ was für ein Kind? - So auch des Fürwortes derwelct wie zB der« welei ist er ider Neih»'/ «zuotu« usw l63) Da« mi/ wie dl/ si (meine, teile, seine) im bern.
Seite 82 - der was mir wahrscheinlicher dä'ucht: da< vor einem bestimmten Geschlechts« oder zueignenden Für» oder Beiwort stehende i ist ein unkenntlich verschrumpftes ihr/ ihm, ihnen, um durch diese Vorsetzung mehr Nachdruck zu geben oder dadurch dem Subjekt gleichsam mehr Ehre zu erweisen...
Seite 196 - Heimath erregt; es heimelet mich, es ist mir da so eng' und wohl wie in der Heimath oder als wär' ich daheim. Dieser Mensch heimelet mich, zieht mich mit geheimem Zauber an sich; wovon das Eompos. anheimelen in demselben Sinne. — Dieser Zeitwörter... bedient sich der Schweizer besonders in den Augenblicken der Weihe, wenn er nach jahrelanger Trennung wieder einmal den heimathlichen...
Seite 5 - Alterthum« - verschmolzen mit dem Gepräge der ober - und niederdeutschen Sprache ; doch nähert sie sich bis auf wenige ursprüngliche Abweichungen und Ver« »andschaften mit dem Niederdeutsch am Meisten dem Sprach» Famme der ober < »der süddeutschen Mundart.
Seite 81 - Söuli, bring es dem Säulein. Dieser letztere Dativ (nämlich im) des männlichen und sächlichen Geschlechts der Einzahl ist nichts anders denn das mit dem Wemfall des bestimmten Artikels verschmolzene Vorwörtchen in, wie zB er fieds im Aetti ggäh, er hat es dem Vater (gleichsam in dem oder verschrumpft im Vater) gegeben; oder was mir wahrscheinlicher däucht: das vor einem bestimmten Geschlechts...
Seite ix - Männer»/ die der örtlichen Sprachart wohl kundig sind , geben getreulich den Dialekt jedes OrteS , so fern sich der Ton und Laut desselben in leblosen Schriftzeichen ausdrücken läßt...

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